Beim Schallschutz in der Hetzleser Schule wird es laut

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Die Schule in Hetzles Foto: fra-press/Archiv
Die Schule in Hetzles Foto: fra-press/Archiv

Der Hetzleser Bürgermeister zeigte sich überrascht, dass so viele Mütter als Zuhörer ins Rathaus gekommen waren. Ein Brief des Elternbeirats lag vor.

"Wenn ich einen Tipp bekommen hätte, hätte ich mehr Stühle reinstellen lassen. Aber man liebt hier wohl Überraschungen", meinte Bürgermeister Franz Schmidtlein (BHH) zu Beginn der Sitzung des Gemeinderates in Hetzles. Er zeigte sich überrascht, dass so viele Mütter als Zuhörer ins Rathaus gekommen waren. Grund war ein Brief des Elternbeirates der Grundschule Dormitz-Hetzles-Kleinsendelbach an den Bürgermeister und die Gemeinderäte, in dem diese informierten, dass die Schallschutzdecken in den Klassenzimmern der Grundschule Hetzles noch nicht nachgerüstet worden sind.

Im letzten Tagesordnungspunkt informierte der Bürgermeister unter anderem über neue Mitarbeiter in der Verwaltung, den Aufbau einer neuen Jagdkanzel, der Anschaffung von drei hochwertigen Hundekotbeutelspendern für 1000 Euro und den Elternbrief.

Olaf Drescher vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Dormitz fühlte sich persönlich angesprochen von diesem Brief des Elternbeirats. Er gab an, dass er sich "maßlos" darüber geärgert habe. Er sah allerdings keine Versäumnisse seinerseits. Drescher bestätigte, dass nach raumakustischen Messungen in vier Klassenräumen in Dormitz die Decken mit einem teuren Schallschutz versehen worden seien. Im Werkraum sei von einer anderen Firma ein günstigeres Produkt angebracht worden, das noch im Musikzimmer und in der Schule in Hetzles verwendet werden soll.


Warten auf die Rektorin

Nach Anbringung des Schallschutzes soll noch einmal gemessen werden, um zu sehen, ob die Maßnahme sinnvoll ist. Olaf Drescher gab an, dass in Hetzles noch nichts unternommen worden sei, weil er auf ein Feedback der Rektorin oder der Lehrer aus Dormitz warte.

Das Gremium diskutierte, ob diese günstigere Version sinnvoll sei, da sie schnell beschädigt werden kann. Außerdem sei ein Betrag von 35.000 Euro für diese Maßnahme bereits im vergangenen Jahr in den Haushalt eingestellt worden. Rätin und Lehrerin Gertrud Schmidtlein (BFH) war überrascht, dass die Lehrerschaft noch einen subjektiven Eindruck melden sollte, wo doch die Nachhallzeit von einem neutralen Institut gemessen werden würde.


"Nicht ernst genommen"

Nach der Sitzung diskutierten die Zuhörerinnen noch weiter, denn sie fühlten sich nicht ernst genommen. Regina Riebels Sohn Finn beispielsweise geht in Hetzles in die vierte Klasse. "Das Thema Schallschutz ist schon bekannt, seit er die erste Klasse besuchte", sagt die besorgte Mutter und schimpft: "Da kaufen sie Luxus-Hundekotbeutelspender und für unsere Kinder tun sie nichts."

Elternbeirätin Sandra Keppler bestätigte, dass in Dormitz die Maßnahme vorbildlich durchgeführt worden sei. Sie wunderte sich aber, dass in Hetzles noch nichts getan wurde, denn auch hier würden Lehrer und Kinder unter der lauten Akustik in den Klassenzimmern leiden. Elternbeiratsvorsitzende Kristin Chilla bestätigte, dass das neue System eine deutlich spürbare Verbesserung sei. Allerdings hatte keine der Damen gewusst, dass sie das in der Gemeinde hätten melden sollen.

Die Mütter erzählten von ihren Kindern, die schon ganz aggressiv werden, da der Geräuschpegel sehr hoch sei und sie sich selber nicht verstehen würden. Zudem sei der Beamer so angebracht, dass die Kleinen Nackenprobleme bekommen. Auch nach der Sitzung wussten sie nicht, wer zuständig ist und wann etwas unternommen wird.


Straßenreinigung

Zuvor hatten die Räte entschieden, dass die Verordnung über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen an die Musterverordnung des Bayerischen Gemeindetages anzupassen ist, da zeitliche Festsetzungen jetzt nicht mehr erlaubt sind.

Der Sportverein Hetzles erhält einen Zuschuss in Höhe von 3500 Euro für Jugendarbeit. Dem örtlichen Skiclub wird ein Übungsleiterzuschuss in Höhe von 1000 Euro gewährt.

Der Vergnügungsbetrieb Paulus und Söhne darf die Kirchweih 2018 für ein Standgeld in Höhe von 250 Euro ausrichten.

Sieben von zwölf Gemeinderäten stimmten dem Antrag der Montessori-Schule Erlangen zu, für den Besuch eines Kindes aus Hetzles 275 Euro für das aktuelle Schuljahr zu bezahlen. Hier gab es die Diskussion, ob man damit nicht den Schulstandort Hetzles schwächen würde. Gemeinderätin Gertrud Schmidtlein verwies darauf, dass man die individuellen Bedürfnisse von Kindern fördern müsse. Bürgermeister Schmidtlein meinte, dass Hetzles eine sehr gute Schule habe.