Die Kreiszuchtgenossenschaft und der Milcherzeugerring zeichneten gemeinsam die erfolgreichsten Betriebe aus. 2011 tritt eine neue BVD-Verordnung ins Kraft.
Die Kreiszuchtgenossenschaften (KZG) Bamberg und Forchheim sowie der Micherzeugerring (MER) hatten zum ersten Mal zur gemeinsamen Mitgliederversammlung geladen. Bernhard Hauser, Amtstierarzt am Landratsamt Forchheim, machte darauf aufmerksam, dass ab dem 1. Januar 2011 die neue BVD-Verordnung in Kraft tritt.
Es dürfen dann nur noch Tiere vermarktet werden, die nicht unter Boviner Virus-Diarrhoe leiden. Dauerhaft infizierte Tiere sind sofort zu schlachten. Beim Thema Cross Compliance wies er darauf hin, dass auch die Aufzeichnungen für die als Hobbytiere gehaltenen Schafe, Ziegen und Schweine vorhanden sein müssen.
Signale im Stall Höhepunkt des Abends waren wieder einmal diverse Ehrungen. Als bester Betrieb nach Jahresleistung pro Kuh im Kreis Forchheim wurde Rainer Wunder aus Voigendorf ausgezeichnet, gefolgt von Hans Förtsch aus Kasberg. Den dritten Platz belegte der Hof der Familie Gerhard Nützel aus Gößmannsberg.
Die beste Kuh nach Jahresleistung steht im Landkreis Forchheim ebenfalls im Stall von Rainer Wunder. Die beste Kuh nach Lebensleistung ist im Besitz der Familie Nützel.
"Signale im Stall - vom Kalb bis zur Kuh, was ist zu tun" war zuvor das Thema eines ausführlichen Vortrages von Martin Seidel. Zusammengefasst appellierte er an die Tierhalter: "Denken Sie an Licht und Luft, an die Wasserqualität, an den Kuhkomfort, an Futter und Silage und an den Boden.
Frühe Selektion als Fortschritt "Was erwarten Sie von der nun beginnenden Genomischen Selektion" betitelte Zuchtleiter Frank Oertel sein Referat. Er sieht hier ein wertvolles Verfahren, um in technischer Hinsicht bereits beim wachsenden Tier ohne Leistung den genetischen Wert festzustellen.
Früher benötigte man dafür bei einem Bullen hierfür fünf bis sechs Jahre. Oertel bezeichnet dies als einen riesigen Zuchtfortschritt, der die Lage der Betrieb durch frühe Selektion wesentlich verbessere.
Über Aktuelles vom Landeskuratorium für tierische Verdelung (LKV), insbesondere der neuen Gebührenordnung und Beschlussfassung über Änderungen der Satzung des Milcherzeugerringes referierte Hans Potzel. Der Abschluss 2010 zeige in Oberfranken 2085 Betriebe mit 75 926 Milchkühen. Die Leistungen Oberfrankens liegen durchweg über dem bayerischen Schnitt.
Neuordnung der Ämter Der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bamberg, Reinhold Wunder, ging kritisch auf die versprochenen Reformen von Landwirtschaftsminister Brunner ein und die damit verbundene Neuordnung der Landwirtschaftsämter. Es bleibe nicht mehr viel übrig von den großen Versprechungen. Jedes Amt werde jedoch auch in den kommenden Jahren eine Grundberatung anbieten können
Insgesamt nahm die Zahl der Milchbetriebe im Kreis Forchheim um sieben auf 119 ab, die Kühe um 28 auf 3819 Tiere. Insgesamt ist eine generelle Leistungssteigerung der Tiere und ein Wachstum der Betriebsgröße zu beobachten.