Bleibt der Jahn auf dem letzten Rang, muss er in die Landesliga absteigen. Alles hängt davon ab, wann das Insolvenzverfahren gegen den FCE eröffnet wird.
Allmählich wirkt es wie ein schlechter Witz, nur lachen kann darüber niemand - besonders nicht die SpVgg Jahn Forchheim. Die Rede ist vom Insolvenzverfahren rund um den FC Eintracht Bamberg in der Fußball-Bayernliga. Ist der Jahn in den letzten Wochen davon ausgegangen, auf jeden Fall in der Abstiegsrelegation spielen zu dürfen, da der FCE mit dem Einreichen des Insolvenzantrags als erster sportlicher Absteiger feststeht, ist die Situation seit dem Wochenende wieder gänzlich anders.
Kurios und schwer verständlich
Nach jetzigem Stand müsste
Forchheim, das durch die 2:5-Niederlage in Sand auf den letzten Platz abgerutscht ist, direkt in die Landesliga. In der Relegation würden die vier davor stehenden Teams spielen - inklusive Bamberg. Das ist nicht nur kurios, sondern auch schwer verständlich, es geht ins juristische Kleinklein.
Alles hängt am Zeitpunkt des eröffneten Insolvenzverfahrens. Seit wenigen Tagen ist klar, dass eben dieses gegen den FC Eintracht eröffnet wird, problematisch ist allerdings der Zeitpunkt. Das Verfahren wird voraussichtlich erst nach dem 31. Mai eingeleitet, da ist die Saison aber schon beendet - und es läuft die Relegation.
Das hätte zur Folge, dass der FCE nicht auf den letzten Platz zurückgesetzt werden kann, diesen 18. Rang hätte weiterhin der Jahn inne und müsste direkt absteigen. Die Relegation verkäme zu einer Farce: Der FC Eintracht würde mit seiner nicht mehr konkurrenzfähigen Reste-Truppe in der ersten Runde spielen, die noch vor dem 31. Mai ausgetragen wird.
In der zweiten, die in den Juni fällt, könnte Bamberg nicht mehr an den Start gehen - der Gegner in dieser Runde hätte de facto ein Freilos.
Jahn braucht ein kleines Wunder
Um diesem Szenario zu entgehen, hilft Forchheim nur eines weiter: den 18. Platz am letzten Spieltag noch verlassen. Dafür ist ein Heimsieg am Samstag (14 Uhr) gegen den SC Feucht aber Pflicht, außerdem dürften der FCE (gegen den Würzburger FV) und der VfL Frohnlach (bei der SpVgg Weiden) nicht gewinnen. "Dieses ganze Hin oder Her passt in diese leidliche Bayernliga-Saison", sagte Jahn-Teammanager René Hoffmann: "Wenn wir am Samstag nicht gewinnen, müssen wir absteigen. Das ist dann leider so."
Das Unverständnis beim Jahn ist groß, wie der Verband mit der Insolvenzgeschichte rund um den FC Eintracht umgeht. Statt Klarheit zu schaffen, hängen alle Beteiligten seit Wochen in der Luft. Hoffmann möchte aber die Schuld gar nicht in Richtung München abwälzen. "Wir müssen auch ehrlich zu uns sein: Wir haben im Jahr 2016 nur acht Punkte aus zwölf Spielen geholt. Da ist es vielleicht auch unangebracht, mit dem Finger auf andere zu zeigen."