Ein Gas-Alarm sorgte am Dienstag in Forchheim für Aufregung. Feuerwehr, Rettungswagen, Polizei - bis die Einsatzleitung Entwarnung gab, harrten über 50 Siemens-Mitarbeiter im Hof aus. Schwefelgas war ausgetreten.
"Atem- und Strahlenschutz" steht auf dem in der Nürnberger Straße vorbeirauschenden roten Auto geschrieben. Gestern Morgen geht um 9.17 Uhr über die Integrierte Leitstelle (ILS) ein Notruf bei der Polizei und Feuerwehr in Bamberg ein. Einsatz: Gas-Alarm in den Werkgebäuden von Siemens in Forchheim.
Gegen 9.29 Uhr treffen bereits die Feuerwehrautos und Rettungswägen am Unfallort im Industriegebiet An der Lände ein. Zu diesem Zeitpunkt ist das betroffene Gebäude bereits durch die internen Einsatzleiter evakuiert: 50 bis 60 Angestellte müssen ihren Arbeitsplatz kurz nach Arbeitsbeginn schon wieder räumen. Das Betriebsgelände wird bis zur Äußeren Nürnberger Straße gesperrt, denn "Ihr Leben liegt uns genauso am Herzen wie das der Mitarbeiter", sagt der Polizist am Absperrband zu Passanten.
Undichte Tür ist schuld Während die Spezialisten der Feuerwehr ausrücken, harren die Angestellten im Hof aus. Einsatzleiter und Feuerwehrleute in Schutzanzügen gehen der Sache auf den Grund: Nach wenigen Minuten stellen sie fest, dass der Hauptalarm und eine automatische Sicherheitsabschaltung ausgelöst wurden, weil Schwefelwasserstoff aus einer undichten Anlagentür im Siemens-Detektorzentrum ausgetreten ist. Das ausgetretene Gas wird aber direkt über eine installierte Sicherheitseinrichtung automatisch abgesaugt und über eine Aktivkohlestrecke gefiltert. Der Schwefelwasserstoff wird benötigt, um Keramik-Szintillatoren für die Detektoren der Computertomographen herzustellen.
Feierabend? Noch nicht. Die Gebäuderäumung ist - zum Glück - reine Vorsichtsmaßnahme. Die Entwarnung des Gas-Alarms erfolgt bereits nach einer halben Stunde. Im Einsatz sind 26 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Forchheim und Buckenhofen sowie die Helfer des Roten Kreuzes, die mit mehreren Fahrzeugen angerückt sind.
Nach Aussagen von Siemens besteht zu keiner Zeit Gefahr für die Mitarbeiter oder gar für die Umwelt. Weder die Betriebsfeuerwehr noch die Einsatzkräfte der Stadt Forchheim müssen eingreifen. Bis der Fehler gefunden und das Problem an der An lagentür behoben werden kann, ist das betreffende Anlageteil aus der Produktion herausgenommen. Während die Siemens-Mitarbeiter schnell wieder ihre Arbeit aufnehmen können, ist für die Feuerwehr an Ort und Stelle um 9.45 Uhr "Feierabend".