Die Traitteur-Schule ist eine Tropfstein-Höhle

1 Min
Das Wasser tropfte sogar von der Decke herunter. Alle Verschalungen müssen von den Bauhofarbeitern demontiert werden. Darunter kommt feuchtes Gebälk zum Vorschein, das noch eine alte Strohdämmung hat.
Das Wasser tropfte sogar von der Decke herunter. Alle Verschalungen müssen von den Bauhofarbeitern demontiert werden. Darunter kommt feuchtes Gebälk zum Vorschein, das noch eine alte  Strohdämmung hat.
Zdenka Kohl von der Putztruppe zeigt die Quelle des Übels: den defekten Spülkasten im Mädchenklo.
Zdenka Kohl von der Putztruppe zeigt die  Quelle des Übels:  den defekten Spülkasten    im Mädchenklo.
 
Die durchfeuchteten Deckenplatten werden vom Hubsteiger aus in die Abraummulden geworfen
Die durchfeuchteten Deckenplatten werden vom Hubsteiger aus in die Abraummulden geworfen
 
Schulleiter Ulrich Barth und Konrektor Michael Hack zeigen den Deckenbeamer, aus dem Wasser wie aus einer Dusche strömte.
Schulleiter Ulrich Barth und Konrektor Michael Hack zeigen den Deckenbeamer, aus dem  Wasser wie aus einer Dusche strömte.
 

Wegen eines defekten Spülkastens herrschte in der Traitteur-Schule in Forchheim "Land unter". Jetzt heißt es "ramadama" nach dem Wasserdrama.

"Hurra, die Schule schwimmt", können die 360 Schüler der Ritter von Traitteur-Schule jubeln. Den Lehrern ist gar nicht danach zumute. "Als ein Kollege am Sonntag früh in die Schule ging, um Vorbereitungen zu machen, floss ihm das Wasser entgegen", erzählt Rektor Ulrich Barth am Rande der gestrigen Krisensitzung im Lehrerzimmer.

Wasserdusche aus dem Beamer


Am Freitag war ein Spülkasten im dritten Stock übergelaufen. So konnten bis Sonntag, nach Schätzung des Schulleiters, 30 Kubikmeter Wasser austreten, die sich durch Deckenwände und Treppen einen zerstörerischen Weg nach unten suchten. In der Klasse 7a im 1. Stock zeigt Ulrich Bath auf die durchweichte Deckenverschalung: " Da strömte das Wasser wie aus einer Dusche aus dem Beamer". Das Wasser stand vier Zentimeter in den Gängen.
Modrig-feuchter Geruch schwebt noch immer im Schüler-Cafe' , das erst im Frühjahr von den Jugendlichen gestrichen worden war und jetzt unbenutzbar ist - denn es liegt direkt ein Stockwerk unter dem defekten Toiletten-Spülkasten.

"Oh Gott" stöhnt oben im Mädchenklo Zdenka Kohl von der Putztruppe, die das gesamte Schulhaus säubern muss. "Früher waren in Toiletten Bodengullies üblich - da wäre das nicht passiert", meint Schulleiter Barth. "Früher hat auch noch ein Hausmeister neben der Schule gewohnt - der hätte etwas bemerken können", gibt Peter Lenkt, der Leiter des Hausmeister-Pools zu bedenken. Der Bauhof ist nun im Einsatz, um die feuchten Deckenverschalungen zu demontieren. Die Stromleitungen, die zu Wasserleitungen geworden sind, müssen allesamt überprüft werden. Der Schaden ist noch unabsehbar - ebenso der reguläre Unterrichtsbeginn. Heute steht erstmal ein Schulausflug und am Mittwoch ein Sporttag auf dem Stundenplan.