Nach dem Feuer in der Gößweinsteiner Asylunterkunft sind viele Haftungsfragen offen.
Hanngörg Zimmermann hatte das olympische Frauenfußball-Finale gesehen und war gerade seit 20 Minuten im Bett, als er von seinem Piepser geweckt wurde. Der Bürgermeister (MBG), der zugleich Feuerwehranwärter ist, war einer von 209 Aktiven aus 14 Feuerwehren, die in der Nacht zum Samstag den Brand in der Asylunterkunft bekämpften.
Am Montag gab es in Gößweinstein zwei große Themen: die Leistung der Wehrleute - und das Rätselraten darum, wer für die Schäden aufkommt; denn die beiden Flüchtlinge, die als fahrlässige Verursacher des Feuers gelten, sind nicht versichert.
Rainer Polster (FWG-Gemeinderat, FW-Kreisrat und Beauftragter für Asylfragen in der Gemeinde) lobte die Wehr und die Rettungsdienste in höchsten Tönen. Sie hätten "Übermenschliches geleistet". Es gebe ja Skeptiker, die sich immer wieder kritisch äußerten, wenn es um Anschaffungen für die Wehren gehe. Spätestens jetzt sollten solche Stimmen verstummen, forderte Polster.
Mit blauem Auge davon?
Währenddessen wird Bürgermeister Zimmermann seit dem Wochenende immer wieder mit der Frage konfrontiert, wer für die Schäden hafte - insgesamt wohl deutlich über 100 000 Euro. Es seien vier verschiedene Parteien betroffen, erklärt Zimmermann. "Der Hausbesitzer könnte mit einem blauen Auge davonkommen", weil Häuser ja grundsätzlich gegen Feuer versichert seien. Aber für den Schaden des Musikvereins, der am Wochenende das Bürgerfest vor dem Rathaus veranstalten wollte, werde wohl niemand haften; ebenso wenig für den Schaden der Brauerei Krug, deren Imbisswagen verbrannte. Auch die Gemeinde wird auf Kosten sitzen bleiben: Beim Löschen war das Klostertor aufgebrochen worden, um schnell an die Zisterne zu kommen.
Norbert Grün, der Zweite Vorsitzende des Musikvereins, konnte den Ausmaß des Schadens am Montag noch nicht einordnen. Der Musikverein veranstalte das Bürgerfest für die Gemeinde. "Daher hoffen wir, dass uns die Gemeinde unter die Arme greifen wird."
Leitungen verbrannt
In Vorbereitung auf das Bürgerfest hatte der Musikverein ein Zelt aufgestellt, Wasser- und Stromleitungen verlegt, 500 Paar Bratwürste und 250 Currywürste und Klöße bestellt. Die Leitungen sind Raub der Flammen geworden; das Zelt blieb heil, aber die Mietkosten (500 Euro) müssen bezahlt werden. "Welche Kosten auf uns zukommen, das ist noch in der Schwebe", sagte Grün. "Natürlich fehlen uns die Einnahmen des geplanten Festes auch in der Vereinskasse." Dass Flüchtlinge überhaupt nicht versichert seien, hält Norbert Grün für einen großen Fehler: "Da sollte sich der Staat mal Gedanken machen."
Dankbar ist der Zweite Vorsitzende des Musikvereins für das Entgegenkommen vieler Gößweinsteiner: Das Gasthaus Richter in Leutzdorf habe die bestellten Klöße nicht in Rechnung gestellt. Und der Sportverein SV Gößweinstein habe dem Musikverein ein Großteil der bestellten Würste abgenommen.
Das Bürgerfest werde keinesfalls nachgeholt, sagt Norbert Grün. Auf jeden Fall nachholen wolle man aber die Feier des 40. Musikverein-Jubiläums, die am Wochenende im Rahmen des Bürgerfestes geplant war.
Glück dank Drehleitern
Bei allem Bedauern über die Folgen des Brandes betont aber auch Norbert Grün vor allem die geglückte Zusammenarbeit der vielen Wehren. Ohne den Einsatz der Drehleitern aus Ebermannstadt und Waischenfeld hätte das Feuer im Ortskern wohl einen schlimmen Schaden angerichtet.
Was die Ermittlungen betrifft, so befindet sich einer der beiden mutmaßlichen Täter weiter in Untersuchungshaft. Wie Bürgermeister Zimmermann nach den gestrigen Gesprächen mit der Kripo betonte, bestehe nach wie vor der Verdacht der fahrlässige Brandstiftung. "Aber genau steht die Ursache für den Brand noch nicht fest."
Fest steht dagegen, dass die sechs syrischen Asylbewerber, die nach Heroldsbach gebracht wurden, dort auch künftig untergebracht sein werden. Das bestätigte Frithjof Dier (beim Landratsamt zuständig für kommunale und soziale Aufgaben): "Die Unterbringung ist für uns problemlos, da die Zuwanderung weiterhin leicht abnimmt."
Hauptsache ist die Asylbewerber sind in Heroldsbach wieder gut untergebracht
Zunächst einmal wird es den sogenannten Gutmenschen wurmen, daß es keine rassistischen bzw. rechtsgesinnten Täter waren. Größere Sorge bereitet mir allerdings die These, daß es eventuelle Nachahmer unter den Flüchtlingen und Asylbewerbern kommen önnte, wenn es z.B. unter den verschiedenen Religionen Haß und Streit gibt und einer auf die Idee kommen könnte, eine Unterkunft anzuzünden. Oder auslauter Frust, wenn der Asylantrag nicht rechtzeitig bearbeitet wird.
Mal ganz im Ernst: viele Flüchtlinge haben doch nichts mehr zu verlieren, und da besteht die Gefahr ganz klar, daß sie zu solchen Taten auch fähig sind! Undeinigen ( nicht allen) ist es dann doch egal, ob was brennt oder nicht. Gut, hier war es unglücklicherweise glimmende Kohle, die nicht fachgerecht entsorgt war. Aber auch so etwas sollte man als Flüchtling wissen, daß man brennbares nicht einfach fahrlässig entsorgt werden darf! Man sollte sich nicht fragen, wer für den Schaden aufkommt, sondern wie kann man so etwas verhindern?
Leider wird aber so etwas öfter vorkommen....nicht nur von Rassisten!
Ich glaube eher, dass sich die "Gutmenschen" freuen, dass niemand verletzt wurde. Eine altruistische Regung, die Sie sicherlich nicht nachvollziehen könne.
Versicherung der Flüchtlinge - der Staat solle sich Gedanken machen, meint Herr Grün? Nein, auch sozial schwach gestellte Personen wie Alleinerziehende oder Hartz IV-ler haben nicht immer das Geld für eine Haftpflichtversicherung. Da macht sich doch auch keiner Gedanken, da ist auch kein Fürsprecher für diese Personen da. Vielleicht sollten die freiwilligen Helferkreise endlich einmal aufwachen und in der Realität ankommen. Sobald Asylbewerber anerkannt sind, erhalten diese Hartz IV-Leistungen und müssen dann eben auch eien entsprechende Haftpflichtversicherung abschliessen. Bis dahin, haben leider die betroffenden Bürger und Einrichtungen den Schaden - viele wollen es ja bunt, tolerant und "alle sind willkommen" Wer A sagt, muss auch B sagen.
Niemand muss eine Haftpflichtversicherung abschließen, da sie eine Pflicht, sondern eine freiwillige Versicherung ist. Was meinen Sie, wieviele Menschen in Deutschland keine Haftpflichtversicherung haben. Sie würden sich wundern.