Arbeitslosigkeit durch Corona nahezu verdoppelt: In diesen fränkischen Regionen ist die Lage dramatisch

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Die Arbeitslosenzahlen aus dem Juli zeigen: Der Corona-Schock ist noch nicht vorbei. Im Gegenteil: Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Arbeitslosenzahlen in einigen fränkischen Regionen massiv an. Ein Überblick.

Corona ist nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit. Auch der Arbeitsmarkt leidet massiv unter den wirtschaftlichen Einschränkungen in Corona-Zeiten. Zu Beginn der Corona-Krise explodierten die Arbeitslosenzahlen in Franken - wie auch in der gesamten Bundesrepublik.  Die Zahl der Kurzarbeitsanträge erreichte ein Allzeithoch. Verunsicherung machte sich breit.

Nun, nach rund fünf Monaten globaler Pandemie, hat sich der erste Schock gelegt. Doch der Blick auf den Arbeitsmarkt zeigt: Eine wirkliche Trendwende ist nicht zu erkennen. Im Gegenteil:  Zahlreiche Unternehmen gaben bekannt, auch in den nächsten Monaten Arbeitsplätze abbauen zu müssen. Zuletzt gab es beim Automobilzulieferer ZF in Schweinfurt Proteste gegen den geplanten Abbau von 1000 Arbeitsplätzen. Am Dienstag gab Schaeffler einen drastischen Umsatzeinbruch bekannt. Und auch Brose und Bosch sind massiv betroffen

Blick auf Franken: Wo ist die Lage am dramatischsten?

Es bleibt dabei: Im deutschlandweiten Vergleich sind die Arbeitslosenquoten in fast allen Regionen Frankens noch verhältnismäßig niedrig. In Deutschland lag die Arbeitslosenquote im Juli 2020 bei 6,3 Prozent.

In Franken schwanken sie zwischen drei und acht Prozent.  Städte weisen dabei traditionell die höheren Arbeitslosenquoten auf.

Am höchsten ist die Arbeitslosigkeit in den Städten Schweinfurt (7,4%), Hof (7,2%) und Nürnberg (7%). 

Anstieg um bis zu 69 Prozent

Doch welch massiven Einfluss die Corona-Pandemie auf die Wirtschaft auch in Franken hat, zeigt der Vergleich zum Vorjahresmonat. Um bis zu 69 Prozent stiegen die Arbeitslosenzahlen im Verlauf eines Jahres an.  Der Landkreis Neustadt a. d. Aisch/Bad Windsheim hält hier den traurigen Rekord.

Aber auch im Main-Spessart (63,9%), Erlangen-Höchstadt (56,68%) oder Roth (53,10%) stieg die Arbeitslosigkeit massiv. Am besten steht hier noch der Landkreis Kronach da: Mit "nur" 18,17 Prozent stieg die Zahl der Arbeitslosen in dem fränkischen Landkreis noch am moderatesten an.  

Bedenklich ist zudem, dass, obwohl die Corona-Beschränkungen immer weiter gelockert wurden, sich bisher keine wirkliche Verbesserung der Arbeitsmarktlage abzeichnet. Dennoch gibt sich die Arbeitsagentur zuversichtlich: Die Stimmung in den Unternehmen sei unter den gegeben Umständen positiv - viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer gehen von einer Normalisierung und damit auch der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aus. 

Eine Voraussetzung dafür ist jedoch eine ebenso positive Entwicklung bei den Coronainfektionen. Und da stellt sich die Lage gerade weniger positiv dar: Anfang August wurde das erste Mal seit Anfang Mai wieder mehr als 1000 Neu-Infizierte in Deutschland gezählt.