Die Kreisklasse als verlockende Dirne

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Beim SV Pretzfeld gab es nach dem deutlichen 6:0-Sieg gegen Tabellenführer Langensendelbach personelle Engpässe. Diese sind auch vor dem Infranken-Kick aus der A-Klasse 3 nicht zum Tragen gekommen. So ist es beispielsweise fraglich, ob Spielführer Michael Streibel (r.) gegen "Lada" aufläuft. Foto: Uwe Kellner
Beim SV Pretzfeld gab es nach dem deutlichen 6:0-Sieg gegen Tabellenführer Langensendelbach personelle Engpässe. Diese sind auch vor dem Infranken-Kick aus der A-Klasse 3 nicht zum Tragen gekommen. So ist es beispielsweise fraglich, ob Spielführer Michael Streibel (r.) gegen "Lada" aufläuft.  Foto: Uwe Kellner

A-Klasse 3? Nein, danke. SV Pretzfeld und SpVgg Dürrbrunn würden lieber in der attraktiven Kreisklasse kicken, am Sonntag kommt es zum direkten Duell.

Im InFranken-Kick aus der A-Klasse 3 zwischen dem SV Pretzfeld und der SpVgg Dürrbrunn-Unterleinleiter geht es um nicht weniger als den Aufstieg in die Kreisklasse - eine Liga, die deutlich mehr Attraktivität verspricht. Entsprechend viel steht auf dem Spiel.


A-Klasse 3 ER/PEG

SV Pretzfeld (3.) - SpVgg Dürrbrunn (2.)
Auf beiden Seiten ist der Sprung in die Kreisklasse das ausgegebene Ziel, denn in der von zweiten Mannschaften durchsetzten Liga fühlen sie sich nicht wohl. Zwar gibt es das Führungsquartett, das sich einen spannenden Kampf um die vorderen Plätze liefert, allerdings ist die A-Klasse 3 ansonsten sehr von Reserve-Garnituren durchwachsen. "Für uns, und ich glaube da spreche ich für alle erste Mannschaften, ist die Situation am Sportgelände ungenügend.
Für jeden Spieler ist es ein Anreiz, vor einer großen Kulisse zu spielen. Duelle gegen erste Mannschaften, wie man sie in der Kreisklasse hätte, werden von den Zuschauern ganz anders angenommen", sagt dazu "Lada"-Trainer Michael Taschner. Sein Gegenüber Jörg Rösch, Trainer des SV Pretzfeld, nennt auch den sportlichen Aspekt: "Bei den Zweiten weißt du nie, wie du sie kriegst. Je nachdem, wann deren Erste spielt."

Am Sonntag um 15 Uhr hingegen wissen die Trainer, was sie erwartet, die beiden Lokalrivalen kennen sich natürlich. "Dürrbrunn hat eine stabile Abwehr und mit Timo Finze oder ihrem Trainer gute Spieler in den Reihen. Aber im Großen und Ganzen ist es bei uns in der A-Klasse immer von der Tagesform abhängig, wie die Partie endet", sagt Rösch. Seit dem fulminanten Sieg gegen Spitzenreiter Langensendelbach fallen ihm immer wieder Leute aus. Die Ergebnisse haben darunter gelitten. "Sieben bis acht Stammspieler kannst du einfach nicht ersetzen." Für das Spitzenspiel könnte ihm Michael Streibel wegen Knieproblemen ausfallen. Markus Gubitz muss erst sehen, wie er die Partie am Donnerstag verkraftet hat. Gereon Amon und Martin Lindner kommen zudem gerade erst aus dem Urlaub zurück. "Wir haben die ganze Rückrunde schon eine schwere Personalsituation", so Rösch. SpVgg-Coach Taschner setzt dagegen, dass die Offensive des Gegners mit Raphael Porzelt, Michael Streibel oder Makus Gubitz sehr gut bestückt sei. "Für die A-Klasse ist das eine absolute Wucht." Ihm selbst fehlen die Youngster Niclas Schmitt und Hannes Zolleis sowie Wilhelm Senger, und bereits seit der Winterpause Routinier Manuel Schmitt.

"Es wäre ein Kampf auf der Rasierklinge, wenn wir auf ein Unentschieden spielen würden", sagt Taschner und spricht die tabellarische Situation an. Dort steht "Lada" zwei Punkte vor Pretzfeld und würde mit einer Punkteteilung in gewisser Weise leben können. Trotzdem ist die Zielsetzung ein Sieg. Rösch sieht den Vorsprung des Gegners nicht als Nachteil für das Derby an. "Eigentlich müssen wir gewinnen, sonst hast du es nicht mehr selbst in der Hand. Wenn wir verlieren, dann ist es vorbei." Auf Platz 4 wartet bereits der ATSV Forchheim auf die Ausrutscher. Immerhin geht es neben den beiden direkten Aufstiegsplätzen auch um den dritten Platz. Der würde die Relegation bedeuten, in der man nur ein Spiel gewinnen muss, um aufzusteigen. Um diesen Nervenkitzel zu umgehen, werden im Derby jedoch beide Mannschaften auf Sieg spielen. uwke