In einer "Festbetrachtung" reflektiert ein Arbeitskreis die bisherigen Forchheimer Veranstaltungen. Das Altstadtfest soll mehr auf regionale Küche setzen.
Mehr Klasse statt Masse im künftigen Veranstaltungskalender. So könnte man das Ergebnis einer Gesprächsrunde aus Vertretern der Stadt und der Fraktionen zusammenfassen. Beraten wurde über eine Rahmenkonzept für die Freiluftveranstaltungen in Forchheim.
Der Hintergrund: Als die Stadt vor zwei Jahren schwanger ging mit der von der Tucher-Brauerei geborenen Idee eines Mittelalterfestivals, drohte der städtische Veranstaltungskalender aus den Fugen zu geraten. Deutlich wurde zum einen eine Terminüberfrachtung, zum anderen wurde bei den Veranstaltungen ein Mangel an Vielfalt festgestellt. Daraufhin hatte die SPD die Entwicklung einer Veranstaltungskonzeption beantragt.
Ein erstes Gespräch dazu fand Anfang Mai statt. Darin war vereinbart worden, die sommerlichen Veranstaltungen dieses Jahres unter die Lupe zu nehmen und eine Auswertung zu erstellen. Das Ergebnis wurde bei einem neuerlichen Treffen am vergangenen Donnerstagabend diskutiert. Wie der städtische Kulturreferent Dieter George berichtet, sei man sich dabei einig gewesen, dass mit der Premiere des Zirk-Art-Festivals, aber auch mit der längst etablierten Open-Air-Veranstaltung "Überall Musik", zwei Events mit kulturellem Profil stattgefunden hätten.
Mit Zirk-Art habe sich Forchheim weit über die Stadtgrenzen hinaus in ausgezeichneter Weise vermitteln können.
Allerdings sei auch die Finanzierung des Festivals angesprochen worden: Das vom Jungen Theater veranschlagte Volumen von rund 120.000 Euro, sei "für die Zukunft etwas zu fett", erklärte George. Die Oberfrankenstiftung habe bereits verlauten lassen, dass sie 2013 keinen Zuschuss mehr geben könne. "Damit fällt ein wesentlicher Pfeiler weg", gibt George zu bedenken. Als eine "theoretische Option" sei vom Jungen Theater und der Stadt die Weiterführung des Zirk-Art-Festivals als "Bienale" - also zweijährige Veranstaltung - angedacht worden. Die Finanzierung müsse noch ausgelotet werden.
Vom Altstadtfest zum Frankenfest Mit Blick auf das Altstadtfest habe man festgestellt, dass ein Profilwechsel vorgenommen werden müsse. Dieser sollte im kulinarischen Bereich liegen, erklärte Dieter George, der damit auf einen Vorschlag des Gastronomen Uwe Koschyk hinwies.
Der hatte eine Art "Frankenfest" ins Spiel gebracht. Mit allem, was dazu gehört: beispielsweise mit Blasmusik, Knöchla, Klöß und Bohnakern. "Die fränkische Küche wird nicht nur durch die Bratwurst repräsentiert", unterstrich Dieter George.
Wie der Kulturreferent weiter aus dem Arbeitskreis berichtet, habe die Werbegemeinschaft zugesagt, auf Grundlage dieser Anregungen bis zum nächsten Mal ein entsprechendes Konzept vorzulegen.
Darüber soll dann in der dritten und letzten Runde der Arbeitsgruppe beraten werden, um das Ergebnis anschließend dem Hauptausschuss vorlegen zu können.
Eines machte Kulturreferent Dieter George aber im Gespräch mit dem FT deutlich: "Wer das Altstadtfest kritisiert, der muss auch wissen, dass es sich selbst finanziert". So habe Werbegemeinschaftsvorsitzender Stefan Schick in der Gesprächsrunde darauf hingewiesen, dass die Stadt für diese Veranstaltung keine Zuschüsse gewähre.
Abstimmung mit den Maßkrügen Dieter George erklärte, dass es das Ziel dieser Veranstaltung sei, einen Überschuss zu erwirtschaften, mit dem die Werbegemeinschaft Verschiedenes finanzieren könne - dazu gehöre unter anderem der Weihnachtsmarkt. Auf Grundlage dieser wirtschaftlichen Zielsetzung der Werbegemeinschaft solle nun eine Neukonzeption des Altstadtfestes mittels einer größeren Differenzierung des Angebots, versucht werden. Dies alles sei natürlich eine Frage der Akzeptanz. Dieter George: "Das ist eine Abstimmung mit den Maßkrügen".
Der "Kersbacher Eventbewerter" hat sich im Rahmen der letzten Sitzung der städtischen AG "Kultur und Veranstaltungen" sogar ausdrücklich für den 'Erhalt und die sanfte Modifizierung des Altstadtfestes (= Ausdehnung in Richtung Sattlertorstraße, fränkische Gastronomie) ausgesprochen. O-ton:" Dieses Fest hat nach wie vor seine Berechtigung". Anm.: "natürlich brauchen wir auch niederschwellige Veranstaltungen, d.h. solche, für die keine Eintrittspreise verlangt werden oder der Teilnehmerkreis nicht durch ein limitiertes Platzangebot beschränkt ist. Auch damit Leute, deren einziges Glück es ist, andere mit untergeschobenen falschen Aussagen zu diskreditieren, genügend Stoff haben, wenn sie den Eventbewerter oder einen anderen beim Trinken einer Halben beobachten...
Niemals forderte der "Kersbacher Eventbewewerter" einen alkoholfreien Annafesttag, das ist völliger Unfug und einfach aus der Luft gegriffen!!! Das gute Bier gehört zum Annafest wie die "Stodtworscht mit Musik"!
Auf der Bewertungsskala des Kersbacher Eventbewerters und OB-Kanditaten einer rührigen freiheitsliebenden und unabhängigen Wählervereinigung wird das Altstadtfest ein niederschwelliges Event bleiben. Da kann man daran rum feilen wie man will. Wer einen alkoholfreien Annafesttag fordert, der hat es nichts so mit volkstümlichen Festen. Weiss gekleidet auf dem Säumarkt tafeln, das hat Niveau und wird als höherschwelliges Event eingestuft. So läuft das bei den höherschwelligen Bürgern.