Gläubiger des H+E Ticketservices Forchheim bleiben auf Schaden sitzen

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Archivbild: Josef Hofbauer
Archivbild: Josef Hofbauer

Der Forchheimer H + E Ticketservice meldete im Mai Insolvenz an. Der Insolvenzverwalter teilte nun mit, dass die Gläubiger kein Geld bekommen werden.

Der "H+E Ticketservice Forchheim" wird seine Türen nicht wieder öffnen, das bestätigte der Pressesprecher der Kanzlei Schwartz Insolvenzverwalter, Markus Kurz. Die Firma hatte im Mai beim Amtsgericht Bamberg Insolvenz angemeldet. Zahlreiche Forchheimer meldeten sich als Geschädigte und erstatteten teilweise sogar Anzeige wegen Betrugs bei der Polizei.

"Das vom Insolvenzgericht geforderte Gutachten ist erstellt und das Insolvenzverfahren wurde eröffnet", so Kurz. Insgesamt seien es 424 Gläubiger, die beim H+E Ticketservice Reisen gebucht oder Veranstaltungskarten gekauft hatten, diese aber nie bekommen haben.


Schaden: Über eine halbe Million

Der Schaden belaufe sich laut Kurz auf über 600.000 Euro. Die schlechte Nachricht, die er bedauert: Es sind keinerlei Mittel vorhanden, um die Kunden zu entschädigen.
Das heißt im Klartext: Die Kunden bleiben auf ihrem Schaden sitzen. Der Geschäftsbetrieb war zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung bereits eingestellt. Damals hatte der Inhaber über ein Schild die Insolvenz mitgeteilt und den Gläubigern geraten, dass diese sich an den Insolvenzverwalter richten sollen.

"Das Vertrauensverhältnis zu den Kunden ist aus nachvollziehbaren Gründen so gestört, dass an eine Fortführung des insolventen Unternehmens nicht zu denken war", so Kurz. Auch in mehreren Gruppen im sozialen Netzwerk Facebook hatten sich die Geschädigten ausgetauscht und vor dem Unternehmen gewarnt - diese Warnungen kamen allerdings zu spät für die 424 Gläubiger.

Dem Insolvenzverwalter bleibe ohne einen Unternehmer, der das Geschäft fortführen möchte, nur die Abwicklung des Unternehmens entsprechend den gesetzlichen Regelungen, sagt Kurz. Es stehe den Betroffenen natürlich frei, sich direkt mit den jeweiligen Veranstaltern in Verbindung zu setzen und um eine Kulanz-Regelung zu bitten, erklärt der Pressesprecher. Da viele Veranstaltungen mittlerweile aber stattgefunden haben, wird dies nur in den wenigsten Fällen möglich sein.