Hetzles kommt außerdem nicht umhin, das örtliche Kanalnetz zu sanieren. Probleme machen der Gemeinde dabei auch Eigentümlichkeiten aus der Vergangenheit.
Der Künstlerentwurf für das Logo der Gemeinde Hetzles anlässlich deren 900-Jahr- Feier ist allgemein gut aufgenommen worden. Wird das Logo nun bald im linken Altarfenster vom Hochaltar zu sehen sein? Wenn es nach den Gemeinderäten geht, dann schon. Für den Einbau hat die Gemeinde ein Angebot über 3615 Euro bekommen. Auch die Kirchengemeinde hat dem Vernehmen nach keine Einwände. Allerdings muss vor einer Entscheidung noch der Bamberger Domberg zum Thema gehört werden.
Eigentlich wollte eine Familie in der Straße "Zum Streitbaum" nur die Außenfassade ihres Hauses streichen. Am Ende musste der Gemeinderat Hetzles in der Sache aber Ingenieurleistungen im Zusammenhang mit Kanalsanierungsarbeiten vergeben.
Um das Haus verputzen zu können, hatte die Familie einen Graben ziehen müssen. Dabei stieß sie auf einen Kanal, der an zwei Stellen leckte. Bei einer Überlastung des Kanals führte dies dazu, dass das Haus feucht würde, wie auch Gerhard Engelhardt vom gleichnamigen Ingenieurbüro in seinen Ausführungen erklärte. Die Familie ließ die undichten Stellen verplomben und stellte die ausgeführten Leistungen der Gemeinde in Rechnung.
45 Jahre alt
Die sah nach der Ortsbesichtigung dringenden Handlungsbedarf, was zu einer genaueren Erkundung des Kanals an diesem Wegestück führte. Das Kanalnetz selbst, das 45 Jahre alt ist, ist dem Vernehmen nach in einem guten Zustand.
Die Kanäle wurden gefilmt und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, informierte jetzt Bürgermeister Franz Schmidtlein (BHH) seine Räte. Oberste Priorität hatten seinen Angaben zufolge die Mischwasserkanäle, da eine Schmutzwassereinleitung ein Straftatbestand wäre. Drei Kanäle unterhält die Gemeinde: einen Mischwasserkanal, der bereits 2013 an zwei Stellen saniert wurde, auf der Südseite, rechts davon einen Oberwasserkanal und ab dem Bauhof einen weiteren, den sogenannten "Bürgermeisterkanal".
Dieser wird so genannt, weil die Gemeinden diese Kanäle teils lange vor dem Zweiten Weltkrieg in Eigenleistung gebaut hatten, um überhaupt Wasser ableiten zu können. Damals war es auch üblich, die Kanäle außerhalb der Straße zu verlegen, auch wenn er sich dann auf Privatgrund befand. Ob dies auch bei anderen Häusern sein könnte, wollte Edwin Schmidtlein (BFH) wissen, was der Bürgermeister bejahte. Um einen solchen "Bürgermeisterkanal" handelt es sich auch im Fall der Straße "Zum Streitbaum". Er befindet sich in einem miserablen Zustand. "Über 40 Schäden in einer Haltung, ein Schaden nach dem anderen", erklärte Engelhardt. An einem ließ er keinen Zweifel: "Diesen Kanal kann man nicht sanieren."
Einleitungen zusammenfassen
Den Kanal außer Betrieb zu setzen, ist nun das Gebot der Stunde. Dazu soll die Gemeinde laut Engelhard prüfen, wie viele Einleitungen es noch gibt. Einleitungen sollten anschließend zusammengefasst werden.
Beim anderen Oberflächenkanal solle das marode Ende erneuert und als offenes Gerinne um die Wegbiegung gezogen werden. Ob das andere Rohr bei Starkregen die Wassermenge fassen könne, wollte Franz Braun (BHuH) wissen.
Die Gesamtmaßnahme inklusive der Sanierung des letzten Teilbereichs wurde mit 45 000 Euro netto beziffert. Die Verlegung eines neuen Kanals steht mit 400 Euro pro Meter dagegen. Von ungefähr 160 Metern ist hier die Rede, was über 64 000 Euro kosten würde. Bürgermeister Schmidtlein plädierte dafür, die Schächte gleich mit zu sanieren. 11 000 Euro netto würde dies kosten. Einstimmig beauftragten die Gemeinderäte die ersten drei Leistungsphase. Die Vorschläge aus der ausführlichen Diskussion sollen ebenfalls geprüft werden.