Gebaut auf einem Garten

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Die Kapelle in Elsenberg wird heuer 100 Jahre alt. Dies verleiht der diesjährigen Kirchweih eine ganz besondere Bedeutung.

Am Wochenende feiert Elsenberg eine Kirchweih, die ihrem Namen nun einmal tatsächlich gerecht wird. Vor 100 Jahren, am 24. September 1911, wurde das schmucke Gotteshaus in Elsenberg von Pater Petrus Spirkner, einem Karmeliten aus Bamberg, geweiht. Als Namenspatron wählte man St. Josef.

Vor einigen Jahren veröffentlichte Alfons Eger eine Chronik über Dobenreuth. Darin ist über die St. Josef zu lesen: "Am 15.5.1909 wurde in der Ortsversammlung einstimmig beschlossen, eine Kapelle zu bauen. Als bester Platz wurde der Hausgarten des Georg Schmitt Nr. 10 erachtet, der den Bauplatz spendet. Jh. Drummer Nr. 5 wurde zum 1. Vorstand und Johannes Schmitt Nr. 7 zum 2. Vorstand gewählt."

Am 7. März 1910, so schreibt Eger in seiner Chronik weiter, haben Georg Schmitt und seine Frau Barbara mit sämtlichen Elsenbergern einen Vertrag geschlossen, in dem auch die gezeichneten Geldbeträge, insgesamt 6105 Mark, nochmals schriftlich festgehalten worden sind.

Schmitt verpflichtete sich ferner, allen ungehindert Zugang zur Kapelle zu gewähren, und diese so bald als möglich der Ortsgemeinde zu schenken. "Der Kostenvoranschlag beträgt 5 500 Mark", schreibt Eger in seiner Dorfchronik weiter und schließt: "Vor allem Georg Schmitt Nr. 10 also ist es zu verdanken, dass Elsenberg nun schon fast 100 Jahre seine Kirche besitzt. Vorher fanden Gottesdienste vor einem Kreuz im Freien auf dem Dorfplatz statt."

Zwei neue Glocken


Bemerkenswert ist die Sorgfalt, mit der die Einwohner von Elsenberg Berichte und Bilder aus den letzten hundert Jahren aufbewahren.
Darunter befindet sich auch der Auszug aus dem damaligen Forchheimer Tagblatt, der eingehend den neuen Altar und seine Anfertigung durch den Forchheimer Heinrich Fuchs, beschreibt. Auch Pinzbergs Bürgermeister Reinhardt Seeber (CSU) bemühte sich anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Kirche um ein kleines Faltblatt. Demnach reiften die ersten Gedanken an eine eigene Kapelle bereits um 1907. Die Maurerarbeiten führte der Maurermeister Nikolaus Wagner aus Leutenbach aus, sämtliches Baumaterial und das Bauholz stellte Georg Schmitt zur Verfügung.

Weiter ist in Seebers Papier zu lesen, dass die Sakristei 1931 angebaut und die Kirche in diesem Jahr aus dem Eigentum der Familie Schmitt Heilmann, Nr. 10, in das Eigentum der Gemeinde Elsenberg übertragen worden ist.

In einem weiteren Zeitungsauszug wird ausführlich über zwei neue Glocken, die "Rufer und Mahner", im Jahr 1950 berichtet.

Das Gotteshaus hatte seine kleinen Glocken im Krieg abgeben müssen. Spenden aus der ganzen Gemeinde schließlich ermöglichten die Neuanschaffung. Die weltliche Kirchweih wurde in Elsenberg bis 1950 gemeinsam mit Pinzberg gefeiert.

Ab 1950 richtete der damalige Dorfwirt Georg Heilmann erstmals eine eigene Kirchweih für Dobenreuth aus. Da der Weihetag mit der nahen Kirchweih von Gosberg zusammenfällt, legten die Elsenberger ihre weltliche Kirchweih ein Wochenende nach vorne und fanden so einen Termin zwischen den Gosbergern und Dobenreuthern.
1979 gab es keine Dorfwirtschaft mehr. Otto Simmerlein, damaliger Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr, und seinen Mitgliedern ist es zu verdanken, dass seit jenem Jahr die Wehr die Kirchweih ausrichtet. Ein kleines Dorf wie Elsenberg wäre ohne seine Idealisten nichts.