Auflagen gefährden Altstadtfest in Forchheim

1 Min
Feierstimmung beim Altstadtfest: Das Bild entstand im Sommer letzten Jahres. Foto: Josef Hofbauer
Feierstimmung beim Altstadtfest: Das Bild entstand im Sommer letzten Jahres. Foto: Josef Hofbauer

Wegen der Sicherheitsbestimmungen wird das Fest teuer und die Werbegemeinschaft drängt auf Hilfe der Stadt.

Das Altstadtfest ist neben dem Annafest und dem Zirkart-Festival eine der großen Attraktionen im Forchheimer Veranstaltungskalender. 30 000 Besucher kommen jährlich in die Innenstadt, um das Altstadtfest zu zelebrieren. Doch plötzlich wird dieses Ereignis in Frage gestellt. Das wurde am Dienstag bei der Mitgliederversammlung der Werbegemeinschaft auf dem Schlössla-Keller deutlich.
Die Sicherheitsauflagen seien finanziell nicht leistbar, befürchtet Michael Csépai (Vorsitzender der Werbegemeinschaft). "Einmal geht`s, dann sind wir pleite", sagte Csépai zu Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) und bat ihn, politisch für eine finanzielle Unterstützung des Altstadtfestes zu werben.


Ein Ordner voller Maßnahmen

Das Sicherheitskonzept müsse im Laufe der nächsten drei Jahre realisiert werden, erläuterte Alexander Kursawe (Stellvertretender Vorsitzender der Werbegemeinschaft). "Die Maßnahmen füllen einen dicken Leitzordner." Für die Bamberger Sandkerwa zum Beispiel hätten sich durch diese Sicherheitsauflagen Mehrkosten von 30 000 Euro für fünf Tage ergeben.
Auch der Reisebüro-Unternehmer Pius Schiele, der sowohl in der Forchheimer, als auch in der Bamberger Werbegemeinschaft aktiv ist, warnte die 30 Geschäftsleute und Vertreter der Stadt auf dem Schlössla-Keller vor den Folgen der Auflagen: "Ein Sicherheitskonzept kostet unheimlich viel mehr Geld." Wäre die Stadt Bamberg nicht finanziell aktiv geworden, wäre die Sandkerwa wohl gescheitert, meinte Pius Schiele.
Analog zu Bamberg forderte Stefan Schick (Geschäftsmann und Ex-Vorsitzender der Werbegemeinschaft), dass auch die Stadt Forchheim unterstützend eingreifen solle, um das Altstadtfest zu sichern. Bisher habe die Werbegemeinschaft der Stadt sogar noch etwas für die Nutzung öffentlicher Flächen bezahlt, erinnerte Schick. Und für die Werbegemeinschaft selbst sei das Fest "die einzige Einnahmequelle gewesen".
Ansonsten blieben nur die Mitgliedsbeiträge, sagte Schick, "doch die machen nur 20 Prozent des Budgets aus". Der Unternehmer Michael Fischer (Möbel-Fischer) sah in der Diskussion um die Bedrohung des Altstadtfestes auch einen Vorteil: Vielen sei bislang nicht klar, dass die Werbegemeinschaft das Fest in alleiniger Verantwortung ermöglicht habe. "Das hat auch die Werbegemeinschaft bislang viel zu wenig in den Vordergrund gestellt." Dem Altstadtfest 2016 jedenfalls steht nichts im Wege.


Kein Public Viewing

Abgesagt hat die Werbegemeinschaft lediglich jenem Veranstalter, der die Fußball-Spiele der EM am Rathaus zeigen wollte. Doch dieses Public Viewing sei "absolut nicht zu stemmen", betonte Csépai. Der Veranstalter hatte 60 000 Euro gefordert.