Drei neue Feldgeschworene in Pretzfeld

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Die neuen Feldgeschworenen für Lützelsdorf (v. l.): Christian Müller, Roland Richter, Hannes Dietsch Foto: Carmen Schwind
Die neuen Feldgeschworenen für Lützelsdorf (v. l.): Christian Müller, Roland Richter, Hannes Dietsch Foto: Carmen Schwind

Drei neue Feldgeschworene haben im Pretzfelder Gemeinderat ihren Amtseid abgelegt. Sie unterstützen nun die Vermessungsbeamten.

In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats Pretzfeld konnte Bürgermeisterin Rose Stark (SPD / Ökologen) drei neue Feldgeschworene für das Kollegium Lützelsdorf vereidigen. Bisher bestand das Gremium aus sechs Personen.

Nach dem Tod der Feldgeschworenen Konrad Kraft schlug Obmann Hans Müller drei junge Männer aus dem Ort für das Kollegium vor: Roland Richter, Christian Müller und Hannes Dietsch. Jetzt wurden die drei als neue Feldgeschworene gewählt. Die Institution der Feldgeschworenen ist das älteste bekannte und noch erhaltene kommunale Ehrenamt in Bayern. Vermutlich stammt es aus dem 13. Jahrhundert.
Fränkische Gerichte sollen bestimmt haben, dass es Ansprechpartner in den Dörfern geben solle, die sich dort auskannten und für die Grenzbeaufsichtigung zuständig sein sollen.


"Wir nehmen nur die Besten"

Doch wie wird man heutzutage Feldgeschworener? Christian Müller: "Man wird vorgeschlagen!" Und dann auf Lebenszeit vereidigt. "Wir nehmen aber nur die Besten. Die drei sind Landwirte und kennen sich aus in Lützelsdorf", erklärt Obmann Müller. Ihre Aufgabe sei es, Vermessungsbeamte zu unterstützen. "Normal finden sie keinen, der das machen will, denn es ist mit Arbeit verbunden", scherzt Roland Richter.

Hannes Dietsch findet gut, dass das Amt mit ihrer Wahl an die nächste Generation weitergegeben wurde. Und allen drei neuen Feldgeschworenen ist wichtig, dass sie etwas für die Allgemeinheit tun können.

In der Sitzung fragte Rose Stark in die Runde der Räte, ob es Einwände gegen die Wahl gebe. Da es keine gab, beschloss der Rat, die Wahl zu bestätigen. Danach bat die Bürgermeisterin die drei Männer nach vorn, wo sie gemeinsam den Eid ablegten: "Ich schwöre Treue dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und der Verfassung des Freistaates Bayern, Gehorsam den Gesetzen, gewissenhafte und unparteiische Erfüllung meiner Amtspflichten, Verschwiegenheit und zeitlebens Bewahrung des Siebenergeheimnisses - so wahr mir Gott helfe."

Das "Siebenergeheimnis" ist eine traditionelle Methode um festzustellen, ob der Grenzstein noch richtig liegt. Heutzutage werden dazu moderne Vermessungstechniken eingesetzt.