Auf der Suche nach der Brücke

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Die Oberleitung bei Gleis 4 und 5 ist schon abgebaut. Die Behelfsbrücke fehlt aber noch. Foto: Jennifer Hauser
Die Oberleitung bei Gleis 4 und 5 ist schon abgebaut. Die Behelfsbrücke fehlt aber noch.  Foto: Jennifer Hauser
Foto: Jennifer Hauser
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Am Wochenende ging nichts mehr am Forchheimer Bahnhof. Eigentlich sollte eine Behelfsbrücke für Fußgänger aufgebaut werden. Eigentlich.

Am Montag sei alles vorbei, so die Aussage eines Bahnmitarbeiters. Dann könne man die Behelfsbrücke, die am Samstag angeliefert werden sollte, benutzen. Es ist Dienstagmorgen, ich möchte die neue Brücke fotografieren. Am Forchheimer Bahnhof stelle ich aber schnell fest: Irgendetwas stimmt da nicht.

"Na ja, gut", denke ich mir, "es steht ja auch ein Zug da, vielleicht sehe ich die Brücke deshalb nicht." Darum gehe ich zum ursprünglichen Fußgänger-Tunnel, dort müsste ja ein Hinweis auf die jetzige Brücke sein. Pustekuchen - nicht mal ein Hinweisschild, dass der Tunnel nun für immer gesperrt ist. Nur der Hinweis, dass die Baustelle videoüberwacht ist und auf keinen Fall betreten werden darf - nutzerfreundlich ist anders.


Kleine oder keine Brücke?

Also zurück zum Bahnhof. Diese neue Brücke muss ja wirklich klein sein, wenn der Zug - der immer noch auf Gleis 2 auf seine Weiterfahrt Richtung Nürnberg wartet - die Sicht auf eine ganze Brücke versperrt... Gut, dass es diesen roten Info-Container der Bahn gibt. Die können mir bestimmt sagen, was mit der Bahn ist. Aber auch hier: Fehlanzeige. Erst am Mittwoch von 12 bis 19 Uhr wieder geöffnet.

Mittlerweile fährt der Zug weg und ich habe freie Sicht auf die Gleise. Keine Brücke in Sichtweite. Vielleicht führt die vom hintersten Gleis ja weg und ist gar keine richtige Brücke, sondern eher ein kleiner Steg? Also begebe ich mich dorthin zu Gleis 5. Dort passiert viel, aber eine Brücke wird nicht aufgebaut. Dafür werden die Gleise abgebaut. An Bahnsteig 4 liegen schon keine mehr und bei Gleis 5 dauert es offenbar auch nicht mehr lange. Deshalb fährt der Agilis nach Ebermannstadt nun auch von Gleis 1 ab, wie ich vom hinteren und unbenutzen Gleis 5 erkennen kann.

"Wenn ich jetzt beim Pressesprecher der Bahn anrufe und frage, was mit der Brücke ist und ich hab sie doch übersehen, dann denkt der, ich bin doof", überlege ich mir und ergreife deshalb die letzte Chance, die mir einfällt. Ich gehe ins Bahnhofsgebäude und spreche die beiden Mitarbeiterinnen an. "Puh, ich hab jetzt auch keine gesehen", sagt die eine. "Ich dachte, die müsste am Wochenende gekommen sein", beteuert die andere. Schließlich kommt eine der Damen mit mir mit zu Gleis 3. Sie glaube, hier gehöre die Brücke hin. Und siehe da, man sieht, dass die Oberleitung am Gleis 4 abgebaut ist. Das war Teil des Bauplans, der für das Wochenende vorlag. Doch eine Brücke können die Bahnmitarbeiterin und ich nicht finden. Auch kein Schild, dass darauf hinweist, dass bald eine kommt.


Verzögerungen auch im Bahnverkehr

"Ich fürchte, es wird eh noch öfter Probleme geben in nächster Zeit", sagt sie. Und die junge Frau hat recht. Am Montag zum Beispiel gab es Probleme am neuen Stellwerk am Erlanger Burgbergtunnel, am Dienstag kam es zu Verspätungen von bis zu 25 Minuten wegen einer technischen Störung.

Die Frage nach der Behelfsbrücke konnte übrigens der Pressesprecher der Bahn, Frank Kniestedt dann noch beantworten: "Stimmt, die wurde dieses Wochenende nicht aufgebaut. Es kam zu einer Verzögerung. Bei so einem Aufbau muss alles bis ins kleinste Detail passen." Es gebe viele Möglichkeiten, warum es nicht geklappt hat. Manchmal reiche es schon, dass ein Teil nicht rechtzeitig ankommt. "Die Brücke kann dann erst während der nächsten Sperrpause aufgebaut werden. Einen genauen Zeitpunkt kann ich Ihnen jetzt aber noch nicht nennen", so Kniestedt.