Bernhard Otzelberger musste etwas hartnäckig sein, um Soforthilfe vom Amt für Landwirtschaft zu bekommen.
Landwirt Bernhard Otzelberger ist erleichtert. Ihm wurde jetzt eine Soforthilfe seitens des bayerischen Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) für die Schäden auf seinen Wiesen vom Aischhochwasser Anfang Juni gewährt.
Nach Abfluss des Hochwassers bot sich Otzelberger ein Bild des Schreckens. Das wahre Ausmaß der Schäden hatte er so nicht erwartet. Die rund 20 Hektar Grünland von dem stehenden Futter zu räumen und als Heu zu ernten war aufgrund des aufgeweichten Bodens zum Scheitern verurteilt.
Zudem war das Futter durch die Hinterlassenschaften des Hochwassers derart verschmutzt, dass eine Verfütterung nicht möglich gewesen wäre.
Dem Landwirt ist damit ein geschätzter Schaden von 15 000 Euro entstanden, der nun durch die Auszahlung des bayerischen Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wenigstens etwas abgemildert werden konnte.
Als sich Bernhard Otzelberger zunächst ans Landratsamt wandte, wurde ihm nur mitgeteilt, dass man für solche Schäden nicht zuständig sei. Die Sofortgelder dienen nur für Hochwasserschäden an Gebäuden, Maschinen, sonstigem Inventar und eingelagerten Futtermitteln, so die Auskunft. "Das war schon frustrierend, denn der gesamte Grünlandaufwuchs auf der tagelang überschwemmten Fläche war aufgrund von Verschmutzung und Anlandungen nicht mehr als Futtergrundlage für meine 250 Mastrinder zu gebrauchen", so der Landwirt rückblickend.
Um zumindest einen Teil des Grünlandaufwuchses zu ersetzen, entschied sich der Betrieb schließlich zum Abmähen von zehn Hektar Brotgetreide.
Dieses Futter wurde als Ersatz für den verlorenen ersten Schnitt des Grünlandes gehäckselt und siliert. Der entgangene Markterlös dieser Getreideflächen wird zusätzlich auf etwa 10 000 Euro geschätzt.
"Ohne fremde Hilfe wäre ich aber wohl auf meinem Schaden alleine sitzengeblieben", zeigte sich der 56-jährige dankbar für die Unterstützung durch den oberfränkischen Bauernverbandspräsidenten Hermann Greif, der auch den CSU-Landtagskandidaten Michael Hofmann mit ins Boot geholt hatte. Sie hatten sich nach Rückgang des Aischhochwassers vor Ort ein Bild von der Situation gemacht.
Von Hofmann bekam Otzelberger dann auch einen Hinweis auf die festgelegte Pauschale gerade für Aufwuchsschäden an Grünlandflächen. Ebenso verwies er entgegen anderweitiger Auskunft darauf, dass auch Soforthilfe beim AELF beantragt werden könne, die jetzt auch ausbezahlt wurde.
Hofmann kündigte an, am Thema dran zu bleiben. Die Soforthilfe sei nur ein erster Schritt. "Jetzt muss zeitnah die Pauschale für Grünland und Ackerfutter vollständig gezahlt werden, damit der Schaden weiter reduziert werden kann." Um den zu dokumentieren, wurde die Fläche auch von einem Gutachter geprüft.
Außerdem forderte Hofmann, dass der Informationsfluss in die Ämter vor Ort verbessert werden muss. Das Geld, das der Freistaat zur Verfügung stelle, könne nur dann vor Ort auch ankommen.