Eine Oberehrenbacherin geht mit ihrer Kamera durch das Leben

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Margit Zapf aus Oberehrenbach Fotos: privat
Margit Zapf aus Oberehrenbach Fotos: privat
 
 
 
 

Seit ihrer Kindheit zieht Margit Zapf mit einer Kamera durch das Leben. Für möglichst interessante und ungewöhnliche Einstellungen legt sich die Oberehrenbacherin gern auch auf den Bauch.

"Es kommt darauf an, wie ich drauf bin: Da fotografiere ich schon mal liegend oder in der Hocke", lacht Margit Zapf, die Hobby-Fotografin aus Oberehrenbach. Ihre ersten Fotos hat sie mit zehn Jahren geschossen, mit der Kamera ihres Vaters. Die Leidenschaft für das Fotografieren hat sie anschließend nicht mehr losgelassen. "Mit 16 wollte ich mein Hobby irgendwie zum Beruf machen und habe eine Ausbildung zur Fotolaborantin begonnen", sagt die Fotografin.

Damals konnte sie sich auch eine eigene Kamera leisten - eine Pocket. Danach gönnte sie sich eine analoge Spiegelreflexkamera, dann kam eine digitale Kamera. Jetzt arbeitet Margit Zapf mit einer digitalen Spiegelreflexkamera: "Ich wollte aber besser werden, mein Wissen vertiefen und Neues dazulernen, deshalb trat ich dem Fotoclub Eckental bei." Dieser veranstaltet am letzten Wochenende im Januar eine Ausstellung, in der die Fotografin zum vierten Mal Bilder ausstellen wird.

Das Thema in diesem Jahr
ist "Zeit". "Das ist ein schwieriges Thema. Wie stellt man Zeit dar? Ich wollte keine üblichen Motive nehmen, die man mit Zeit in Verbindung bringt", philosophiert Margit Zapf. Sie hatte Uhren und alte Häuser fotografiert, war aber noch nicht so recht damit zufrieden. "Und ich wollte keine Bildbearbeitung machen", ergänzt die Fotografin.


Tiere und Landschaften

Dann kam ihr die Idee mit der abgelaufenen Zeit. Und sie fotografierte mit einem Anhänger versehene Füße unter einer grünen Decke. Die Füße einer Leiche etwa?
"Jeder kann in einem Foto etwas anderes sehen, etwas hineininterpretieren. Es ist wie bei einem Gemälde", erläutert Margit Zapf. Für sie sei es spannend, wenn Menschen vor einem ihrer Bilder stehen bleiben und zu diskutieren beginnen. Schwerpunkte ihrer Arbeiten sind Tiere, Landschaften, Lichtstimmungen und Architektur. Die Motive findet sie beim Spazierengehen um Oberehrenbach herum: "Ich nehme manchmal meine Kamera auch dann mit, wenn mein Mann und ich mit dem Hund spazieren gehen."

Würde es Ehemann und Hund schon gelegentlich langweilig werden, könne sie selbst stundenlang auf derselben Stelle verweilen und beispielsweise Gänseblümchen fotografieren.
Durch das Fotografieren habe sich auch ihr Blick auf die Welt verändert. "Manchmal fahre ich nach Hundshaupten, um Tiere zu fotografieren. Da kann ich stundenlang mit der Suche nach dem richtigen Motiv verbringen", lacht die Fotografin. Sie vergesse dann Zeit und Raum. "Ich bin konzentriert, aber trotzdem entspannt und schalte die Welt um mich herum ab", sagt Margit Zapf. Das sei Lebensqualität für sie. Und sie ist dabei an der frischen Luft und hat Bewegung.

Normalerweise sehen Spaziergänger Motive auf Augenhöhe. "Wenn man aber in die Hocke geht oder sich hinlegt, sieht Alltägliches gleich ganz anders aus", sagte die Fotografin. Ihr Hobby sei anspruchsvoll und zeitintensiv, sagt Margit Zapf: "Schnell mal ein Foto machen, das geht nicht."


Was? Fotoausstellung des VHS Fotoclub Eckental

Wann? Samstag, 30., und Sonntag, 31. Januar, jeweils von 10 bis 18 Uhr

Wo? Georg-Hänfling-Halle in Eschenau