Ausflugs-Geheimtipp: Kennt du das Geigenbau-Zentrum in der Fränkischen Schweiz?

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Ein Ausflug nach Bubenreuth lohnt sich nicht nur für Radtouren und Wanderungen durch die Fränkische Schweiz. Im Geigenbauzentrum erwartet dich auch eine Begegnung mit der Geschichte von Musik.

  • So wurde das fränkische Bubenreuth zum Geigenbauzentrum
  • "Vision Bubenreutheum" – eine Ausstellung über Musik und Integration
  • Informationen zu deinem Besuch

Bubenreuth liegt am Rande der Fränkischen Schweiz, nördlich von Erlangen. Die Gemeinde mit etwa 4500 Einwohnern ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wander- und Radtouren. Vor allem aber ist Bubenreuth das Zentrum des deutschen Zupfinstrumente- und Geigenbaus. Viele bekannte Künstler spielten und spielen auf Instrumenten aus Bubenreuth. Ein Ausflug ins Museum Bubenreutheum macht dich bekannt mit der spannenden Geschichte Bubenreuths und den Geheimnissen des Geigenbaus.

So wurde das fränkische Bubenreuth zum Geigenbauzentrum

Der Ort Bubenreuth im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt ist wahrscheinlich Anfang bis Mitte des 11. Jahrhunderts nach Christus entstanden. Es war über viele Jahrhunderte ein kleiner Ort mit vorwiegend Landwirtschaft. 1939 hatte Bubenreuth 415 Einwohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zwischen 1949 und 1955 etwa 2000 heimatvertriebene Musikinstumentenbauer aus dem Sudetengebiet (heute Tschechien) in Bubenreuth angesiedelt. Dafür entstand eine eigene Siedlung, die sogenannte "Geigenbauersiedlung". So kam die Kunst des Geigenbaus nach Bubenreuth.

Das in Franken bis dahin eher unbekannte Handwerk entwickelte sich schnell weiter und Bubenreuth wurde zu einem europäischen Zentrum des Saiteninstrumentenbaus. Bekannte Unternehmen wie Framus, Höfner oder Klira entstanden. Elvis Presley, Peter Kraus, die Beatles, die Rolling Stones, Mark Knopfler, Yehudi Menuhin und viele andere berühmte Musiker spielten und spielen auf Instrumenten aus Bubenreuth.

Die Bedeutung Bubenreuths im Saiteninstrumentenbau nahm durch industrielle Massenware ab Ende der 1970er Jahre ab. Aber auch heute noch entstehen hier international gefragte, hochwertige Musikinstrumente. Etwa achtzehn Handwerksbetriebe und Zulieferer im Ort sind noch im Geigen-, Gitarren- und Bogenbau tätig. Bubenreuths Bedeutung für den Geigenbau ist im Ort überall zu sehen. Sogar im Wappen der Gemeinde prangt eine Geige. Ein Geigenbauerdenkmal wurde 1969 am Eichenplatz aufgestellt. Es stammt vom Erlanger Bildhauer Helmut Lederer, der im heute tschechischen Eger geboren wurde.

"Vision Bubenreutheum" - eine Ausstellung über Musik und Integration

Mehr über die Geschichte Bubenreuths und das Handwerk des Geigenbaus erfährst du in der Ausstellung "Vision Bubenreutheum - Musik und Integration". Der Museumsverein "Bubenreutheum e. V." sieht diese Ausstellung als Beginn eines überregional bedeutenden Museums. Voraussichtlich im Frühjahr 2026 soll die Ausstellung im "Kulturhof H7" im Zentrum von Bubenreuth neu und größer eröffnet werden. 

Die derzeitige, rund 80 Quadratmeter große Dauerausstellung im Bubenreuther Rathaus zeigt Musikinstrumente, Texte, Bilder und Musikbeispiele. Die kleinste spielbare Geige der Welt ist zu sehen, ein von Paul McCartney handsignierter Beatles-Bass und der Nachbau einer Geigenbau-Werkstatt.

Bubenreuth zählte rund 500 Einwohner, als der Ort nach dem Zweiten Weltkrieg rund 2000 Musikinstrumentenbauer aus dem Egerland in ihrer Gemeinde aufnahm. Das Museum befasst sich daher auch mit der Geschichte von Flucht und Vertreibung. Dokumente und Bilder zur Aufnahme der Neubürger aus Tschechien und ein Film zeigen die einmalige, gelungene Integrationsgeschichte und den Aufstieg Bubenreuths zum Zentrum des Saiteninstrumentenbaus.

  • Ausstellung Vision Bubenreutheum im Untergeschoss des Bubenreuther Rathauses, Birkenallee 51, 91088 Bubenreuth
  • Website: www.bubenreutheum.de
  • Öffnungszeiten: Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr.
  • Führungen jederzeit auf Anfrage unter 09131-9086158 oder info@bubenreutheum.de
  • Eintrittspreise: 2,00 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Kinder bis 14 Jahre frei.

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