Viel künstlerischer Glanz in Pettensiedel

1 Min
Sigrid Frey legt einer ihrer Faywence- Büsten ihren Arm auf die Schulter.Foto: fra-press
Sigrid Frey  legt einer ihrer  Faywence- Büsten  ihren Arm auf die Schulter.Foto: fra-press

Noch bis zum 24. Dezember stellen Künstler aus der Region ihre Arbeiten in Pettensiedel aus. Besonderes Interesse verdienen die Büsten von Sigrid Frey.

Noch bis zum Heiligen Abend präsentiert die Werkstatt Frey im Igensdorfer Ortsteil Pettensiedel in Zusammenarbeit mit der Nürnberger "Galerie Lutz mit der blauen Tür" ihre traditionelle "Ausstellung im Advent".
Bereits zur Eröffnung hatten zahlreiche kunstsinnige Besucher den Weg zu dem romantischen Anwesen in den Klingenweg gefunden. Dort, im idyllisch angelegten Kunstgarten empfingen sie die Skulpturen des im vergangenen Jahr verstorbenen Bildhauers Harro Frey. Da geben sich Tiere, Gaukler und Faune aus Bronze ebenso ein Stelldichein wie ein Adler oder ein aus Stein gearbeiteter Minotaurus.
Im Fachwerkbau hoffen neben den ausdrucksstarken Bronzeskulpturen die Radierungen von Walter Herzog, und gleich gegenüber die Farbradierungen und Lithographien von Reinhard Zado, Alfred Heinz Kettmann und Oskar Koller auf die Gunst der Kunstbetrachters.
Hinzu kommen die Bilder von Herbert Bessel, Eitel Klein und Otto Meister oder auch die Aquarelle von Oskar Kollers.
In den weiteren Ateliers sind Figuren von Antje Jakob genauso ausgestellt sowie Keramiken von Veronika Riedl und Marion Pichardt. Während Pia Rubner mit hochwertigem Schmuck aufwartet, präsentieren Isabelle Enders ihre Design-Pfeffermühlen und Edith Ordnung ihre Schmuckschachteln.
Abgerundet wird das breite Spektrum durch Salzstreuer aus Fahrradnarben von Andreas Wels. Derweil führt Sigrid Frey ihre fantastischen Fayence-Büsten vor. Der Galerist und gute Geist der Werkstatt Frey, Heinz Meier, beschreibt die Witwe von Harro Frey als einer der "großen Gegenwartskünstlerinnen der Faywence-Kunst". Längst genießen ihre nach der alten Fayence-Kunst geschaffenen Büsten einen quasi-legendären Ruf.

Bei 900 Grad ins Feuer

Es ist es ein hartes Stück Arbeit für die Künstlerin, bis eine Fayence-Büste fertig ist. "Erst muss der Ton ausgebreitet und zur Verdichtung auf einer harten Unterlage geschlagen werden, zu Rohren für die späteren Arme und Platten für den Torso, bevor man in einem nächsten Schritt die Büste nach seinen Vorstellungen formt, um sie schließlich etwa zehn Tage an der Luft trocknen zu lassen", erklärt Heinz Meier. Nach dem ersten Brand bei über 900 Grad wird dann nach dem Abkühlen mit der Spritzpistole der typisch weiße "Fayence-Glanz" aufgebracht. Anschließend bemalt Sigrid Frey die Büsten, um das Kunstwerk eine Nacht lang bei 1252 Grad fertig zu brennen.
Unterm Strich benötigt jede Büste von Sigrid Frey zwei Wochen lang Zeit. Dann aber glänzt und strahlt sie ein Leben lang.

Termin Die Ausstellung hat noch bis zum 24. Dezember jeweils Dienstag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags 11 bis 15 Uhr geöffnet.

Ort Klingerweg 2, 91338 Igensdorf