Pfarrer im Ruhestand Wolfgang Kuntze will, dass mehr Eltern ihre Kinder zu Hause erziehen können. Eine Stiftung soll finanzielle Unterstützung bieten.
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es", reimt Erich Kästner in seinem Gedicht "Moral". Wolfgang Kuntze, Pfarrer im Ruhestand aus Weißenohe, tut's: Mit 30 000 Euro aus seiner Privatschatulle hat er eine eigene Stiftung für "Junge Familien in Not" ins Leben gerufen. Sie steht unter dem Dach der "Stiftergemeinschaft" der Sparkasse Forchheim.
Elterliche Nähe ist wichtig Pfarrer Kuntzes Anliegen ist ganz einfach: "Ich möchte, dass Eltern, die ihre Kinder daheim erziehen wollen, dies auch machen können." Was so selbstverständlich klingt, ist in der Realität für viele gar nicht so einfach. Denn immer mehr Eltern müssen gemeinsam arbeiten gehen und sind gezwungen ihre Kinder in den Kindergarten zu geben. "Doch die beste Kita-Betreuung kann nicht leisten, was Eltern leisten", erklärt der Geistliche und belegt dies mit entwicklungspsychologischen Untersuchungen. So wirke sich elterliche Nähe und Betreuung - besonders für Kinder bis zu drei Jahren - sehr positiv auf die seelische, geistige, körperliche und soziale Entwicklung aus.
Für Eltern, die es sich aus finanziellen Gründen nicht leisten können, für ihr Kind da zu sein, hat Kuntze die Stiftung "Junge Familien in Not im Landkreis Forchheim" gegründet. Bedürftige Eltern können sich an den Caritasverband im Landkreis Forchheim wenden.
Als begünstigte Einrichtung der Stiftung entscheidet die Caritas über die Mittelvergabe.
Viele bedürftige Familien "Der Kreis hilfsbedürftiger Familien ist groß", betont Caritas-Geschäftsführer Peter Ehmann. Derzeit betreuet der Wohlfahrtsverband 1500 Familien im Landkreis. "Familiengründung wird zunehmend zum Armutsrisiko", stellt Ehmann fest. Pfarrer Wolfgang Kuntze gebe mit seiner Stiftung einen "wertvollen Impuls für unsere Gesellschaft".
Auch Sparkassenchef Ewald Maier würdigte das Engagement des Pfarrers und freute sich, dass inzwischen 13 Einzelstiftungen unter dem Dach der Stiftergemeinschaft der Sparkasse stehen. "Wir wollen damit Bürgern und Institutionen die Möglichkeit geben, kleinere Stiftungen zu gründen", erklärt er den Zweck der Stiftergemeinschaft. Maiers Ziel bis zum Ende seiner Amtszeit sind 50 Stiftungen.
Familien, die von der Kuntze-Stiftung profitieren wollen, wenden sich an die Caritas in der Birkenfelder Straße. Wer spenden will, kann dies bei der Sparkasse tun.