Große Enttäuschung bei den Grünen: Annette Prechtel verliert OB-Wahl in Forchheim

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Annette Prechtel holt sich Trost bei ihrem Ehemann und Wahlkampfmanager Wolfram Weltzer. Foto: Ronald Heck
Annette Prechtel holt sich Trost bei ihrem Ehemann und Wahlkampfmanager Wolfram Weltzer. Foto: Ronald Heck
Schon als die ersten Hochrechnungen kurz nach 18 Uhr in der Gaststätte "Blaue Glocke" in Forchheim an die Wand projiziert wurden, herrschte gedrückte Stille unter den grünen Wahlkämpfern. Foto: Ronald Heck
Schon als die ersten Hochrechnungen kurz nach 18 Uhr in der Gaststätte "Blaue Glocke" in Forchheim an die Wand projiziert wurden, herrschte gedrückte Stille unter den grünen Wahlkämpfern. Foto: Ronald Heck
 
Die Hoffnung war eine Zeitlang noch da. Foto: Ronald Heck
Die Hoffnung war eine Zeitlang noch da. Foto: Ronald Heck
 
FGL-Stadtratskollegin Edith Fieser tröstete als eine der ersten. Foto: Ronald Heck
FGL-Stadtratskollegin  Edith Fieser tröstete als eine der ersten. Foto: Ronald Heck
 
Symbolisch schenkte Fieser ihr einen Regenschirm, der Prechtel auch für die Zukunft "beschützen" soll. Foto: Ronald Heck
Symbolisch schenkte Fieser ihr einen Regenschirm, der Prechtel auch für die Zukunft "beschützen" soll. Foto: Ronald Heck
 

Die FGL-Kandidatin Annette Prechtel hat die Oberbürgermeisterwahl in Forchheim verloren.

Große Enttäuschung bei den Forchheimer Grünen: Ihre OB-Kandidatin Annette Prechtel ist die Verliererin des gestrigen Wahlabends. Mit 3 960 Stimmen (28 Prozent) landet Prechtel hinter ihren Kontrahenten Uwe Kirschstein (SPD) und Udo Schönfelder (CSU). Damit hat Annette Prechtel den Einzug in die Stichwahl für das Oberbürgermeisteramt in Forchheim verpasst.

Schon als die ersten Hochrechnungen kurz nach 18 Uhr in der Gaststätte "Blaue Glocke" in Forchheim an die Wand projiziert wurden, herrschte gedrückte Stille unter den grünen Wahlkämpfern. Annette Prechtel lag auf dem letzten Platz. Doch die Hoffnung war noch da: Während nach und nach weitere Stimmbezirke ausgezählt wurden, lag Prechtel immer knapp vier bis fünf Prozent hinter dem CSU-Kandidaten Schönfelder. Gebannt verfolgten Prechtel und ihre Mitstreiter von der Forchheimer Grünen Liste (FGL) die Aktualisierungen. Doch eine Trendwende zeichnete sich nicht mehr ab.

Emotionale Ansprache

Um kurz vor 19 Uhr trat Annette Prechtel dann doch in die Mitte und sprach: "Ganz unabhängig vom Ergebnis möchte ich Danke sagen. Es war eine sehr anstrengende, sehr spannende und schöne Zeit. Ich habe mich von euch getragen geführt, danke für euer Engagement." Die Enttäuschung war Prechtel anzumerken, mit brüchiger Stimme fügt sie hinzu: "So einen grünen Wahlkampf haben wir in Forchheim noch nie gemacht. Ich hoffe, dass es noch viele weitere geben wird. Solche die dann noch besser ausgehen."

Zu diesem Zeitpunkt gestand Prechtel ihre Wahlniederlage ein. In die Stichwahl zu kommen, sei ganz klar das Ziel gewesen. Sie dankte ihren Unterstützern. Nichtsdestotrotz sei der Wahlkampf nicht umsonst gewesen. "Die Gespräche im Wahlkampf waren sehr gut, ich habe mir auch vorgenommen, all die Ideen, die ich mir notiert habe in der letzten Zeit, in unsere Stadt ratsarbeit mit aufzunehmen. Die Ideen gehen nicht verloren", betone die FGL-Politikerin Annette Prechtel.

Uwe Kirschstein und Udo Schönfelder, die in die Stichwahl in Forchheim gekommen sind, gratulierte sie. "Der Wahlkampf war insgesamt fair, das kann man wohl sagen. Jetzt müssen wir schauen, wie es weitergeht", sagte Prechtel.

Schwierige Konstellationen

FGL-Stadtratskollegin Edith Fieser tröstete als eine der ersten, umarmte Prechtel und dankte für den "wunderbaren Wahlkampf". Symbolisch schenkte Fieser ihr einen Regenschirm, der Prechtel auch für die Zukunft "beschützen" soll. Der grüne Stadtrat Emmerich Huber lobte trotz der Niederlage die Kampagne: "So einen Wahlkampf mit so einer Begeisterung habe ich noch nie erlebt. Deswegen meine Bitte an alle: Bleibt bewegt. Denn das war nicht der letzte Wahlkampf den wir Grünen führen werden." Huber geht davon aus, dass die Grünen zumindest im Stadtrat stärker vertreten sein werden. "Es werden sicher interessante Jahre, wenn auch in der Konstellation etwas schwierig."

"Corona-Stimmung" der Wahl

Prechtels Ehemann und Wahlkampfmanager Wolfram Weltzer sagte, die Wahl müsse nun genau analysiert werden. Weltzer vermutete, dass auch die "Corona-Stimmung" die Kommunalwahl überlagert haben könnte. Krisenzeiten würden meist den Amtsinhaber noch mehr stärken.

Weltzer zeigte sich weiter kämpferisch: "Wie OB Kirschstein versucht hat, seinen Amtsbonus auszunutzen, das war nicht fair", sagte er und fügte hinzu: "Die Konstellation im Stadtrat ist bestimmt schwierig, wir werden sehen, wie die SPD-Fraktion ausgeht und wer von der CSU drin ist. Da sind sicherlich Leute dabei, mit denen wir keinen Staat machen können." Wolfram Weltzer versprach den Anwesenden, dass die Grünen weiter arbeiten wollen, um der "Politik den notwendigen Ton zu geben".