Horst Roske hat seine Liebe für Forchheim in Noten gepackt und hofft, dass diese künftig öfter erklingen.
Es war im Jahr 1996: Horst Roske schrieb ein Lied, mit dem er seiner Zuneigung für Forchheim Ausdruck verlieh. Heute hofft er, dass das Lied "Mein liebes Forchheim" wieder bekannt wird.
Knapp 150 Konzerte in Bamberg und um die 20 Konzerte in Forchheim zählt Roske auf, wenn er sich an seine aktive Zeit als Dirigent erinnert. Älteren Lesern wird er als Dirigent des Fränkischen Konzertorchesters Bamberg bekannt sein.
Schon frühe Musik-Leidenschaft
Schon in ganz jungen Jahren verschrieb sich Horst Roske der Musik. Bereits mit fünf Jahren begann er das Klavierspielen. "Das war noch bevor ich lesen konnte", erzählt der heute 86-Jährige. Doch bevor er in Forchheim seine neue Heimat gefunden hatte, flüchtete der erst 14-Jährige mit seiner Familie aus Breslau. Sie waren viel zu Fuß unterwegs, nahmen zwischendurch den Zug und legten dann wieder tagelange Fußmärsche zurück. Immer auf der Flucht vor dem Krieg.
Als der 2. Weltkrieg dann vorbei war, war Roske mit seiner Familie in Hof an der Saale angekommen. Dort lernte er später auch seine Frau kennen. 1960 zogen sie gemeinsam nach Forchheim. Seither leben sie hier. "Breslau ist noch immer meine erste Heimat", sagt Roske, "aber ich kann nicht sagen, Forchheim sei nicht meine Heimat. Schließlich sind hier meine Kinder und Enkelkinder groß geworden." Die erste Idee für das Lied entstand auf einer Hochzeit: Ein Forchheimer heiratete damals eine Österreicherin und Roske war mit seinem Chor auf dieser Hochzeit eingeladen, denn der Bräutigam war ebenfalls Chormitglied. Sie sangen in der Kirche und während des geselligen Teils der Hochzeit erklang überwiegend Tiroler Volksmusik. Dabei kam Roske, wie er erzählt, die Idee: "Warum sollte Forchheim kein eigenes Heimatlied haben?" Schon auf der Rückfahrt aus Österreich wurden die ersten Ideen gesammelt.
Der erste Textentwurf wurde zwar nochmal geändert - es kam unter anderem Wein in der zweiten Strophe vor, der nicht typisch für die Stadt ist - aber es dauerte nicht lange, bis das Stück so war, wie es heute noch ist. Horst Roske schrieb das Forchheim-Lied als Chorfassung mit Klaviernoten, für Bläser und als Orchesterfassung. Die vollständigen Partituren liegen zur Abholung bereit.
"Ich würde mich freuen, wenn sich ein Chor bei mir melden würde", sagt Roske, "es wäre schön, wenn das Lied wieder gesungen werden würde." Er selbst hatte das Forchheim-Lied auch schon mit seinem Orchester aufgeführt und vor Jahren beim Forchheimer Liederkranz gesungen. Mittlerweile ist es etwas in Vergessenheit geraten.
Aufführung beim Annafest?
Roske hat über 1000 Liedzettel gedruckt und hofft, dass diese beim Annafest ausgelegt werden können und dort das Lied dann auch - vielleicht in Zusammenarbeit mit einem Chor oder einer Blasmusik-Kapelle - gesungen wird.
"In den nächsten Tagen gehen 200 Briefe raus", erklärt Roske, "ich hoffe, dass sich der ein oder andere Unterstützer findet." Zudem kann er sich gut vorstellen, dass eine Art Wettbewerb mit Preis ausgelobt werden könnte. Interessierte Chöre oder (Blas-) Orchester können sich bei Horst Roske telefonisch unter 09191/2576 melden. Er stellt dann gerne die entsprechenden Partituren zur Verfügung. Alles vor dem Hintergrund, dass das "liebe Forchheim" wieder regelmäßig besungen wird.
Der Text
Der Wiener besingt seinen Prater, der Kölner seinen Rhein, Studenten die Alma Mater, doch ich besing dich allein. Refrain Mein liebes Forchheim mit all deinen Straßen, mit deinen Wäldern, rings den nahen Höh´n, mit deinen schmalen eng geschlungenen Gassen wie bist du schön. Mein liebes Forchheim wie bist du so schön. Da bin ich geboren, da leb ich im bunten Frankenland. Es ist mein Zuhaus geworden, mir ist nichts Schöneres bekannt. Refrain Ich hab hier alles gefunden, könnt es wo besser sein, sind Freunde mit mir verbunden, hier bin ich nimmer allein. Refrain