422 Spender in der Jahnhalle ist Rekord: "Forchheim hat Blutspende-Geschichte geschrieben!"

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Rekordverdächtig: Die Bereitschaft zu Helfen in der Jahnhalle war groß. Foto: Blutspendedienst des BRK
Rekordverdächtig: Die Bereitschaft zu Helfen in der Jahnhalle war groß. Foto: Blutspendedienst des BRK
Dieter Popp ist seit 25 Jahren beim Blutspendedienst aktiv: "So viele Spender wie in der Jahnhalle waren es an einem Tag noch nie." Foto: Ronald Heck
Dieter Popp ist seit 25 Jahren beim Blutspendedienst aktiv: "So viele Spender wie in der Jahnhalle waren es an einem Tag noch nie." Foto: Ronald Heck
 

Die Verunsicherung, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, ist allgegenwärtig. Angesichts der Krise freut sich Dieter Popp vom BRK-Blutspendedienst umso mehr: In der Jahnhalle stellten die Forchheimer Spender einen Rekord auf: 422 Spender an einem Tag.

Ein lange Menschenschlange hat sich am Mittwoch vor der Jahnhalle gebildet. Viele Menschen sind gekommen, um mit einer Blutspende zu helfen. Geduldig warteten die Forchheimer teilweise stundenlang. Auf Nachfrage zeigt sich der zuständige Gebietsreferent des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes, Dieter Popp, überwältig von der Spendenbereitschaft der Forchheimer. Im FT-Interview erklärt Popp, wie eine Blutspende in Zeiten von Corona abläuft.

Unter anderem haben das Bayerische Rote Kreuz und das Robert Koch-Institut aufgerufen, trotz der Corona-Pandemie Blutspendetermine wahrzunehmen. Wie ist die Lage in Forchheim?

Dieter Popp: Ich bin seit 25 Jahren beim Blutspendedienst aktiv, so viele Spender wie in der Jahnhalle waren es an einem Tag noch nie. Der Termin war bombastisch und auch die Stimmung war gut. Forchheim hat am Mittwoch Blutspende-Geschichte geschrieben! Über 450 Leute sind gekommen, darunter waren 41 Erstspender. Einige Spender mussten wir am Ende leider sogar wieder heimschicken, obwohl wir bereits eine Stunde früher angefangen haben. Nach zwölf Stunden Einsatz mussten wir einfach aufhören. Zum Vergleich: Beim Termin im Februar waren es in Forchheim 347 Blutspender und 15 Erstspender.

Die Bereitschaft hat in Zeiten von Corona also sogar zugenommen. Wie erklären Sie sich den Anstieg?

Das zeigt, dass die Menschen in Forchheim gerade jetzt während der Krise zusammen halten und sich gegenseitig unterstützen möchten. Ich möchte mich bei allen Spendern bedanken, die gekommen sind. Wir haben gemerkt, dass viele Erstspender sich entschlossen haben, Blut zu spenden. Das freut mich sehr.

Der Termin wird einer der letzten Veranstaltungen in der Jahnhalle sein, bevor sie abgerissen werden soll. Wie lief die Blutspende ab?

Die SpVgg Jahn Forchheim hat uns die Halle zur Verfügung gestellt und uns sehr unterstützt. Im ersten Stock waren die Untersuchung und das Labor und in der Halle die 15 Liegen für die Blutspende. Am Mittwoch, 24 Juni, soll in der Jahnhalle wieder der nächste Blutspendetermin in Forchheim stattfinden. Wir vom Blutspendedienst waren mit zwölf Leuten im Einsatz und zehn Helfer vom BRK-Kreisverband Forchheim haben geholfen. Das Tolle ist, dass sich vor allem junge BRK-Leute bereit erklärt haben.

Wie gefährlich ist es angesichts der Pandemie, Blut zu spenden? Wie wollen sie die Sicherheit der Spender gewährleisten?

Die Sicherheitskriterien beim Blutspenden sind sehr hoch. Deshalb ist es auch jetzt in der Corona-Krise unbedenklich. Wir achten natürlich darauf, dass der Mindestabstand eingehalten wird. In großen Hallen wie in der Forchheimer Jahnhalle können wir sogar zwei Meter Abstand gewährleisten. Wegen Corona haben wir am Eingang eine Kontrolle und messen Fieber. Zudem geben wir Mundschutz aus an alle, die keinen haben. Außerdem steht natürlich Desinfektionsmittel bereit. Durch den Aufwand kann es zu längeren Wartezeiten kommen. Aber die Spender in Forchheim waren sehr verständnisvoll.

Was sollten Menschen beachten, die jetzt in Zeiten des Corona-Virus, Blut spenden wollen?

Wer gesund ist und über 18 Jahre alt, kann weiterhin spenden. Wer Kontakt mit einer infizierten Person hatte, muss vier Wochen warten, bevor er wieder spenden kann. Und wer selbst an Corona erkrankt war, darf erst vier Wochen nach der Heilung wieder spenden. Wer sich informieren will, findet alle aktualisierten Infos und Termine zum Blutspenden auf unserer Webseite www.blutspendedienst.com.

Das Interview führte Ronald Heck

BRK-Blutspende-Termine im Mai im Kreis Forchheim

Langensendelbach

Mittwoch, 6. Mai, 17.30-20 Uhr;

in der Volksschule, Fränkische-Schweiz-Straße 9

Heroldsbach

Donnerstag, 7. Mai, 16.30-20 Uhr; in der Verbandsschule, Schulstraße 1

Waischenfeld

Mittwoch, 20. Mai, 16-20 Uhr; in der Sport- und Bürgerhalle, Bischof-Nausea-Platz 8

Eggolsheim

Mittwoch, 27. Mai, 17-20 Uhr; in der Eggerbachhalle, Josef-Kolb-Straße 10

Ebermannstadt

Mittwoch, 27. Mai, 16-20 Uhr; in der Grund- und Mittelschule, Schulstraße 10