Die S-Bahn-Strecke Nürnberg - Forchheim - Bamberg soll einen neuen Haltepunkt bekommen: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat gemeinsam mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn (DB), Klaus-Dieter Josel, die Planungsvereinbarung für den S-Bahn-Haltepunkt Forchheim-Nord besiegelt.
Laut Pressemitteilung aus dem Innenministerium kann die DB die Planungen für den S-Bahn-Haltepunkt nun aufnehmen. Sie strebt eine zeitgleiche Realisierung mit dem viergleisigen Ausbau im relevanten Planfeststellungsabschnitt der geplanten Hochleistungstrasse auf der Bahnmagistrale Nürnberg - Erfurt - Leipzig/Halle - Berlin nördlich von
Forchheim an.
Die Zuwendungssumme des Freistaates Bayern für die Planungen liegt bei rund 770 000 Euro. Der Freistaat hatte sich für die Realisierung des Haltepunkts ausgesprochen, seit durch jüngere Berechnungen die für eine Förderung erforderliche Mindestzahl von 1000 Ein- und Aussteigern werktags an der geplanten neuen Station Forchheim-Nord nachgewiesen werden konnte.
Die Planung des neuen S-Bahn-Haltepunktes wird mit rund 770 000 Euro aus Regionalisierungsmitteln gefördert. Durch die Planungen können Kostenschätzungen und Kostenermittlungen konkretisiert werden und auch zeigen, ob die bisher angenommenen Baukosten für das Projekt zutreffen.
Herrmann erklärte: "Sollte die Kostenermittlung im Rahmen bleiben, wollen wir schnellstmöglich einen Realisierungs- und Finanzierungsvertrag mit der Deutschen Bahn abschließen. Der neue Haltepunkt ist mir ein wichtiges Anliegen, da er die Erschließung Forchheims im Norden deutlich verbessert. Viele Berufspendler, aber auch die Schüler des Schulzentrums Forchheim-Nord können von dem Anschluss profitieren."
Klaus-Dieter Josel freute sich: "Die Planungen können nun, wie im Erörterungstermin des Planfeststellungsverfahrens bereits angekündigt, beginnen." Der S-Bahn-Haltepunkt könnte bei gesicherter Finanzierung zeitgleich mit dem viergleisigen Ausbau der Strecke nördlich von Forchheim gebaut und realisiert werden.
Das Eisenbahn-Bundesamt hat den Planfeststellungsbeschluss für die Abschnitte zwischen Baiersdorf - Forchheim und Forchheim - Eggolsheim am 22. Januar erteilt.
Bürgerinitiative freut sich
Große Freude herrscht bei der Bürgerinitiative (BI) "Pro S-Bahn-Halt Forchheim-Nord", die begleitend zu den Bemühungen von Stadt und Landkreis Forchheim für die Realisierung des S-Bahn-Halts gekämpft hat. "Die Nachricht lässt das Herz alle Kämpfer für diese wichtige Infrastrukturmaßnahme höher schlagen", sagt der Schirmherr der BI, der frühere Landtagsabgeordnete Eduard Nöth.
Er dankt im Namen der Bürgerinitiative allen, die sich durch Wortmeldungen, Anträge, Gespräche, Beschlüsse und Unterschriften für die Stärkung und Aufwertung des Stadtteils und Schulzentrums Forchheim-Nord eingesetzt hätten. Es wäre, meint Eduard Nöth, schon ein "Treppenwitz der Geschichte" gewesen, zunächst die ICE-Strecke Nürnberg - Ebensfeld auszubauen und nachträglich den S-Bahn-Halt anzulegen. Jetzt könne nach einem ergänzenden Planfeststellungsbeschluss beides unter Kosteneinsparung miteinander gebaut werden.
Die Aktiven der BI sprechen von den wechselnden Gefühlslagen während der letzten fünf Jahre, vom dem ständigen "Ja-aber-Spiel" und von den vielen enttäuschenden Gesprächen. Deshalb sei man in der BI nun überglücklich und begrüße die Entscheidung als Sieg der Vernunft. Die Bewohner des Forchheimer Stadtnordens und die Schüler werden von diesem Halt profitieren, ist man sich in der BI sicher.