Immer mehr Kommunen im Landkreis bieten Ferienbetreuung durch geschultes Personal an. In Igensdorf ist das Projekt seit zehn Jahren ein Erfolg.
Der Countdown zu den Sommerferien läuft. Worauf sich die Schüler jetzt schon freuen, ist für die Eltern oft mit Kopfzerbrechen verbunden, denn so viel Urlaub, wie es Ferientage sind, haben sie nicht. Häufig war die Konsequenz daraus, getrennt Urlaub zu nehmen, damit immer jemand bei den Kindern zu Hause ist.
Aus den Elternreihen wurde deshalb der Ruf nach einer bezahlbaren Ferienbetreuung für die Grundschüler immer lauter. Seit vergangenem Jahr bietet die Stadt Forchheim eine solche Ferienbetreuung an und hat die Aufgabe an den Kinderschutzbund vergeben.
Es waren die Eltern der Buckenhofener Grundschule, die vergangenes Jahr auf die Rektorin zugingen. Diese wiederum fragte beim Kinderschutzbund an, und so traf sich der Vorstand mit der Stadt. Die kommunale Ferienbetreuung war in trockenen Tüchern und wurde für zwei Wochen in der Grundschule Buckenhofen-Burk angeboten.
Kinderschutzbund aktiv
"Heuer organisieren wird die Ferienbetreuung für alle Grundschulen. Wir haben zwei Wochen in den Osterferien, zwei Wochen in den Pfingstferien angeboten und werden in den Sommerferien drei Wochen in Buckenhofen und vier Wochen in der Annaschule anbieten. So sind insgesamt fünf Wochen der Ferien abgedeckt", sagt Stefanie Binder vom Kinderschutzbund. Sie ist für die Mittags- und Ferienbetreuung zuständig.
Für die Ferienbetreuung im Sommer, die von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr geht, sind noch Plätze frei. Eine Woche kostet 70 Euro. Die Materialkosten müssen extra bezahlt werden. "Wir versuchen, diese unter fünf Euro pro Woche zu halten", erklärt Binder. Doch zwischendurch will man Eis oder Pizza essen oder Bastelmaterialien müssen bezahlt werden.
Die Kosten
Wie hoch die Kosten sind und was in den Ferien mit den Kindern unternommen wird, erfahren die Eltern aus dem Wochenplan, der von den Betreuern erstellt und den Eltern ausgehändigt wird. Immer eine Fachkraft aus der Mittagsbetreuung oder ein Lehramtsstudent kümmert sich um die Kinder, unterstützt von Praktikanten, die beispielsweise Erzieher werden möchten. S
Erfahrungen austauschen
Seit sechs Jahren wird die Ferienbetreuung in Ebermannstadt angeboten. Pressesprecher Andreas Kirchner hat zu der Zeit als Jugendpfleger bei der Stadt gearbeitet und aus Treffen mit anderen Jugendpflegern von den kommunalen Ferienbetreuungen erfahren. Der Wunsch nach einer dauerhaften Ferienbetreuung war auch in Ebermannstadt vorhanden. Denn die stundenweise Abdeckung der betreuten Zeit im Ferienprogramm reichte den Eltern nicht. Die kommunale Ferienbetreuung bietet nun Aufsicht und Programm in den Räumen der Mittagsbetreuung von Montag bis Freitag von 7.30 bis 16 Uhr an. Anmeldeschluss war zwar Ende März, wenn die meisten Arbeitnehmer spätestens ihre Urlaubsplanung abgeben mussten, doch monatlich wird im Mitteilungsblatt informiert, ob doch noch Plätze frei sind.
Obergrenze 25 Kinder
"Die Obergrenze ist bei 25 Kindern geplant. Wenn ein höherer Bedarf besteht, werden noch weitere Fachkräfte hinzu gezogen", sagt Kirchner. Denn die Gruppe wird auch hier von einer Erzieherin und Helfern geleitet. Angemeldet werden dürfen Kinder von sechs bis zwölf Jahren und Kindergartenkinder, die im nächsten Schuljahr eingeschult werden.
Eine Woche kostet 50 Euro für die ganztägige Betreuung, 35 Euro, wenn das Kind nur halbtags untergebracht werden soll, und 25 Prozent Ermäßigung gibt es bei Geschwisterkindern.
Auch aus der Mittagsbetreuung heraus entstanden ist die kommunale Ferienbetreuung in Waischenfeld (Kreis Bayreuth). Mit einer Woche Betreuung in der ersten Ferienwoche findet diese Betreuung als Angebot im Ferienprogramm statt. "Die Eltern meinten, eine Ferienbetreuung wäre gut. Und die Räume der Mittagsbetreuung sind im August ohnehin leer", sagt Kathrin Persau von der Mittagsbetreuung.
Sie und ihre Kolleginnen hatten deshalb die Idee, die Ferienbetreuung im Ferienprogramm anzubieten. Sie arbeiten in der Zeit ehrenamtlich.
Schon nicht mehr wegzudenken ist die kommunale Ferienbetreuung in Igensdorf, die heuer ihren zehnten Geburtstag feiert. "Schon 2008 waren für die Ferienbetreuung in der zweiten Woche 20 Kinder angemeldet, sie fand zunächst in den letzten beiden Wochen der Sommerferien statt", sagt Pressesprecherin Hella Ziefer. Das Angebot wurde dann auf die Osterferien ausgeweitet. Mittlerweile werden in den Sommerferien vier Wochen Betreuung durch geschultes Personal - die ersten und die letzten beiden Wochen - angeboten. Sie richtet sich an Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren. Geschwisterkinder dürfen bis zum Alter von zwölf Jahren mit dabei sein. Betreut werden die Kinder von 7.30 bis 15.30 Uhr für neun Euro pro Tag fürs erste Kind, 6,75 fürs zweite und 4,50 Euro für jedes weitere Kind. Da inzwischen täglich bis zu 30 Kinder betreut werden, zeigt sich: Das Projekt kommunale Ferienbetreuung ist ein Erfolg und genau das, was die Eltern gesucht haben.