Oberfranken will mit seiner kulinarischen Vielfalt auf dem Markt weiter punkten.
Marga Alt wusste, was die Teilnehmer der kulinarischen Frankenreise in Regensburg von ihr erwarteten. Nichts anderes als fränkische Spezialitäten. Kulinarisches mithin, das es in dieser Form in Franken, und nur in Franken gibt. Also präsentierte die Landwirtschaftsministerin aus dem oberfränkischen Seidmar fränkische Küchla. "Das Gebäck ist eigentlich von keiner traditionellen Feier wegzudenken", erläuterte Marga Alt.
Marga Alt war nur eine der fränkischen Landwirte, Metzger oder Brauer, die sich und ihre Produkte nun in Regensberg vorgestellt haben.
Das gemeinsam von der oberfränkischen LEADER-Aktionsgruppe (LAG), der Handwerkskammer und dem Verein Genussregion getragene gleichnamige Kooperationsprojekt hat sich nach nunmehr fast zweijähriger Laufzeit zu einem Aushängeschild Oberfrankens entwickelt.
Deshalb hatten Landrat Reinhardt Glauber (FW) gemeinsam mit der LAG und dem Verein Genussregion Oberfranken zu der kulinarischen Reise durch die Fränkische Schweiz eingeladen. Es war unterm Strich eine Demonstration der Vielfalt und des fränkischen Selbstbewusstseins. "Krenfleisch gibt es nicht in München, die müssen nach Franken kommen", meinte Glauber. Sorge bereite ihm, nur die stetig abnehmende Zahl der Landwirte. "Günstiger ist der Supermarkt, aber dann sterben die Handwerker und Bauern."
Qualität kostet "Auch wenn Brot und Wurst manchmal etwas teurer sei, wir tun es doch auch beim Auto. Qualität hat eben ihren Preis", sagte Glauber.
Bei gut 1,1 Millionen Einwohnern nannte Glauber in Oberfranken die Dichte mit rund 500 Bäckereien und 700 Metzgereien "einmalig und weltweit einzigartig".
Bernd Sauer, Marketingleiter der Handelskammer, dachte ebenfalls nur in Superlativen und ergänzte, Oberfranken habe mehr Brauereien als England und Irland oder auch als Italien, Frankreich und Spanien zusammen. Ja, Oberfranken sei in dieser Hinsicht praktisch unschlagbar. Nur die USA, China und Russland seien größer, aber das tut dem Stolz sicher keinen Abbruch. Sauer betonte auch die einmalige und vielfältige Verzahnung innerhalb des Kooperationsprojekts Genussregion.
Tatsache ist jedenfalls, da waren sich die Besucher in Regensberg sicher: Die kleinteiligen Strukturen Frankens haben der Region eine beispiellose kulinarische Vielfalt beschert, die ihresgleichen sucht. Mit diesem Pfund weiter zu wuchern und die Wertschöpfung noch zu steigern, ist das Ziel des Kooperationsprojekts Genussregion.