Torhüter Alexander Schulz wird die SpVgg Jahn Forchheim verstärken. Heute kommt es gleich zum Duell mit dessen Ex-Klub, spielen will der 29-Jährige nicht.
Einfach hinsetzen und nach vorn schauen, so leicht geht's nicht. Ein Mannschaftsfoto ist für Mesut Kimiz offensichtlich wie ein kleines Kunstwerk, alles muss exakt stimmen. Er fuchtelt wie ein Dirigent, mal nach links, dann nach rechts. Nein, so passe das noch nicht. Die Hände auf's Knie! Trikot aus der Hose! Brust raus! Nach gefühlten fünf Minuten hat es der Spielleiter endlich geschafft, die Kicker der SpVgg Jahn Forchheim hocken bzw. stehen wie gewünscht. Und nun reiht sich auch Kimiz mit ein. Klack. Klack. Jetzt steht es also, das offizielle Mannschaftsfoto.
Alleine diese Szenen haben schon gezeigt: Beim Jahn ist trotz des Bayernliga-Abstiegs wieder mehr Professionalität eingekehrt, die Stimmung im Team ist dennoch bestens - vielleicht besser als je zuvor. "Die Kabine bebt", sagte Trainer Michael Hutzler.
Und dabei hat die Saison noch gar nicht begonnen.
Am Freitag hatte der Fußball-Landesligist zur offiziellen Team-Präsentation auf sein Gelände geladen, moderiert vom neuen Stadionsprecher Christopher Fleith von Radio Bamberg - ein lockeres Zusammenkommen mit den Zuschauern vor der am Sonntag in einer Woche beginnenden Saison bei Aufsteiger 1. FC Fuchsstadt.
Schulz kommt, Steiner nicht
Zwar ist der Kader schon seit Wochen zu großen Teilen perfekt, ein wichtiges Puzzleteil wurde aber noch gesucht - und gestern präsentiert: Torhüter Alexander Schulz, 29 Jahre alt und zuvor für den ASV Vach in der Landesliga Nordost aktiv, wird neben Marcus Kredel der zweite Keeper beim Jahn werden. Auf seinem Trikot prangt zwar die Nummer 1, das habe aber für den Saisonstart erstmal nichts zu heißen. "Da ist noch keine Entscheidung gefallen.
Alexander ist ja erst seit Kurzem bei uns", sagte Hutzler. Torwart-Trainer Dirk Schrott attestiert dem neuen Mann "starke Reflexe auf der Linie", auch bei hohen Bällen strahlt Schulz viel Ruhe und Übersicht aus. Eine erste Bewährungschance hätte er zwar schon am heutigen Samstag, da steht um 17 Uhr das BFV-Pokal-Spiel der 2. Runde an. Aber ausgerechnet in Vach, und da möchte Schulz aufgrund der alten Verbindungen lieber doch nicht spielen. Verständlich. Ist ja alles noch sehr frisch.
Schulz und Forchheim - das ist eine Liaison, die sich schon etwas länger hinzieht. Zur vergangenen Saison hatte der Jahn bereits um den Ex-Eltersdorf-Keeper geworben, da hatte er sein Wort aber dem ASV Vach gegeben. "Ich freue mich jetzt einfach, hier zu sein. Man merkt sehr schnell, dass der Jahn eine sympathische Mannschaft ist", so der 29-Jährige, der womöglich am Sonntag im Test beim TSV Neunkirchen (17 Uhr) sein Debüt geben könnte.
Wer das auf jeden Fall nicht tun wird, ist Richard Steiner. Der Testspieler vom SV Moggast hinterließ zwar einen starken Eindruck im Training, und Hutzler hätte den Mittelfeld-Mann gern in seinen Reihen gesehen. Allerdings wollte der SVM nicht so recht, der ja schon Dennis Weiler in Richtung Forchheim ziehen lassen musste. Weiler ist auch einer der wenigen, die auf dem Mannschaftsbild noch fehlen. Der spielende Co-Trainer war zum Fototermin ebenso beruflich gebunden wie Tobias Eisgrub. Ansonsten hat Hutzler keine Ausfälle zu beklagen.
Der Coach geht nun in seine siebte Spielzeit beim Jahn, die verkorkste und so unglücklich verlaufene Bayernliga-Saison ist abgehakt. Tiefe Spuren hat sie nicht hinterlassen. Abnutzung? Nein, eher noch mehr Lust und Feuer. "Ich habe so richtig Bock, und ich glaube, da spreche ich für jeden einzelnen meiner Spieler. Wir wollen viel erreichen."