Georgiritt war ein Besuchermagnet: 200 Pferde zu Ehren St. Georgs gesattelt

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Aus der ganzen Region kamen die Besucher zum Georgiritt am Ostermontag nach Effeltrich. Foto: Karl Heinz Wirth
Aus der ganzen Region kamen die Besucher zum Georgiritt am Ostermontag nach Effeltrich. Foto: Karl Heinz Wirth
 
 
 
 
 
 

Die Straßen waren dicht gesäumt: Der Georgiritt lockte Besucher aus der ganzen Region nach Effeltrich.

Der Himmel meinte es gut beim traditionellen Georgiritt in Effeltrich rund um die Kirchenburg und die 1000-jährige Linde. Der Ritt findet zu Ehren des Kirchenpatrons der Pfarrei St. Georg immer am Ostermontag statt.

Höhepunkt im Pfarrleben

Es ist einer der Höhepunkte im Pfarrleben der Gemeinde. Nach der Messfeier mit dem Kirchenchor segnete Pfarrer Jürgen Dellermann die zahlreichen Pferde und Kutschengespanne. Die Besucherzahlen waren Dank des herrlichen Osterwetters entsprechend: Die Zuschauer säumten dicht gedrängt die Straßenränder. Ob Kaltblut, Warmblut, Haflinger oder Pony, es waren bei weit mehr als 200 Tieren unterschiedlichste Pferderassen vertreten. Ross und Reiter holten sich den Segen Gottes ab, um sich anschließend zum Ritt um die Wehrkirche und die 1000-jährige Linde aufzustellen.

Vorbild der Christenheit

Der Heilige Georg, sein Name steht für Tapferkeit und Nächstenliebe, Ritterlichkeit und Höflichkeit. "Er ist wohl eines der heroischsten Vorbilder der gesamten Christenheit" meinte Pfarrer Dellermann und erinnerte an seine Geschichte: Am bekanntesten sei das Bild des Heiligen, wie er als Ritter auf einem Pferd sitzt und einen zunächst übermächtig erscheinenden Drachen bekämpft.

Von Georgs Leben weiß man nur wenig. Bekannt ist, dass er um 280 in Kappadokien geboren wurde, in jungen Jahren das Waffenhandwerk erlernte und Offizier im Dienst des römischen Kaisers Diokletian war, der vor allem Georgs Tapferkeit und Klugheit schätzte. Als Anfang des dritten Jahrhunderts Christenverfolgungen einsetzten, blieb auch der Christ Georg nicht verschont.

Da er sich gegen die Diskriminierung der Christen gewandt und seinen eigenen Glauben bekräftigt hatte, wurde er im Jahr 305 festgenommen, gefoltert und enthauptet, so die Überlieferung.

Dellermann erinnerte an die schreckliche Terrortat in Sri Lanka während der Osterfeiertage. "Trotz dieses schrecklichen Ereignisses wollen wir wie Georg an unserem Glauben festhalten", appellierte Dellermann.

Vorreiter mit Standarte

Der Umzug wurde von den Vorreitern mit der Standarte angeführt. Hinter der Statue des Heiligen Georg, getragen von Burschen des Trachtenverein, ging Pfarrer Dellermann mit der Monstranz. Sehr schön anzusehen waren die herausgeputzten Pferde sowie Reitergruppen aus benachbarten Orten und dem Landkreis Forchheim.

Etliche Kutschen waren mit von der Partie, wobei das blumengeschmückte Gespann vom Trachtenverein mit den Festtagstrachten besondere Aufmerksamkeit und Applaus bekam.

Bestaunt wurde die Reiterprozession um die Wehrkirche von Gästen aus der ganzen Region, während die Musikkapelle Effeltrich den Georgiritt begleitet. Wie jedes Jahr hatten die Gäste die Möglichkeit, frisch gebackene fränkische St. Georgs-Küchla vom Küchlabäcker-Team nach altem fränkischem Rezept zu erwerben.

Im Pfarrhof wurde den Besuchern eine Ausstellung mit Bildern, Portraits und Trachten aus Effeltrich gezeigt. Mit dem Frankenlied "Wohlauf die Luft geht frisch und rein" verabschiedete die Effeltricher Musikkapelle die vielen Gäste.

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