Die Zahl der Nutzer ist in der neuen Forchheimer Bibliothek um 19 Prozent gestiegen. Nun kommt eine besondere "Nutzerin" hinzu.
Noch steht die Leserin, in einer Kiste verpackt, in einem Nebenraum der neuen Stadtbücherei. Am 24. Oktober, am Tag der Bibliotheken, wird die kunstvolle Keramik-Skulptur offiziell der Öffentlichkeit präsentiert.
Schon während der Bauphase sei erörtert worden, wie das neue Gebäude durch Kunst am Bau bereichert werden könne, erinnert sich Bibliotheksleiterin Doris Koschyk.
Ermöglicht wurde die Skulptur durch die Gesellschaft zur Förderung von Kultur in Forchheim. Vorsitzende Astrid Haas beauftragte die renommierte Keramik-Bildhauerin Sigrid Frey (Igensdorf), die Stadtbibliothek durch ein gestalterisches Kunstwerk zu bereichern.
Die 71-jährige Künstlerin hat einen Monat lang an der Lesenden gearbeitet.
Beim Formen der Skulptur habe sie daran gedacht, dass die Dame mit den ausdrucksvollen Augen "ein erbauliches oder unterhaltsames Buch in Händen hält", sagt Sigrid Frey: "Sie ist berührt von dem, was sie liest, es ist etwas fürs Gemüt, daher schmunzelt die Leserin." Die Hände der Keramik-Skulptur halten ein imaginäres Buch. Sie sind aber so geformt, dass der Leserin künftig tatsächlich ein Buch in die Hände gelegt werden kann.
Doris Koschyk hat bereits einen Platz für die Leserin gefunden. Auf einem roten Podest vor dem Leseparadies wird sie künftig vor sich hinschmunzeln und die Besucher an die Welt der Buchstaben erinnern: Auf dem Gewand der Skulptur, aber auch in ihren Haaren oder an ihren Ohrringen trägt sie Buchstaben. "Sie hat uns noch gefehlt", freut sich Doris Koschyk über die neue Leserin.
Sie ist gewissermaßen die 3801. "Nutzerin" der Bücherei.
Seit der Eröffnung der neuen Bibliothek sei der Zahl der aktiven Nutzer um 19 Prozent gestiegen, sagt Koschyk. Für die Forchheimer Bücher-Freunde stehen in den Räumen der Spitalstraße aktuell 41 000 Medien zur Ausleihe bereit. In den nächsten Jahren soll die Zahl der Medien auf 60 000 gesteigert werden. Das gelte als idealer Schlüssel, sagt Doris Koschyk - "etwa zwei Medien pro Einwohner".