Baugebiete nördlich von Schnaid und Trailsdorf im Auge

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Symbolfoto: Marian Hamacher
Symbolfoto: Marian Hamacher

Freie gemeindliche Bauplätze gibt es in der Gemeinde Hallerndorf nicht. Dies wurde auf der Bürgerversammlung in Schnaid thematisiert.

Von den 330 Einwohnern aus Schnaid kamen lediglich 25 zur Bürgerversammlung. Das kann zum einen an mangelndem Interesse liegen oder aber daran, dass es den Schnaidern gutgeht und sie bei dem Regenwetter lieber zu Hause blieben.

Der Hallerndorfer Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWG) stellte den künftigen Geschäftsstellenleiter Florian Braun vor und berichtete über die harten Zahlen und Fakten des vergangenen Jahres. So wurden in Hallerndorf 2017 zwar 17 Ehen geschlossen, gleichzeitig jedoch 22 Ehen geschieden. "Wir kommen bei den Scheidungen mit den Eheschließungen nicht mehr hinterher", konstatierte Gunselmann.

Der aktuelle Schuldenstand in Hallerndorf beträgt rund 1,1 Millionen Euro. Das sind 260 Euro pro Einwohner, während es im bayerischen Durchschnitt rund 644 Euro pro Einwohner sind. Das Guthaben der Gemeinde beträgt 2,75 Millionen Euro. Im Haushalt waren 800.000 Euro an Gewerbesteuer eingeplant: "Hier haben wir uns verkalkuliert", gab Gunselmann mit einem Schmunzeln zu und berichtete, dass insgesamt 1,1 Millionen Euro eingenommen wurden: "Das ist ein echter Rekord, so viel hatte Hallerndorf noch nie."


60 Bauanträge

In diesem Jahr wurden bisher 60 Bauanträge gestellt. Doch freie gemeindliche Bauplätze gibt es nicht mehr, sagte Gunselmann: "Alle sind in Privatbesitz." Deswegen sei die Gemeinde auf der Suche nach Land, das zu Baugebieten entwickelt werden könne. Ein neues Baugebiet könne in Trailsdorf Richtung Seußling liegen, ein anderes am nördlichen Ortsrand von Schnaid. Auch das bereits bestehende Gewerbegebiet in Richtung Neuses müsse verbessert und die noch brachliegenden Flächen genutzt werden.

Noch versorgt der eigene Brunnen Schnaid und den Kreuzberg. Sobald jedoch die Arbeiten abgeschlossen sind, wird umgestellt. "Ändert sich der Wasserdruck, wenn die neue Leitung ans Netz geht?", wollte Reinhold Ruschig (WG Schnaid/Stiebarlimbach) wissen und regte an, die Schnaider darüber zu informieren. "Wir können noch nicht genau bestimmen, wann die Leitung umgestellt wird", wies Gunselmann darauf hin, dass erst sämtliche Arbeiten abgeschlossen sein müssen. Der dann für die Wasserversorgung nicht mehr genutzte Hochbehälter in Schnaid wird dann als Löschwasserbehälter dienen, informierte der Bürgermeister.

Gunselmann wies darauf hin, dass mit der Dorferneuerung in Pautzfeld, dem Kindergarten in Trailsdorf und der Hallerndorfer Schule einige Großprojekte gestemmt wurden und noch zu stemmen sind.

Hallerndorf ist für die Zukunft gerüstet, ist sich der Bürgermeister sicher. Allerdings werde es die Arztpraxis in Hallerndorf im neuen Jahr nicht mehr geben, bedauerte Gunselmann.

Nach dem Vortrag des Bürgermeisters nutzten einige Schnaider die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Hans Gunselmann wies darauf hin, dass in der Winterzeit die Räum- und Streufahrzeuge durch die am Straßenrand parkenden Fahrzeuge behindert würden. Daran sei nichts zu ändern, konstatierte der Bürgermeister und sah die Sache positiv: "Das trägt zur Verkehrsberuhigung bei." Hermann Seebauer, geschäftsleitender Beamter in Hallerndorf, informierte, dass der Winterdienst im Gemeindegebiet ohnehin nur an Steigungen eingesetzt werde. Weder die Siedlungen noch die ebenen Straßen werden geräumt oder gestreut.

Ob es auch in Schnaid irgendwann ein Nahwärmenetz gebe, wollte Christina Schmitt wissen. Auf der Informationsveranstaltung der Firma "Naturstrom" hatten sich nur fünf Interessierte angemeldet, erinnerte Reinhold Ruschig. Wenn es mehr Interesse gebe, könne man diese Möglichkeit noch einmal aufnehmen. Heiko Hippacher ergänzte, dass bei einem Schnaider Nahwärmenetz die Waldbesitzer gerne ihr eigenes Holz anliefern und verheizen würden.