Die alte Trubbachbrücke an der A73 fällt

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In den nächsten Tagen wird das 50 Meter breite Flussbett unter der alten Brücke aufgeschüttet. Fotos: Sarah Dann
In den nächsten Tagen wird das 50 Meter breite Flussbett unter der alten Brücke aufgeschüttet.  Fotos: Sarah Dann
Reinhold Jöbstel zeigt eine Zange.
Reinhold Jöbstel zeigt eine Zange.
 
Es passiert viel rund um Ostern: Der erste Brückenabschnitt kann in wenigen Tagen abgerissen werden.
Es passiert viel rund um Ostern: Der erste Brückenabschnitt kann in wenigen Tagen abgerissen werden.
 
Der Verkehr wird bis 2015 über den zweiten Brückenteil geleitet.
Der Verkehr wird bis 2015 über den zweiten Brückenteil geleitet.
 
 
 
 
 

Die Trubbachbrücke an der A73 wird in den nächsten Tagen abgebrochen - zumindest ein Teil davon. Der Verkehr wird vierspurig über den zweiten Brückenteil geleitet.

Schon mal an einer Brücke geknappert? Eine schmerzhafte, ja schwachsinnige Vorstellung. Aber während Reinhold Jöbstel von der Autobahndirektion Nordbayern auf eine Zange, einen Greifarm für eine dieser monströsen Baustellenmaschinen, zeigt, sagt er: "Wie beim Zahnarzt". Bauherr Georg Müller kann sich noch erinnern: "Als solche Brücken gebaut wurden, haben wir uns gefragt, wie diese jemals abgerissen werden sollten. Für die Kralle ist das kein Problem, einmal dran geknappert" - und schon bröckle der Beton.


Bis 2015 fertig

Die Erneuerung der Trubbachbrücke ist notwendig, da die Traglast erhöht und die Fahrbahn verbreitert werden muss. Dieses Jahr wird der Überbau in Richtung Bamberg und 2015 der Überbau auf der Gegenfahrbahn angegangen. Auf der Westseite plant die Stadt Forchheim einen Radweg längs des Rhein-Main-Donau-Kanals.


Die Baumaßnahmen gehören zur Vorbereitung der geplanten Lärmschutzvorkehrungen in Forchheim: "Es ist immer eine Entscheidung, ob Instandsetzung oder Neubau - aber der Bund zahlt", sagt Müller. Die Gesamtkosten für die neue Trubbachbrücke, den Radweg, die Fahrbahnverbreiterung und die Vorleistungen in Sachen Lärmschutz betragen zehn Millionen Euro.


Vollsperrung nur für Radfahrer

Fahrbahnbeläge, Geländer, Schutzplanken und auskragende Teile der Brücke sind schon abgebrochen. Hohe Schuttberge, zersplitterter Beton, Seile aus Stahl mit einzelnen Steinbrocken, die von der Brücke baumeln - es tut sich viel in diesen Tagen an der Autobahn. Seit Anfang April fahren alle Autos nur über die westliche Fahrbahnseite, wobei für jede Richtung zwei Fahrstreifen ausgewiesen sind. Eine Vollsperrung der A73 ist für den Abbruch der Brücke nicht erforderlich. Anders sieht es für Radfahrer aus: Der Radweg auf der "Lila Brücke" über den RMD-Kanal ist gesperrt.

Die Umleitung führt über die Fußgängerbrücke am Schießanger. Trotzdem gebe es immer noch Radfahrer, die über die Sperrung hinwegsehen, wie Jöbstel beobachtet hat: "Alle wollen sportlich sein, wenn es mal aus Sicherheitsgründen darum geht, ein paar Meter außen rum zu fahren, ist das gleich ein Problem." Das behindere teilweise auch die Bauarbeiten.

Ein paar Tage liegt das Projekt hinter dem Zeitplan, daher könne es sein, dass auch über das Osterfest geackert werde. "Wer in Forchheim wohnt, bekommt mit, wenn die Brücke zerteilt wird", sagt Müller und verspricht einen Riesenschlag.


Flussbett wird zugeschüttet

Erst einmal muss jetzt das gut 50 Meter breite und bis zu fünf Meter tiefe Flussbett mit Schutt aufgefüllt werden. Denn der Ponton, ein Brückenschiff, in dem der Bauschutt direkt hätte abgetragen werden sollen, kommt aufgrund einer Schleusensperrung nicht zur Baustelle. Bauherr Müller glaubt persönlich nicht daran, dass "wir den Ponton jemals zu sehen bekommen."

Stattdessen wird mit Hilfe eines Leergerüstes die gut 100 Meter lange Trubbachbrücke in der Mitte zerschnitten und Stück für Stück abgerissen. Bis Ende September - "auf jeden Fall bevor der Winter einbricht" - soll die erste Baustelle beendet sein. "Die neue Brücke ist schlanker, es wird heller, wir passen uns mit der Optik besser dem Flusslauf an", sagt Müller. Und die Trubbach wird nach dem Neubau der Brücke um zehn Meter enger.


Schutt ist schnell wieder weg

Hochwassergefahr bestehe durch das zugeschüttete Flussbett während der Bauarbeiten keine: "Noch bevor die Trubbach daran denkt, dass es Hochwasser geben könnte, hat die Cat das Flussbett schon wieder in einer Stunde freigeschaufelt", sagt Müller und zeigt auf den Baggerkoloss, an den die gefährlich wirkenden Greifarme gehängt werden, um die alte Brücke Stück für Stück zu zerbröseln.