Den Valentinstag kann man mit Blumen, Schmuck oder Pralinen feiern. Paaren, die nach spiritueller Tiefe dürsten, macht Pfarrer Weigand aus Buckenhofen ein besonderes Angebot.
Die roten Werbebanner mit den weißen Herzen vor den Blumengeschäften weisen schon seit Wochen darauf hin: Am heutigen Freitag ist Valentinstag. Auch in den Supermärkten lassen Pralinen in Herzform, Blumenschalen mit Teddys und Schmuck in Herzchenform keinen Platz für Subtilität. Liebe und Konsum, das scheint unverbrüchlich zusammenzugehören.
Ob sich die Liebenden wirklich von einem Blumenstrauß angesprochen fühlen, steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt Papier. Kein kommerzielles, sondern eher ein spirituelles Angebot unterbreitet die Buckenhofener Kirche St. Josef am Valentinstag den Menschen: einen Segnungsgottesdienst für Paare.
Im vergangenen Jahr hat sich Pfarrer Klaus Weigand zum ersten Mal mit diesem Angebot an Liebende gewandt. "Wir hatten uns überlegt, ob es schön wäre, an diesem Tag Paare zu segnen.
Auch die, die keine Hochzeit mehr feiern können", erklärt Pfarrer Weigand. Denn auch Geschiedenen oder Paaren, die nicht heiraten, sei der Zuspruch Gottes oftmals sehr wichtig. Diesen Zuspruch können ihnen Pfarrer wie Weigand schenken.
Claudia Polster aus Weißenohe gehört zu jenen, die materielle Geschenke zum Valentinstag ablehnen. Die Idee, dass sich Paare segnen lassen können, findet sie dagegen sehr ansprechend.
Liebe ist ein Geschenk "Ein Segen tut Paaren immer gut. Es gibt Stabilität und Halt, was für die Partnerschaft wichtig ist. Das kann man sich nicht selbst geben, es ist ein Geschenk und nicht selbstverständlich", sagt Polster.
Gut findet sie an dieser Idee auch, dass am Valentinstag alle Paare im Gottesdienst gesegnet werden können.
Egal, ob sie verheiratet sind, geschieden oder sich den Schritt zur Ehe nicht zutrauen.
Der Valentinstag geht wahrscheinlich auf die Legende von Bischof Valentin zurück. Bischof Valentin soll Paare getraut haben, die nicht heiraten durften. Ihnen schenkte er eine Rose aus seinem Garten. Seit 1969 ist Valentin allerdings aus dem Heiligenkalender gestrichen. Die Kirchen feiern am 14. Februar Cyrill und Methodius, die 1980 von Papst Johannes Paul II. zu Patronen Europas erhoben wurden.
Für viele Paare aber bleibt der Valentinstag dennoch ein wichtiger Tag. An diesem ganz besonderen Tag den Segen Gottes zu erhalten, spricht die spirituelle Sehnsucht nicht weniger Menschen an. "Den Kindern erkläre ich immer, Segen heißt Gutes zusagen und ist das große Versprechen Gottes, dass er bei dir ist, dich nicht alleine lässt", erläutert Weigand.
Man kann diese Botschaft auf eine zwischenmenschliche Beziehung übertragen.
Liebe heißt, für den anderen da zu sein. Liebe heißt, Freude, aber auch Leid zu teilen.
Für Weigand gehört deshalb zum Valentinstag dazu, dass sich die Partner ihrer Liebe versichern. Mit schönen Worten und aus vollem Herzen. "Schön, dass du da bist, schön, dass es dich gibt", so etwas in dieser Art.
"Diese schönen Worte gehen im Alltag oft unter. Dabei bewirkt ein nettes Wort viel. Das beginnt in der Partnerschaft und geht auf die Kinder oder andere Menschen über", sagt Weigand.
Worte sind bedeutsam Es sei doch so: Wenn man einem anderen Menschen, ob das die Kassiererin in einem Supermarkt oder ein Bekannter ist, ein nettes Wort sage, lächeln diese Menschen.
Für ihn haben symbolische Gesten und Worte eine große soziale Bedeutung. Nicht nur, aber eben auch am Valentinstag.
Termin Der Valentinsgottesdienst findet am Freitag, 14. Februar, um 19 Uhr in der St-Josef-Kirche in Forchheim- Buckenhofen statt.