Unwetterwarnungen für Franken: In diesen Regionen müsst ihr mit Starkregen in der Nacht rechnen

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Neue Woche, neue Wetterwarnungen: Der Deutsche Wetterdienst hat für Montag neue amtliche Warnmeldungen für zwei Kategorien veröffentlicht. In Teilen Frankens drohen starke Gewitter und in anderen Teilen Starkregen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt am Montag, 27. Mai 2024, ab 16 Uhr, in verschiedenen Regionen Frankens vor schweren Gewittern am  Abend und Starkregen in der Nacht (Stand: 20.55 Uhr). Die Gewitterwarnungen waren zunächst bis 17 Uhr angesetzt, wurden seitdem aber örtlich erweitert und zeitlich verlängert.

Aktuell gelten die Unwetterwarnungen für mehrere fränkische Regionen, betroffen sind derzeit alle drei Regierungsbezirke. Und sobald die Gewitter abgeklungen sind, treten die nächsten Warnungen in Kraft - nachts soll es in Ober- und Mittelfranken mancherorts zu Starkregen kommen. Besonders unangenehm: Diese Warnungen gilt bis um 6 Uhr morgens.

DWW warnt vor Gewittern: Aktuelle Unwetterwarnungen für Franken

Die amtlichen Warnungen der Warnstufe 2 von 4  gelten bis in den Montagabend hinein. Aktuell sind laut DWD vor allen Oberfranken und Unterfranken betroffen.

Diese Regionen in Franken sind betroffen (neu hinzugekommene Regionen sind gefettet, für die übrigen Städte und Kreise der Liste wurden die Gewitterwarnungen verlängert): 

  • Kreis und Stadt Ansbach
  • Kreis und Stadt Bamberg 
  • Kreis und Stadt Bayreuth
  • Kreis und Stadt Coburg
  • Kreis Kronach
  • Kreis Haßberge
  • Kreis Lichtenfels
  • Kreis Rhön-Grabfeld
  • Kreis und Stadt Schweinfurt
  • Kreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim

Starkregen-Warnungen für die Nacht

Obendrein warnt der DWD in Teilen Frankens nicht nur vor Unwettern, sondern hat auch separate Warnungen vor Starkregen in bestimmten fränkischen Regionen ausgesprochen. Sämtliche Warnungen der Stufe 2 von 4 weisen auf die Gefahr durch rasche Überflutungen und Aquaplaning hin. Sie gelten voraussichtlich ab 23 Uhr, nach aktuellen Stand dauern sie bis Dienstagmorgen, 28. Mai 2024, um 6 Uhr.

Hier trifft es diese Regionen in Franken: 

  • Kreis und Stadt Bayreuth 
  • Kreis und Stadt Hof 
  • Kreis Kulmbach 
  • Kreis Nürnberger Land 
  • Kreis Roth
  • Kreis Wunsiedel

"Extreme Sturzfluten" im Südwesten Bayerns

Vor allem im Süden Bayerns drohten am Montagabend teils heftige Gewitter mit Starkregen und Sturmböen. Örtlich seien dabei auch Unwetter durch Starkregen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit möglich, teilte der Deutsche Wetterdienst am Nachmittag mit. An einzelnen Orten seien auch Mengen bis zu 70 Liter pro Quadratmeter möglich. Der Hochwassernachrichtendienst (HND) teilte mit, vor allem im Südwesten des Freistaats seien wegen der Niederschläge "extreme Sturzfluten" möglich.  Der HND rechnete am Montag damit, dass in der Nacht auf Dienstag vor allem kleinere Gewässer innerhalb kurzer Zeit ausufern und Überschwemmungen verursachen könnten, die dann schnell wieder zurückgehen. Die genaue Hochwassergefahr könne aber "örtlich schwer vorhergesagt werden". 

Die Experten rieten deshalb dazu, Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes im Blick zu behalten. Am Nachmittag hatte der DWD zunächst nur eine Vorabinformation zum Unwetter-Risiko veröffentlicht. Im Zuge der Gewitter am Alpenrand waren laut DWD in der Nacht auch größere Hagelkörner und schwere Sturmböen um 80 Kilometer pro Stunde sind dabei laut Wetterdienst nicht ausgeschlossen.

In den Folgetagen sollte sich die Wetterlage laut DWD-Vorhersage vom Montag zunächst etwas entspannen. Für Dienstag rechnete der Wetterdienst an den östlichen Mittelgebirgen sowie in Alpennähe zunächst weiter mit Regen, der ab dem Nachmittag am östlichen Alpenrand und im Bayerischen Wald abklingen soll. Andernorts ist demnach mit einem Mix aus Sonne und Wolken und vereinzelten Schauern zu rechnen - mit Höchsttemperaturen zwischen 17 und 21 Grad.  Sonnige Phasen soll es am Mittwochvormittag im Südosten Bayerns geben, im westlichen Franken sei hingegen mit etwas Regen zu rechnen. Im weiteren Tagesverlauf zieht der Regen demnach ostwärts, von Unterfranken bis nach Schwaben können demnach Schauer und örtliche Gewitter aufziehen. Die Temperaturen liegen dabei zwischen 18 und 23 Grad.

DWD warnt vor Überflutungen und Aquaplaning

Der DWD rät dazu, den Aufenthalt im Freien vermeiden oder Schutz in Gebäuden zu suchen, Gewässer zu meiden, Gerüste und frei stehende Objekte zu sichern sowie Zelte und Abdeckungen zu befestigen, wenn möglich, rechtzeitig abbauen. Verkehrsteilnehmer sollten ihr Verhalten im Straßenverkehr anpassen und überflutete oder gefährdete Abschnitte, wie Unterführungen, meiden.

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Starkregenlagen wie diese kommen laut DWD-Meteorologen durch den Klimawandel häufiger vor. "Die werden häufiger und intensiver, einfach aus dem Grund, dass eine wärmere Atmosphäre mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann und dadurch die Niederschläge heftiger ausfallen." Erst in der vergangenen Woche hat ein schweres Unwetter in Franken gewütet. Am Dienstagabend (21. Mai 2024) traf Gewitter und Starkregen den Landkreis Bamberg mit voller Härte. Über 50 Feuerwehren waren gefordert - teilweise liefen am Tag darauf noch immer Einsätze. Diese Orte im Bamberger Land hat es am schlimmsten getroffen. In Bamberg selbst spielten sich dramatische Unwetter-Szenen ab, als ein Ehepaar in einem schwimmendem Auto gefangen war.

Diese Woche soll das Wetter in Franken übrigens sehr wechselhaft werden. Es kommt einerseits zu Regen, aber auch die Sonne wird scheinen. Angesichts extremer Schäden durch Hagel, Regen und Blitzschlag stellt sich die Frage: Kommt jetzt die Pflichtversicherung gegen Unwetter?

mit dpa

Diese amtlichen Warnstufen des DWD gibt es - der Überblick:

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) unterscheidet insgesamt vier Warnstufen.

Diese werden anhand einer Farbskala gekennzeichnet und durch einige weitere Kategorien ergänzt: 

    • Stufe 1: Amtliche Warnungen (Gelb). Hier können wetterbedingte Gefährdungen auftreten, die in einem gewöhnlichen Rahmen ablaufen. Wenn diese Warnstufe vorliegt und du dich im Freien aufhalten möchtest, solltest du die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen. 
    • Stufe 2: Amtliche Warnung vor markantem Wetter (Orange/Ocker). Auch in dieser Stufe ist das jeweilige Wetterereignis nicht ungewöhnlich. Es besteht jedoch mancherorts erhöhte Gefahr, weshalb Vorsicht geboten ist. 
    • Stufe 3: Amtliche Unwetterwarnung (Rot): Ist diese Stufe erreicht, sind die zugrundeliegenden Unwetter sehr gefährlich und meist weit verbreitet. Nun sind Aufenthalte im Freien zu vermeiden und regelmäßiges Informieren über die Wetterentwicklung unverzichtbar. 
    • Stufe 4: Amtliche Warnung vor extremen Unwetter (Dunkelrot). Bei der Höchststufe besteht Lebensgefahr. Große Flächen drohen zerstört zu werden. Hier sollte man unbedingt die Wettersituation verfolgen, auf ungewöhnliche Maßnahmen gefasst sein und sich an die Anweisungen der örtlichen Behörden halten. 

Neben den vier Warnstufen gibt es eine Vorwarnstufe. Diese wird schraffiert gekennzeichnet und dann eingesetzt, wenn ein Unwetter vorhersehbar ist, jedoch noch nicht feststeht, wo, wann und wie stark es sich ausbreiten wird. Lila bzw. Violett signalisiert erhöhte Hitze- oder UV-Warnung. Zu erwarten sind eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit, annähernde Windstille und intensive Sonneneinstrahlung. Grün bedeutet: Alles ist in Ordnung, es geht keine Gefahr vom Wetter aus. Jedes Wetterereignis kann in diese Abstufung eingeordnet werden. 

Gewitter werden in die Warnstufen 1 bis 4 eingeteilt: 

    • Stufe 1 (Gewitter): elektrische Entladung, auch in Verbindung mit Windböen
    • Stufe 2 (Starkes Gewitter): in Verbindung mit Sturmböen, schweren Sturmböen, Starkregen oder Hagel
    • Stufe 3 (Schwere Gewitter): mit Hagelschlag, heftigem Starkregen oder Orkan(artigen)Böen, ggf. Tornadogefahr
    • Stufe 4 (Extreme Gewitter): mit Hagelschlag, extrem heftigem Starkregen oder extremen Orkan(artigen)Böen, ggf. Tornadogefahr

Noch mehr Informationen zu den Warnungen bei bestimmten Wetterereignissen findest du in unserem separaten Artikel.

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Vorschaubild: © Pia Bayer/dpa