"Wir haben vieles ausgehalten", erklären die Betreiber. Doch seit über einem Jahr arbeite man an der absoluten Belastungsgrenze. Nun kommt es zur Schließung der Brauerei im Raum Bamberg.
Die deutschen Brauereien verkaufen aktuell historisch wenig Bier - selbst die Fußball-EM 2024 im eigenen Land konnte die negative Entwicklung nicht stoppen. Zuletzt haben sich auch die Exportchancen merklich eingetrübt - Hintergrund sind die erschwerten Bedingungen durch hohe Zölle, insbesondere in den USA. Auch der Personalmangel stellt viele Betriebe vor Probleme: Im Landkreis Bayreuth musste der Brauerei-Gasthof Herold nicht zuletzt aus diesem Grund Ende August seine Pforten dichtmachen - nach mehr als 400 Jahren.
In der Region Bamberg zieht nun ein recht junger Brauereibetrieb ebenfalls die Reißleine. Die in Strullendorf ansässige Brauerei Spiegelbräu schließt. "In den letzten Jahren durften wir gemeinsam mit euch etwas ganz Besonderes aufbauen. Aus einer kleinen Idee wurde eine Marke, die durch eure Unterstützung gewachsen ist und gelebt hat. Dafür sind wir unendlich dankbar", hält das Brauerei-Team in einem Statement auf Social Media fest.
Brauerei-Aus im Kreis Bamberg: Strullendorfer Spiegelbräu verkündet Schließung
Das ambitionierte Projekt wurde laut Firmenchronik 2019 von Tobias Spiegel ins Leben gerufen. Als Hobbybrauer begann seine Reise laut eigener Schilderung mit einem kleinen Fünf-Liter-Brauset in seiner Küche. Nach einigen Jahren des Experimentierens und Lernens verlagerte Spiegel 2021 seine Brautätigkeit in seine Garage und braute schließlich 2022 seine ersten professionellen Chargen in Zusammenarbeit mit dem Brauhaus Binkert in Breitengüßbach.
Spiegelbräu hatte sich auf traditionelle fränkische Bierstile spezialisiert. Für die Betreiber traten mit dem Wachstum laut Eigenaussage indessen immer mehr Herausforderungen auf. "Seit über einem Jahr arbeiten wir an der absoluten Belastungsgrenze - beruflich, privat und nebenbei Brauerei. Wir haben vieles ausgehalten, weil wir die Veranstaltungen, den direkten Kontakt zu euch und die daraus entstandenen Freundschaften geliebt haben", halten die Verantwortlichen der kleinen oberfränkischen Brauerei fest.
"Auch das Projekt am Lammbräu haben wir lange verfolgt und viel Energie in die Planung gesteckt - leider ohne den erhofften Erfolg." Das Lammbräu in Strullendorf war ursprünglich eine historische Brauerei und ein Gasthof. 2023 hat die Gemeinde Strullendorf die ehemalige Wirtschaft erworben, um sie einer neuen Nutzung zuzuführen.
"Danke für diese tolle Zeit": Betreiber geben ihr Projekt "schweren Herzens" auf
Die einstige Partnerbrauerei, das Brauhaus Binkert, ist seit diesem Jahr derweil ebenso Geschichte. Nach 13 Jahren wurde der Betrieb eingestellt. Warum die Inhaber ihr Unternehmen aufgegeben haben, haben unsere Kollegen vom Fränkischen Tag (Plus) im zurückliegenden Frühjahr festgehalten. "Ein neuer Ort, an dem alles so gepasst hätte wie dort, war bisher nicht zu finden", konstatiert das Spiegelbräu-Team nun in seinem aktuellen Statement.
"All das hat uns, schweren Herzens, zu dem Entschluss gebracht, Spiegelbräu vorerst zu beenden", erklären die Betreiber mit Blick auf den beschlossenen Schritt. Auch ohne ihre eigenen Produkte gebe es in der Region viele hervorragende Biere. Zudem kämen immer wieder auch neue hinzu. "Für uns endet hier ein Kapitel. Danke für diese tolle Zeit. Für jedes Fest. Für jeden Moment", heißt es zum Ende des im Netz veröffentlichten Abschiedsbeitrags.
In Franken beginnt derweil wieder die Starkbier-Saison. In unserer großen Übersicht seht ihr alle Brauereien und Termine auf einen Blick – die ersten Bockbieranstiche stehen unmittelbar bevor.
Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen
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