Läufer aus 20 Nationen treten beim Marathon durch die Fränkische Schweiz an. Der Vorjahressieger und Rekordhalter schont sich heuer.
Der Äthiopier Firaaol Eebbisaa Nagahoo, der im vergangenen Jahr mit vier Minuten Verspätung an den Start des Fränkische-Schweiz-Marathons ging und dennoch in zwei Stunden und 17 Minuten Streckenrekord lief, wird heuer nicht als Erster über die Ziellinie laufen. Wie Toni Eckert, Kulturreferent des Landratsamtes informierte, will sich Nagahoo für den Berlin-Marathon schonen. Er nimmt deshalb am Sonntag nur über die Zehn-Kilometer-Distanz durch die Fränkische Schweiz in Angriff.
Laufsport-Trainer Michael Cipura sieht daher in Markus-Kristan Siegler, den Bayerischen Vize-Marathon-Meister des Vorjahrs und Addissu Tulu Wodajo, der für den TV 48 Coburg startet die größten Favoriten des 17. Fränkische-Schweiz-Marathons, der am Sonntag, 4. September, um 8.40 Uhr in
Ebermannstadt gestartet ist.
131 mehr Starter als 2015
Insgesamt starten 28 Prozent mehr Läufer als im Vorjahr. Das sind 131 Starter mehr als im Vorjahr. Bis Mittwoch hatten sich über 1800 Teilnehmer angemeldet. Die steigende Attraktivität der Veranstaltung führt Eckert auch darauf zurück, dass der Lauf zum ersten Mal nach 2008 wieder zur Bayerischen Meisterschaft zählt. Das zeige die Wertschätzung des Verbandes für die Organisation dieser Veranstaltung.
Erfreut stellt Marion Rossa-Schuster vom Kultur- und Sportamt des Landkreises fest, dass auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die sich an den Schüler- und Bambini-Läufen am Samstag beteiligen, ebenfalls um 23,5 Prozent gestiegen sei. "Ohne die Nachmeldungen", unterstreicht Rossa Schuster.
Sie rechnet damit, dass am Samstag bei den Distanzen für Kinder bis zu 250 Teilnehmer am Start sein werden. Die Leistungen dieser Kinder mit Zeiten von dreieinhalb Minuten für die tausend Meter-Distanz zeigten, dass es gelinge, die Jugendlichen vom Computer weg und hin zum Sport zu bringen, unterstrich Kulturamtschef Toni Eckert. Er nannte diese Zeiten "für Zwölf- und 13-Jährige durchaus beeindruckend".
Sportler aus 20 Nationen
Das Sportamt des Landkreises hat auch unter die Lupe genommen, woher die Läufer kommen. So sind Sportler aus 19 weiteren Nationen am Start, darunter 14 Österreicher, je sieben aus Polen und China, sechs aus den USA und je vier aus Frankreich und Tschechien. Stark vertreten sind beim Fränkische-Schweiz-Marathon aber auch die Marathonläufer aus der Region. So kommen 114 aus Nürnberg, 103 aus Forchheim, 97 aus Erlangen und 56 aus Bamberg sowie 49 aus Fürth und 44 aus Bayreuth. Selbst 25 Münchner sind am Start.
Bei den Frauen liegt die Favoritenrolle über die 42,195 Kilometer bei der Inhaberin des Streckenrekords, der Kroatin Marija Vranic. Aber auch Eva Scheu, die 2007 und 2009 diese Veranstaltung für sich entscheiden konnte, hat Chancen, auf das Treppchen zu kommen. "Diese beiden Frauen werden den Sieg wohl unter sich ausmachen", vermutet Lauftrainer Michael Cipura im Vorfeld.
Ein Marathon Siegläufer wäre sicher auch Marcel Bräutigam, der Deutsche Marathon Vizemeister der Jahre 2013 und 2015, doch der läuft heuer nur einen Halbmarathon. Bei den Frauen ist die wohl aussichtsreichste Sieganwärterin Hana Megersa Abo von der LAC Quelle Fürth. Bei der Marathon-Staffel halten Oliver Brehm und Angela Kühnlein den Streckenrekord, so dass der Weg auf das Siegerpodest wohl nur über diese beiden führen kann.
Weniger Speed-Skater
Erneut rückläufig ist die Zahl der Speed-Skater, die bereits um 8.30 Uhr gestartet sind. Allerdings fehlt der herausragendste Inliner Deutschlands, Felix Rijhnen, der den Fränkische-Schweiz-Marathon bereits fünfmal gewonnen hat. Er ist zusammen mit Thiemo Kießlich, dem mehrfachen Junioren-Europameister in dieser Disziplin unterwegs nach China, um an der Speedskating-Weltmeisterschaft in Nanjing teilzunehmen. Der größte Favorit ist deshalb Tobias Hecht, zurzeit Führender beim Geman-Inline-Cup. Seine Konkurrenten heißen Christian Kraus und Stefan Pätzold die beiden Führenden des Bayern-Inline-Cup.
Bei den Damen ist die Lokalmatadorin und Deutsche Meisterin der Jahre 2013 bis 2015, Katja Ulbrich, wieder mit dabei. Der neunfachen Gewinnerin des Fränkische-Schweiz-Marathons aus Bayreuth könnte allenfalls Sandra Berg aus Gera oder Katarzyna Otrebska gefährlich werden. Konkurrentin Katharina Rumpus ist wegen der Speed-Skating-Weltmeisterschaft in China nicht am Start.
Die rückläufigen Zahlen bei den Speed-Skatern führt Kultamtsleiter Toni Eckert darauf zurück, dass es sich hierbei um eine Trendsportart handelt. Die seien großen Schwankungen unterworfen. Dafür spreche auch die Tatsache, dass die Zahl der Fitness-Skater zugenommen habe. Statt 127 treten heuer mindestens 151 Hobby-Inline-Skater beim Fränkische Schweiz Marathon an.
Der Marathon hatte noch nicht angefangen und schon wird wieder genörgelt...
@ SchorschSchorsch;
jetzt bin ich aber mal gespannt warum jemand am Sonntag morgen auf sein Auto angewiesen ist... Komischerweise habe ich viele Bekannte in Ebs oder Streitberg, für die der FSM ein Highlight ist und sie nicht drüber schimpfen, das sie grad mal 5 Stunden eingeschränkt sind.
@ denker
Überhaupt schon mal die Starterzahlen der anderen, vergleichbaren Marathons betrachtet? Da ist der FSM führend was das Feld angeht. Ausserdem ist der Marathon deutschlandweit bekannt und mit die beste Werbung für die Fränkische Schweiz.
Und nein, ich bin nicht im Orga Team, auch sonst nicht eingebunden... Aber jemand der mal über den Tellerrand blickt.
MfG
Tatsache ist, der FSM ist eine Werbung für die ganze Region und ein großes Sportereignis!
In zahlreichen Ortschaften freuen sich viele Anwohner auf ihre gleichzeitig stattfindenden Feste und Feiern. Man darf nicht nur die 2000 Sportler sehen, sondern auch die vielen tausende Zuschauer entlang der Strecke. Wo kann es noch schöner sein als entlang der B470? Wer nichts damit zu tun haben will, der könnte doch z.B. verreisen oder in seinem Wohnzimmer vor dem Fernseher einschlafen - lang genug vorher ist der Termin ja bekannt. Ich und viele andere Zehntausende fühlen sich bestimmt nicht diskriminiert; ich denke die Mehrzahl freut sich.
Fränkische Schweiz Marathon abschaffen. Braucht keiner und kostet nur Geld.
Man kann es drehen und wenden wie man will. Wäre der Fränkische Schweiz Marathon eine private Veranstaltung, der Veranstalter wäre pleite. Denn für all diesen Aufwand "nur" 2000 Teilnehmer.... und dann, wenn man die Anmeldungen analysiert, stellt man als Beobachter der Sportszene fest.......es sind nicht viele. Ich lasse mich gerne vom Orga-Team als Neider/Nörgler festnageln, aber so unrecht habe ich nicht.
Jedes Jahr das gleiche Dilemma!
Jeder kann seine Freizeit so gestallten wie es ihn befriedigt. Die Rücksichtslosigkeit die hier jedoch jährlich gegenüber der Bevölkerung die auf die Motorisierung angewiesen ist, die beim Fränkischen-Schweiz-Marathon vollzogen wird, empfinde ich als eine große Unverschämtheit. Wichtige Verkehrswege sperrt man einfach ganztäglich ab. Menschen die auf diese Straßen angewiesen sind, denen zeigt man die bloße Schulter. Wegen 2000 fanatischen Läufern, findet eine Diskriminierung gegenüber der Mehrzahl der hier wohnhaften Menschen statt. Einfach ein Schwachsinn!
Ich gönne jedem sein Vergnügen. Dies sollte derjenige jedoch dort tun, z. B. auf Nebenstraßen wo mehrere zur Verfügung stehen, dort wo andere Menschen nicht daran gehindert werden ihre Verpflichtungen, wegen unnötiger Sperrung von Straßen, vernachlässigen zu müssen!