OB-Wahl Forchheim: Die Auszählungen aus den Stimmbezirken lassen tiefer blicken. Ein Wahlbezirk war besonders nah am Endergebnis.
Die Auszählungsergebnisse der Oberbürgermeister-Wahl lagen am Sonntagabend schon vor 19 Uhr vor. Das Ergebnis ist eindeutig: Ulrich Schürr (CSU/JB) geht mit mehr als 34 Prozent der Stimmen gegen Uwe Kirschstein (SPD), 28 Prozent der Stimmen, in die Stichwahl.
Das Gesamtergebnis ist die Summe vieler einzelner Stimmbezirke. Doch ein Blick in die Ergebnisliste verrät: Nicht überall ist Schürr klar vor Kirschstein. Und nicht überall liegt Manfred Hümmer (FW) hinter den beiden. Selbst Klaus Backer (FOF), der im Endergebnis mit knapp 15 Prozent auf Platz vier gelandet ist, konnte in drei Wahllokalen über 20 Prozent erringen. Das waren die Wahllokale Kindergarten Carl Zeitler, die Adalbert-Stifter-Schule und das Rot-Kreuz-Zentrum.
Hümmer punktet in Kersbach
In acht der 29 "normalen" Wahllokale lag Ulrich Schürr nicht vorne. Darunter auch die beiden Kersbacher Wahllokale. Dort konnte Manfred Hümmer seine Wähler mobilisieren - er holte 58,19 und 54,59 Prozent. Im Vergleich dazu: Ulrich Schürr mit 16,12 und 20,94 Prozent, Uwe Kirschstein mit 18,64 und 19,06 Prozent ebenfalls weit hinter Hümmer.
Insgesamt konnte Hümmer jedoch nur in sieben Stimmbezirken mehr Menschen überzeugen als Uwe Kirschstein.
Bei genauer Betrachtung der Wahlergebnisse stechen zwei Zahlen besonders hervor: Zum einen teilen sich Kirschstein und Schürr im Stimmbezirk Pfarrsaal St. Anna die Führung. Dort haben beide 101 Stimmen erhalten (Hümmer 93, Backer 60) - auffällig, ist doch das Gebiet rund um St. Anna eigentlich das Zuhause von Ulrich Schürr. Aber dass es keine richtigen Heimat-Gebiete gebe, betonte Kirschstein am Sonntagabend um 18.25 Uhr bereits. Er stand lächelnd vor den Wahlergebnissen: "Läuft doch gut!" Auch vor den Kersbacher Auszählung war Kirschstein zu diesem Zeitpunkt nicht bange: "Das war auch beim letzten Mal nicht Hümmer-Heimat."
Ähnliches könnte er nun also für den Bereich um St. Anna sagen. Kersbach war zwar in diesem Jahr Hümmer-Heimat, St. Anna aber nicht deutlich Schürr-Heimat.
Kirschstein-Heimat ist offenbar aber doch Buckenhofen. Zumindest im Stimmbezirk Buckenhofen Volksschule I überflügelte der SPD-Kandidat mit 37 Prozent sein Gesamt- aber auch das Ergebnis von Ulrich Schürr (25,69 Prozent) und Manfred Hümmer (23,2 Prozent) um mehr als zehn Prozentpunkte.
Eine zweite Auffälligkeit zeigt der Sonderstimmbezirk. Mit 71,13 Prozent konnte Ulrich Schürr dort die meisten Stimmen einsammeln. Zum Sonderstimmbezirk gehören vor allem das Krankenhaus und mehrere Altenheime.
Reuth ist am nähesten dran
Das Ergebnis, das am nähesten am Gesamtergebnis lag, stammt übrigens aus dem Pfarrsaal in Reuth. Die Reuther gaben Ulrich Schürr 0,4 Prozent weniger als Gesamt-Forchheim, bei Uwe Kirschstein lagen sie -0,65 Prozent daneben, Manfred Hümmer hatten die Reuther 1,92 Prozent mehr gegeben und Klaus Backer wurde 0,87 Prozentpunkte unter dem der gesamten Wählerschaft gehalten.
Wahlauschuss verkündet Ergebnis offiziell
Bei der Sitzung des Wahlausschusses am Montagnachmittag wurde um 15.15 Uhr das amtliche Wahlergebnis festgestellt. Der städtische Rechtsrat Till Zimmer resümierte: "Keiner hat die absolute Mehrheit erhalten, das bedeutet, es muss eine Stichwahl geben."
Einen kleinen Unterschied zum vorläufigen Endergebnis vom Sonntagabend gab es dann aber doch: Es waren nur 46 anstatt 58 ungültige Stimmen. "Das hat aber keinen Einfluss auf das Ergebnis", erklärte Dieter Walda, Wahlamtsleiter der Stadt. Die Abweichung war daher gekommen, dass ein Briefwahlbezirk leere Umschläge - also ohne Wahlschein - als ungültige Stimmen gewertet hatte. Diese zählen aber nicht als ungültige, sondern als gar nicht abgegebene Stimmen. Deshalb sinkt die Angabe zur Wahlbeteiligung auch geringfügig auf 58,09 Prozent. Die Stimmzettel zur Stichwahl seien bereits gedruckt, erklärte Walda, wer für den 20. März bereits Briefwahl beantragt hat, bekommt die Unterlagen Mitte der Woche.
Herr Hümmer hat sich mit seiner 'Pfostenäußerung' für mich persönlich unwählbar gemacht. Als Demokrat sollte man schon verstehen, daß Mitbürger die Kandidaten der CSU oder SPD wählen.
Ja, Herr Hümmer, ich hab' Sie gewählt. Nie wieder!
rwaurich
mal ein halbfertiger Bericht des FT. Wo bleibt Burk? Ach so, des liegt ja nicht in der 'Stadt'!