Igelsdorf will Dorf bleiben und nicht Vorort von Baiersdorf werden. Eine Bürgerinitiative "Unser Igelsdorf gestalten" hat sich gegründet.
Das Gelände für den Kindergarten in Igelsdorf hat die Stadt
Baiersdorf inzwischen erworben und sich gleich auch um weitere kaufbare Grundstücke in der Nähe gekümmert. Bei der Suche nach einem Grundstück für diesen Kindergarten sprach Bürgermeister Andreas Galster (CSU) auch mit dem Evangelischen Siedlungswerk, das große Areale südlich des Stadtteils "Hut" besitzt.
Damals hieß es, der kirchliche Bauträger trage sich mit dem Gedanken, das Grundstück am Igelsdorfer Weg für Wohnbebauung zu entwickeln. Ein Zeitraum von etwa fünf Jahren war genannt worden.
Seither schwirren in Baiersdorf Gerüchte, es solle ein "gigantisches Baugebiet" von 20.000 Quadratmetern mit Geschossbauweise entstehen, als Lückenschluss zwischen Igelsdorf und der Hut-Bebauung. Das beunruhigt die Igelsdorfer sehr, muss doch zum neuen Kindergarten erst auch noch eine Zufahrt geschaffen werden. Denn der Birkenweg, an dem das Gelände liegt, ist eine nicht ausgebaute Straße.
Bürgerinitiative "Unser Igelsdorf gestalten"
Jürgen Platz, ein künftiger Nachbar des Kindergartens, benannte die Sorgen der Igelsdorfer in der Ratssitzung: "Wir wollen kein Vorort werden, wir schätzen unsere dörflichen Strukturen." Deswegen wird eine Bürgerinitiative (BI) "Unser Igelsdorf gestalten" auf den Weg gebracht.
Galster bestätigte die Gerüchte insoweit, als das Evangelische Siedlungswerk tatsächlich überlege, über das Grundstück unmittelbar am Igelsdorfer Weg hinaus über fremde Grundstücke bis zu einem weiteren eigenen Landstück zu planen. "Es ist an einer Entwicklung interessiert", erläuterte Galster.
Der Sprecher der BI forderte, dass zuerst mit den Bürgern, zumindest mit den unmittelbar Betroffenen, gesprochen werde. Galster sieht die Reihenfolge anders. Zuerst müssten die Informationen an die gewählten Vertreter der Bürger gehen und in öffentlicher Sitzung besprochen werden. An ihr könnten die Bürger jederzeit teilnehmen.
Er, Galster, stehe einem Bürgerbeteiligungsprozess aufgeschlossen gegenüber. Allerdings müssten ein solches Verfahren Mitglieder des Stadtrats beantragen. 2005 habe er so einen Prozess anstoßen wollen, gemeinsam mit den Bürgern die Stadtentwicklung für die nächsten 20 Jahre zu diskutieren. "Da habe ich aus dem Rat nur Prügel bezogen", begründete Galster seine Haltung.