Im Gräfenberger Ortsteil Lilling können sich die Kinder auf einen Ort zum Spielen und Toben freuen. Der Stadtrat kommt ihnen nach langer Debatte entgegen.
Wer von einer Wanderung entlang der Sinterstufen und der Lillachquelle vom Waldrand in das kleine Dorf Lilling wandert, findet kurz vor Ortsbeginn ein freies Grundstück. Die Stadt Gräfenberg hat es inzwischen gepachtet. Es ist im Grunde wunderbar geeignet für einen Kinderspielplatz, der in Lilling bislang fehlt.
"Der Spielplatz wäre nicht nur für die Kinder aus dem Ort, sondern auch für die vielen Familien, die zur Lillachquelle wandern", sagte dazu Hans Derbfuß (CSU). Er ging damit auf den Antrag der beiden Lillingerinnen Susanne Pingold und Maria Meier ein. Beide Frauen wollen einen Spielplatz auf der angesprochenen Fläche errichten.
Mit etwa 16.000 Euro benannten die beiden Antragsstellerinnen die Gesamtkosten für den Platz. Sie wünschen sich in diesem Zusammenhang unter anderem eine 20 Meter lange Seilbahn, eine Schaukel, ein Fußballtor und auch eine Rutsche.
Zudem soll der Spielplatz nach ihren Vorstellungen auch eingezäunt werden.
Nicht nur Gräfenbergs neuer Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD) hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Spielplatzsituation zu verbessern. Auch alle anderen Stadträte begrüßten die Idee, einen Spielplatz in Lilling zu errichten. "Es gibt nicht viele Kinder in Lilling oder Sollenberg. Aber es ist wichtig, die Attraktivität der Dörfer zu halten", sagte beispielsweise Heiko Kracker (GBL).
Drei Kinderspielplätze gibt es derzeit im Stadtgebiet von Gräfenberg. Einer davon steht in der Stadt selbst. Ihn hatte einst die UWG mit privaten Spenden gebaut. Inzwischen gilt der Platz allerdings als renovierungsbedürftig.
Grenzen des Haushalts Zudem gibt es noch einen kommunalen Spielplatz in Sollenberg, der sich auf einem Privatgrundstück befindet.
Der dritte Spielplatz steht in Thuisbrunn. Er ist ebenfalls von Privatleuten errichtet worden.
Eine Pauschale in Höhe von 5000 Euro hat die Stadt Gräfenberg im Haushalt für sämtliche Spielplätze vorgesehen. Als es um die Frage ging, ob man den gesamten Pauschbetrag oder eine geringere Summe nach Lilling gibt, rief Zweite Bürgermeisterin Sylvia Hofmann (FW) die Grenzen des Haushalts in Erinnerung. Die 5000 Euro könnten keineswegs überschritten werden.
Appell an die Vereine In diesem Zusammenhang müsse man auch berücksichtigen, dass die drei bereits bestehenden Spielplätze in diesem Jahr Geld benötigen könnten. Damit verknüpfte Hofmann die Frage, ob man beim Lillinger Spielplatz nicht einige Geräte weglassen könne.
Dies ließe die Gesamtkosten sinken.
Sie appellierte zudem an die Bürger und Vereine Lillings, den geplanten Spielplatz zu unterstützen: "In Thuisbrunn hat das gut funktioniert." Auch Antje Rammensee und Elisabeth Meinhardt (beide SPD) fühlten sich bei dem Gedanken unwohl, dass die gesamten 5000 Euro nach Lilling gehen.
"Wir sollten 5000 Euro geben. Was sollen sie mit 1000 Euro anfangen", sagte dagegen Jürgen Theiler (GBL). Ihm widersprach Bürgermeister Nekolla: "Wenn wir die 5000 Euro komplett für Lilling geben, ist nichts für andere Plätze da.
Nekolla bat daraufhin seine Stadträte, sich auf eine Summe zu einigen. Ohne Gegenstimme beschlossen die Gräfenberger Räte anschließend, die 5000 Euro aus dem Haushalt komplett nach Lilling zu geben.