Sigritzau soll "schnuckelig" bleiben. Das haben die Stadträte am Montag beschlossen und die Weiterentwicklung des Forchheimer Ortsteils unterbunden. Gleichzeitig ringen die Baupolitiker um neuen Wohnraum.
Im Ortsteil Sigritzau leben rund 100 Menschen. Der Versuch eines Bauwerbers, die Siedlung um ein Haus zu erweitern, ist am Montag gescheitert. Die Stadträte im Bauausschuss schlossen sich mehrheitlich der Einschätzung der Bauverwaltung an. Demnach würde die Genehmigung des 182 Quadratmeter großen Hauses (auf einem 7600 Quadratmeter großen Grundstück) dazu einladen, dass am südwestlichen Ortsrand von Sigritzau weitere Häuser entstehen.
"Wir würden Tür und Tor für eine weitere Bebauung öffnen", begründete Stefan Schelter, der Leiter des Bauordnungsamtes. Denn das Areal liege außerhalb der "landschaftsgebundenen Siedlung". Eine "Splittersiedlung" sei zu befürchten. Und allein dieser Aspekt, betonte auch René Franz, der Chef des Bauamtes, sei ausreichend, den Hausbau nicht zu genehmigen.
Zudem, sagte Schelter, sei besagte Fläche "ökologisch wertvoll" und für die Landwirtschaft gedacht. Fazit aus Sicht der Bauverwaltung: "Der Fachplan Wohnen sieht hier keine Entwicklung des städtischen Wohnungsbedarfs vor."
"Das kann man, muss es aber nicht verstehen", kommentierte Holger Lehnard (CSU). Da in Sigritzau in Zukunft ohnehin kaum noch jemand bauen werde, sollte eine Ausnahme möglich sein. Diese von Lehnard erbetene "One-and-only"-Option rief bei Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) ablehnendes Kopfschütteln hervor.
Möglicherweise, meinte Albrecht Waasner (FW), komme der Bauherr ja aus dem Ort. Für OB Kirschstein war das ein fragwürdiger Einwand: "Ändert das denn etwas an Ihrem Abstimmungsverhalten?". Durchaus, sagte Waasner: Einem Einheimischen sollte das Bauen in der Siedlung eher ermöglicht werden als einem Investor von außerhalb.
Dem wollte OB Kirschstein nicht folgen: Werde erst ein Bauantrag genehmigt, könnten auch Nachfolgeanträge nicht mehr abgelehnt werden.
Sebastian Körber (FW) plädierte dennoch, dieses Projekt am südwestlichen Ortsrand zuzulassen. "Das Haus kann sich einfügen. Das gefährdet den Dorfkern nicht. Da stehen schon einige kleine Häuser, daher wäre das Bauvorhaben nur ein Lückenschluss."