Seit dem Wochenende können die Forchheimer die neue "stadtteilverbindende" Unterführung komplett von der Bayreuther Straße bis zum Bahnhofsplatz nutzen.
Am späten Freitagabend war es soweit: Bauarbeiter haben den westlichen Treppeneingang zur neu gebauten Unterführung am Forchheimer Bahnhof freigegeben. Dadurch ist es erstmals seit Baubeginn möglich, komplett durch den neuen rund 80 Meter langen Tunnel zu laufen. Eine Erleichterung für viele Forchheimer, denn bislang war nur die östliche Teil der Unterführung geöffnet.
Wer von der Bayreuther Straße zum Bahnhofsplatz wollte, wurde über einen Bahnsteig umgeleitet.
Zeitgleich wurde der provisorische Steg über Gleis 4 abgebaut, da dort ab sofort S-Bahn-Züge abfahren, erläutert Peter Bergfeld vom Infopunkt der Deutschen Bahn (DB) in Forchheim. Im Zuge des viergleisigen ICE-Streckenausbaus wird
die Bahnstation in Forchheim komplett umgebaut. In den vergangenen Wochen war der Ausbau von Gleis 4 einer der Schwerpunkte.
Hellgraue Kacheln und Glasdach
Die Bauarbeiter haben die westliche Unterführung mit hellgrauen Kacheln gefliest und das gewölbte Dach und die Glasverblendungen am Treppeneingang hergerichtet. Außerdem wurde die Bahnsteigkante von Gleis 4 fertiggestellt. Die Arbeiter haben zudem die rot-gelbe Schallschutzwand in Richtung Norden verlängert.
Der neu entstandene Personentunnel ist sechs Meter breit und rund 2,50 Meter hoch. Von Treppenaufgang zu Treppenaufgang läuft man 67 Meter. Der Tunnelbau ging an der Bayreuther Straße los und wurde am Freitag an der Bahnhofsseite fertig gestellt. Durch die neue Unterführung gelangen Zugreisende an alle Gleise. Die alte drei Meter breite Bahnhofsunterführung wurde abgebaut, die ehemalige Treppe muss noch entfernt werden, erklärt Bergfeld.
Problem mit den Aufzügen
Obwohl der Durchgang eröffnet wurde, müssen Fußgänger und Radfahrer vorerst auf die Aufzüge verzichten. Sie können noch nicht in Betrieb genommen werden, da die Notrufleitung noch nicht funktioniert. Noch besteht keine Verbindung, wenn man den Notfallknopf drückt. "Wir machen lieber vorher auf, obwohl noch nicht alles fertig ist. Denn bei Bauarbeiten während des laufenden Zugbetriebs geht immer um praktische Lösungen", erklärt ein Bahnsprecher auf Nachfrage des Fränkischen Tags.
Neuen Gleise ab Herbst 2018
Die Bahn spricht vom "stadtteilverbindenden Personentunnel im Bahnhof Forchheim". Der Komplettumbau wird von der Deutschen Bahn durchgeführt. Die Stadt Forchheim finanziert ausschließlich den Aufzug auf der Ostseite an der Bayreuther Straße.
Im nächsten Schritt werden die Gleise 1, 2 und 3 fertiggestellt. Ungefähr bis Herbst nächsten Jahres sollen die Gleise in Betrieb genommen werden. Damit wäre der Forchheimer Bahnhof als solcher fertig, meint Bergfeld. Anschließend würde der ICE-Ausbau in Richtung Norden weitergehen.
Eggolsheim ebenfalls offen
Am Freitag wurde auch
die Unterführung am Bahnhof Eggolsheim geöffnet. Der Eggolsheimer Tunnel ist jedoch weniger fertig gestellt, erläutert der Bahnsprecher. Dort müssen noch Fußboden und Wandverblendungen gemacht werden. Die provisorische Brücke mit den zwei Aufzügen wurde entfernt.
Während die Arbeiten weitergehen, können Fußgänger und Radfahrer aber bereits unter den Gleisen hindurch die Bahnstrecke queren.
Seit gestern verkehrt außerdem der neue schnelle ICE von München nach Berlin, der die Strecke in unter vier Stunden schafft und fährt dabei auch bei Forchheim vorbei.
Offizielle Eröffnung in Forchheim
Am Montag, 11. Dezember, findet um 11 Uhr die offizielle Einweihung der Fußgängerunterführung am westlichen Treppenabgang am Bahnhof Forchheim statt. Der Oberbürgermeister der Stadt Forchheim, Uwe Kirschstein (SPD), und der Projekt- und Chefleiter bei der Deutschen Bahn, Alfons Plenter haben dazu eingeladen.