18 Jahre war FW-Landrat Reinhardt Glauber im Amt. Am Montag wurde sein Lebenswerk mit der Ehrenbezeichnung Altlandrat des Landkreises Forchheim gewürdigt. Landrat Hermann Ulm (CSU) begründete, warum Glauber ein Vorbild sei.
Er werde diese Urkunde in der Diele seines Hauses in Pinzberg aufhängen, verriet Reinhardt Glauber nach der Verleihung. "Dort hängen schon viele Urkunden." Zuletzt war Glauber 2012 vom Bezirk Oberfranken mit der kommunalen Verdienstmedaille in Silber ausgezeichnet worden.
Angesichts der Ehrung am Montag wirkte Reinhardt Glauber allerdings nicht ausgesprochen begeistert. Auf die Frage, was ihm die Verleihung bedeute, sagte er am Rande der kleinen Feierstunde: Es sei ja "so üblich", eine Ehrenbezeichnung wie "Altlandrat" zu verleihen. Dann fügte er scherzend hinzu: "Die Frage ist, wie das
Alt in dem Titel gemeint ist."
Als Glauber nach 18 Amtsjahren als Chef des Landratsamtes im Mai seinen Schlüssel in der Behörde abgab, hatte er ausdrücklich darauf verzichtet, sich feiern zu lassen.
Wohl auch deshalb, weil er sich nicht höflich von jenen beklatschen lassen wollte, die ihm über Jahre zugesetzt hatten.
Etwas Reue Das klang auch am Montag an, als CSU-Fraktionsführer Edwin Dippacher dem Altlandrat Glauber etwas reumütig mit dem Hinweis gratulierte, man habe es ihm "in der Anfangsphase nicht gerade leicht gemacht".
Ausgesprochen herzlich klangen dagegen die Worte von Hermann Ulm. Man merkte dem CSU-Landrat an, dass er von den alten Scharmützeln seiner Partei mit Glauber unbelastet ist; und dass er auf seine freundschaftliche Verbundenheit zum Altlandrat Wert legt: Ulm rief Glaubers "klare Siege bei den Wiederwahlen 2002 und 2008" in Erinnerung - und die "hohe Wertschätzung und Sympathie", die Glauber in seiner Heimat "genossen hat und immer noch genießt". Mit seiner Handschrift habe er "den Landkreis entwickelt und verändert", betonte Ulm.
Es sei "die Handschrift eines bescheidenen, geselligen und aufrichtigen Menschen mit scharfem Verstand".
Die Beispiele für Glaubers Leistungen könnten nicht annähernd aufgezählt werden, sagte Ulm. Stellvertretend wies er auf den "Meilenstein" hin, der mit der Verabschiedung des "Schulsanierungspaketes" gelungen sei; oder auf die Gründung des Kreis-Senioren-Ringes; oder auf das Qualitätssiegel Bildungsregion; auch der Fränkische- Schweiz Marathon sei ohne Glauber als einer der Hauptinitiatoren nicht denkbar.
Der Kreistag hatte Ende Juli beschlossen, Reinhardt Glauber die Ehrenbezeichnung "Altlandrat" zu verleihen. Diese Auszeichnung ehre "Wirken und Lebenswerk" des Auszuzeichnenden, betonte Ulm. "Gleichzeitig weist sie auf das bürgerschaftliche Engagement eines Einzelnen hin, der als Vorbild gelten kann."