Kindergarten Drügendorf kostet 4500 Euro pro Quadratmeter

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Symbolfoto: Ekkehard Kiesewetter
Symbolfoto: Ekkehard Kiesewetter

Kritik gab es im Eggolsheimer Gemeinderat am Kostenvorentwurf für den Neubau der Kindertagesstätte in Drügendorf: 1,87 Millionen Euro sind veranschlagt.

Als Architekt Ralf Bahl auf der Sitzung des Marktgemeinderates Eggolsheim den Vorentwurf für die Kindertagesstätte in Drügendorf vorstellte, wurden seine Ausführungen nicht von allen Marktgemeinderäten gebilligt. Schlussendlich gab es sieben Gegenstimmen bei zehn Zustimmungen.

Die genauen Pläne und Ansichten können über das Ratsinformationssystem der Gemeinde eingesehen werden. Besonders die Höhe der geplanten Kosten von 1,87 Millionen Euro fanden viele der Marktgemeinderäte als deutlich zu hoch: Bei 450 Quadratmeter Nutzfläche sind das 4500 Euro pro Quadratmeter. "Ein hoher Eingangspreis", urteilte Marktgemeinderat Peter Eismann (CSU) und wies darauf hin, dass das Architekturbüro in Forchheim eher Häuser für reiche Menschen baue.

Da auf dem Grundstück über viereinhalb Meter Höhenunterschied sind, müsse das Gebäude mit einer aufwendigen Tiefgründung und Stelzen versehen werden. Doch die Preisorientierung sei noch unverbindlich, wiegelte der Architekt ab. Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) argumentierte, dass man sicherlich günstiger bauen könne, aber die Gemeinde dann vielleicht nicht lange Freude am Gebäude habe.

Uwe Rziha (Freie Wähler) wollte wissen, ob sich die Leerfläche unter den Stelzen nicht als Lagerraum oder Keller nutzen lasse. Doch an dieser Stelle hat der Architekt den Standort der Wärmepumpe eingeplant. Ebenso wünschten sich viele der Marktgemeinderäte einen Gehsteig, unter ihnen der Dritte Bürgermeister Georg Eismann (CSU). Da die Eschlipper Straße eine Nebenstraße sei, auf der kaum zwei Autos nebeneinander passten, sah der Architekt hier keinen Handlungsbedarf. Claus Schwarzmann schlug stattdessen wegen der im weiteren Verlauf befindlichen Kirchhofsmauer einen Gehweg auf der gegenüberliegenden Seite vor.


Sozialraumanalyse

Martin Hempfling, Jugendhilfeplaner des Landkreises Forchheim, stellte die Sozialraumanalyse 2017 für Eggolsheim vor. Diese alle drei Jahre erstellte Analyse vergleicht die Kommunen innerhalb des Landkreises bezüglich der Sozialstruktur und der Inanspruchnahme von Leistungen der Jugendhilfe. Für Eggolsheim liegen die Werte unterhalb des Durchschnitts im gesamten Landkreis: Die Jugendgerichtshilfe muss nur selten in Anspruch genommen werden. Auch die Zahl der ambulanten, teilstationären und stationären Erziehungshilfen ist rückläufig. Bürgermeister Claus Schwarzmann nahm die Analyse erfreut zur Kenntnis: "Wir wissen, wo wir stehen, und es ist schön, wenn es von außen bestätigt wird."


Kreisstraße bei Bammersdorf

Die Marktgemeinderäte stimmten einer Vereinbarung mit dem Landkreis Forchheim zu, nach der auf der Kreisstraße bei Bammersdorf ein Linksabbiegestreifen und eine Querungshilfe errichtet werden soll. Da Bürgermeister Schwarzmann auf einen Zuschuss von 70 bis 75 Prozent hofft, kämen auf Eggolsheim lediglich Kosten zwischen 100.000 und 200.000 Euro zu.


Bauen im Schwedengraben?

Der Schwedengraben in Eggolsheim gilt als ortsbildprägender Bereich, der die historische Trennung zwischen innen und außen sichtbar macht. Deswegen ist dieser Bereich bisher von jeglicher Bebauung ausgeschlossen. Da jedoch ein Bürger in diesem Bereich ein Haus errichten möchte und bereits vor drei Jahren eine erste, damals abschlägig beschiedene Bauvoranfrage an den Marktgemeinderat richtete, beschlossen die Räte, zunächst die Grundstückseigentümer im Rahmen einer Grundstückseigentümerversammlung nach ihrer Meinung zu befragen. Gleichzeitig soll das Gebiet vom Landratsamt Forchheim hinsichtlich der Genehmigungsfähigkeit der Änderung des Flächennutzungsplanes beurteilt werden. Ebenso muss der zuständige Isek-Planer (Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) die Bebaubarkeit der Flächen beurteilen. Erst danach lässt sich beurteilen, ob der Schwedengraben grundsätzlich bebaut werden könnte oder nicht.