Motorlärm im Leinleitertal nervt die Anwohner

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Die Kreuzung am westlichen Ortsausgang von Heiligenstadt in Höhe des Badesees sorgt für störenden Verkehrslärm in dem Erholungs- und Urlaubsbereich im Leinleitertal. Foto: fra-press
Die Kreuzung am westlichen Ortsausgang von Heiligenstadt in Höhe des Badesees sorgt für störenden Verkehrslärm in dem Erholungs- und Urlaubsbereich im Leinleitertal. Foto: fra-press

Rund 50 Bürger protestieren gegen die zunehmende Lärmbelästigung auf den Staatsstraßen um Heiligenstadt. Vor allem die Motorradfahrer auf dem Weg nach Heckenhof stören die Anwohner.

Der zunehmende Verkehrslärm auf den beiden Staatsstraßen 2187 und 2188 beschäftigte den Marktgemeinderat Heiligenstadt. Gerade in den Sommermonaten und an Wochenenden werden die Straßen vom Ausflugsverkehr in die Fränkische Schweiz und von Motorradfahrern stark frequentiert.

In einem offenen Brief haben sich Bernd Büttner (BN) und Dieter Kättner zusammen mit 50 Mitbürgern gegen die zunehmende Verkehrsbelästigung vor allem durch die Motorradfahrer auf ihrem Weg durch das romantische Leinleitertal zum Bikertreff "Kathi-Bräu" in Heckenhof gewandt. Nicht nur, so die Verfasser des Memorandums, habe sich bedingt durch die Lkw-Maut der Schwerlastverkehr längst seine Schleichwege über Landstraßen gesucht: Durch die Diskussion um eine Pkw-Maut werde auch mit einer Zunahme des Autoverkehrs durch Heiligenstadt gerechnet.

Beschwerden der Senioren

Besonders die Motorradfahrer mit ihren Auspuffanlagen würden die Anwohner der Durchgangsorte "terrorisieren". So häufen sich auch Beschwerden der Bewohner des Tabea-Familienzentrum in Heiligenstadt, die sich hier für teures Geld einen Altersruhesitz erworben haben. Aber auch der Wertverlust bei Immobilien und ein Minderertrag bei Verkäufen sei eine Folge dieses zunehmenden Verkehrslärms, dem insbesondere die Bürger an der Staatsstraße 2188 zwischen Heiligenstadt und Neumühle ausgesetzt seien. Diese Straße wird in den kommenden Wochen ausgebaut. Hierzu regte Bernd Büttner zusammen mit seinen Unterzeichnern die Anpflanzung von schallabsorbierenden Böschungspflanzen und ein Tempolimit von 70 km/h an. Auch die Marktgemeinde Heiligenstadt könnte ihren Teil dazu beitragen und mehr Tempo-30-Abschnitte schaffen.

Kein Flüsterasphalt

Zuvor bereits hatte Bürgermeister Helmut Krämer (Einigkeit) das Gremium darüber informiert, dass das Staatliche Bauamt der Verwendung von Flüsterasphalt bei der Erneuerung der Staatsstraße 2188 zwischen Heiligenstadt und Neumühle eine Absage erteilt habe: Denn die Ursache für den Lärm gehe in erster Linie nicht vom Straßenbelag, sondern von den Fahrzeugen selbst aus.

Hier fürchtet das Marktoberhaupt auf Dauer um den Erholungswert für die Urlaubsgäste und Tagestouristen im Leinleitertal. Möglicherweise könne eine Querungshilfe wie bereits im Ortsteil Traindorf oder wie jetzt bei Volletsbach-Neumühle für Abhilfe sorgen, meinte Krämer. Jetzt könne man erst einmal nur auf das Ergebnis einer Verkehrsschau hoffen, das vielleicht die Notwendigkeit eines Tempo-70-Bereiches auf den Staatsstraßen 2187 zwischen Heiligenstadt und Traindorf und auf der Straße 2188 zwischen der Vollets bach-Kreuzung und Neumühle aufzeigen wird.

Provisorische Kleinkindergruppe

Um dem Bedarf für eine zusätzliche Kinderkrippengruppe zeitnah abdecken zu können, beschloss der Marktgemeinderat mit 14:0 Stimmen die provisorische Einrichtung einer Kleinkindergruppe für Buben und Mädchen bis drei Jahre im Turnraum des Kindergartens. Die Baukosten für sanitäre Einrichtungen, eine Fluchttreppe und Verdunkelungsvorrichtungen von voraussichtlich um die 15 000 Euro müssen von der Gemeinde getragen werden. Das Provisorium war notwendig geworden, weil eine endgültige Lösung erst nach der geplanten Einführung der Ganztagsschule ab dem Jahre 2018 entwickelt werden soll.

Energiecoach informiert

Ausführlich informierte Markus Ruckdeschel von der Energieagentur Nordbayern den Gemeinderat über erste Ergebnisse des Energie coachings in der Marktgemeinde, die nicht nur Mitglied der Klimaallianz ist, sondern auch an den Regionalwerken Bamberg beteiligt ist. So betrug der Energieverbrauch in den gemeindlichen Immobilien 2013 noch 865 000 kWh, der den Gemeindeetat mit 200 000 Euro belastete. Davon entfielen alleine 343 000 kWh auf die Straßenbeleuchtung in den 24 Gemeindeteilen. Um den Verbrauch zu senken, wurden in den öffentlichen Gebäuden wie der Oertelscheune, Rathaus und Feuerwehrhaus Elektrospeicherheizungen durch eine mit Erdgas betriebene Warmwasserheizung ausgetauscht.

Rewe-Lager wird vergrößert

Der Marktgemeinderat machte keine Bedenken und Anregungen geltend wegen der Vergrößerung des bestehenden Rewe-Lagers in Buttenheim. Die Ausweitung um 3500 Quadratmeter macht eine Änderung des Bebauungsplanes "Seewiesen 1" und des Flächennutzungsplanes "Röth" in Buttenheim notwendig.

Feldgeschworener Schmeußer geehrt

Ernst Schmeußer aus dem Heiligenstadter Ortsteil Burggrub wurde für seine 25 Jahre währende ehrenamtliche Tätigkeit als Feldgeschworener von Bürgermeister Helmut Krämer mit einer Urkunde vom Bayerischen Staatsminister Markus Söder (CSU) ausgezeichnet.