Der Titel Umweltschule ist mehr als nur eine Bezeichnung. Mit neuer Technik und durch einen Wasserspender soll dieser Aspekt auch hervorgehoben werden.
Kurz vor acht Uhr an der Annaschule in Forchheim. Drei Kinder stehen geordnet hintereinander vor einem grauen Metallkasten. Während das Erste von ihnen das Knöpfchen drückt, öffnet das Zweite schon seine Trinkflasche. Die Kinder stehen vor dem Wasserspender, den es seit Anfang des Schuljahres hier gibt und befüllen ihre Flaschen, bevor es in den Unterricht geht.
"Ein langgehegter Wunsch ist damit in Erfüllung gegangen", erzählt Schulleiter Heike Wentzel. Seit einem Jahr hat sie Kontakt mit den Stadtwerken und sich über Anschaffungs- und Folgekosten eines Wasserspenders für ihre 240 Schüler erkundigt. "Wir haben auch daran gedacht, einen Spender zu leasen, aber nach drei Jahren hätten wir dann schon die Kosten einer Anschaffung überschritten", erklärt Wentzel. Nun wurden 5700 Euro in die Hand genommen, damit der Wasserspender im Eingangsbereich installiert werden konnte.
Durch einen Zuschuss der Stadtwerke und die Unterstützung des Fördervereins der Annaschule besitzt die Schule nun einen eigenen Wasserspender mit Kühlung und Sprudelfunktion.
Wasserspender wird genutzt
Dieser wird von den Kindern auch gut angenommen. Aber nicht nur von diesen. Auch Christian Sponsel von den Stadtwerken Forchheim schwärmt von dem Wasserspender. "Wir haben im Büro auch so einen stehen und ich trinke da gut zwei Karaffen am Tag", erklärt er, "seit wir den haben, trinke ich viel mehr." Und das erhoffen sich auch die Lehrer an der Annaschule für ihre Kinder. "Für die Kinder ist es eine willkommene Erfrischung, für die Schulleitung ein wichtiger Beitrag zur gesunden Ernährung und für die Schule als zertifizierte Umweltschule ein wichtiger Beitrag zur Müllvermeidung", sagt Wentzel.
Das Wasser, das aus dem Spender kommt, ist dabei eigentlich ganz normales Leitungswasser. Dazu wurde schon im letzten Schuljahr die Leitung gelegt. "Was rauskommt, ist das Gleiche", erklärt Wasser-Experte Sponsel. Trotzdem schmeckt es einfach ein bisschen anders. Das liegt daran, dass das Wasser durch einen Aktivkohlefilter gesäubert wird. Außerdem ist im Wasserhahn-Wasser kein CO2 , das aber im Wasserspender beigegeben wird. "Besonders ist auch die thermische Desinfektion", erklärt Sponsel. Durch diese werden Keime und Viren abgetötet - und zwar innen drin, so dass keiner aus Versehen den Desinfektionsbereich anfassen kann.
Die Vorsitzende des Fördervereins, Franka Struve, freut sich, dass bei dem neuen Wasserspender kein Becherkonzept gewählt wurde. Denn die wiederverwertbaren Flaschen sind umweltfreundlicher. "Und es ist gesund, deshalb unterstützen wir das", sagt sie.
Doch nicht nur die Wasserspender werden vom Förderverein unterstützt. Eine weitaus größere Summe hatten die 151 Mitglieder für Dokumentenkameras, Beamer und Notebooks locker gemacht. Im vergangenen Schuljahr waren es 12 000 Euro, in diesem wurden zusätzlich 4608 Euro bereitgestellt. Nun sind alle Klassenzimmer mit diesen Geräten ausgestattet. "Die Stadt bezahlt pro Jahr und Schule die Ausrüstung eines Klassenzimmers", erzählt die Schulleiterin, "aber durch den Förderverein konnten wir innerhalb von zwei Schuljahren alle zwölf Klassenräume damit ausstatten."
Überall ins Internet
Als einzige Schule in der Stadt haben die Klassenräume auch komplett Internetzugang, worüber Wentzel sehr dankbar ist: "Damit können die Lehrkräfte Videos direkt aus dem Internet abspielen und ersparen sich das mühsame
Runterladen, Auf-einen-Stick-ziehen und Mit-in-die-Schule bringen." Die technische Aufwertung passt zudem auch in das Konzept der Umweltschule. Durch die Dokumentenkameras werden keine Overhead-Projektoren mehr gebraucht. "Früher mussten die Lehrer ihre Unterlagen auf Folien ziehen. Das ist jetzt vorbei, denn ein Buch oder ein Blatt kann direkt so unter die Kamera gelegt werden", erklärt Wentzel, "und wenn wir den Schülern schon beibringen, dass sie ihre Pausenbrote nicht in Plastik verpacken sollen, dann ist es doch nur logisch, wenn wir auch hier auf Plastikvermeidung achten."