Bis zuletzt hat Henry Pötzsch, Inhaber der Firma "Prechtel living" gehofft, dass sich irgendwo noch ein Fenster auftut. Vergeblich. "Ich habe zwar Aufträge für 30.000 Euro, kann sie aber nicht realisieren, weil mir die Banken kein Geld geben", klagt der Unternehmer. Er sieht nun keinen anderen Weg mehr, als das Geschäft zu schließen.
"Damit ist ein Lebenstraum von mir geplatzt", gesteht der 38-Jährige, der von einer "dramatischen Situation" spricht. Die Ursache für den Liquiditäts-Engpass sieht der Unternehmer, der die monatlichen Unkosten von 40.000 auf 15.000 Euro gedrückt hat, in einem dramatischen Geschäftseinbruch. In den fünf Monaten des Jahres 2011, als er das Geschäft übernommen hatte, habe er mehr Umsatz gemacht, als in den zwölf Monaten des folgenden Jahres.
Heftigste Konkurrenz Das hänge aber nur bedingt mit seiner eigenen Fehleinschätzung zusammen. Zwar räumt Pötzsch ein, dass er vielleicht zu sehr auf die Jugend gesetzt habe, doch komme hinzu, dass 2012 mit den Firmen Ertl, Honer und Pfänder in Bamberg sowie Kugler in Neunkirchen am Brand vier seiner Mitbewerber geschlossen hatten.
"Die haben mit Rabatten nur so um sich geworfen, da hatte ich keine Chance" , seufzt Pötzsch. Auch die Firma Kirchner in Ebersdorf bei Coburg und das K&P-Kaufhaus in Pegnitz hätten geschlossen.
Die Pleite habe nichts mit der Tatsache zu tun, dass er im vergangenen Jahr nur selten vor Ort war. "Das Team funktioniert eigenständig" , lobt der Unternehmer, der den "Investitionsstau beseitigt" und heuer aus Eigenmitteln noch einmal 160.000 Euro in das Unternehmen gesteckt habe. Jetzt ist endgültig Schluss. Am 3. Juli beginnt der Ausverkauf. "Um uns von der Ware zu befreien und um Liquidität zu gewinnen", erklärt Pötzsch, der sich nun wieder selbst nach einer Anstellung umsehen muss.
Zu viel umgekrempelt? Wie die Familie Prechtel mitteilt, ist der Inhaber und Nachfolger des Hausratgeschäftes in der Hornschuchallee seit längerer Zeit im Rückstand mit den
Mietzahlungen. Man habe große Hoffnungen in Pötzsch gesetzt, der auch vom Einkaufsverband empfohlen worden war. Nach der Übernahme im August 2011 habe der Torgauer aber viel zu abrupt das ursprüngliche Fachhandelskonzept des alt eingesessenen Familienbetriebes umgekrempelt und dabei viele Stammkunden verloren. Seit etwa einem Jahr sei klar, dass das neue Konzept in Forchheim nicht funktioniere, sieht die Familie Prechtel eine Mitschuld von Pötzsch an der gegenwärtigen Misere.
Ebenso lang habe nun auch die Familie Prechtel nach Kräften mitgeholfen, eine Lösung für den Fortbestand zu finden. Dies sei aber an den Vorstellungen von Henry Pötzsch gescheitert. "Wir haben diesen Schritt nun lange hinausgezögert und bedauern ihn vor allem im Hinblick auf die Beschäftigten außerordentlich", schreibt Vermieter Wolfgang Prechtel. Für die Familie wie für die KG sei dieser Zustand aber nicht länger tragbar gewesen. Unberührt davon ist der Handwerkerfachmarkt Prechtel in der Daimlerstraße.
Die Innenstadtgeschäfte werden immer mehr zu Anlaufstellen für die Paketdienstfahrer !
Der Einzelhändler wird gebeten ein Paket von einem großem Internet-Händler für den Empfänger anzunehmen der über dem Laden wohnt. Der Empfänger ist als Stadtrat auf der Stadtratssitzung zum Thema "Leerstände von Geschäften in der Innenstadt und die Zertifzierung von Forchheim als "Fair Trade Town" und daher kann das Paket nicht persönlich zugetellt werden.
Die "Fair Trade Town" Dealer bieten einen prima Service mit der Paketannahme. Da tut sich der Internethändlertrader natürlich leicht!