Die Mitglieder des Frauenbunds wollen die Bevölkerung auf Projekte wie den Herzo-Garten, die Kleiderkammer oder das Kreislauf-Kaufhaus aufmerksam machen.
"Für mich. Für dich. Für's Klima." - so lautet das Motto einer bundesweiten Aktion des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB). Vom 27. September bis zum 4. Oktober will der KDFB auf den Klimawandel und Klimaschutz aufmerksam machen und Verantwortung für Klimagerechtigkeit übernehmen. Der Zweigverein Herzogenaurach entschied sich für das Projekt "Verantwortung" und wird somit kleinere Aktionen zu den Themen "grüne Oasen", "Müllvermeidung", "Konsum" und "Klimabewusste Ernährung" organisieren.
Am Freitag fand mit einem Informations-Spaziergang bereits der Auftakt statt: Die Herzogenauracher Mitglieder des KDFB besuchten den Herzo-Garten in der Innenstadt, die Kleiderkammer im Pfarrzentrum Magdalena und das Kreislauf-Kaufhaus in der Ratgeberstraße. An allen drei Stationen wurden die Projekte vorgestellt und es konnten Fragen gestellt werden.
Es sei das Ziel des Frauenbundes, die Menschen auf nachhaltige und klimafreundliche Projekte in Herzogenaurach aufmerksam zu machen, erklärte Ille Prockl-Pfeiffer vom KDFB. Das Grundinteresse an nachhaltigen Möglichkeiten und grünen Oasen scheine in Herzogenaurach gegeben zu sein: Der Herzo-Garten beispielsweise ist eine Kooperation von VHS und Amt für Planung, Umwelt und Natur und wurde unter anderem auf Wunsch der Bevölkerung hin entworfen.
Der Kopf hinter der Aktion des "Urban Gardenings" ist Anna Meißner, die Anfang 2019 ihre Masterarbeit in Geografie mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit verfasste. Von ihr stammt das Konzept des Herzo-Gartens. Jeden Mittwoch um 17 Uhr sind alle Interessierten eingeladen, bei der "Offenen Gartenstunde" vorbeizuschauen, etwas Obst oder Gemüse von den Sträuchern zu naschen und das Team des Herzo-Gartens kennenzulernen.
Der Garten ist bewusst rollstuhlgerecht entworfen worden: "Ein weiterer Schwerpunkt meiner Arbeit war Inklusion", erklärt Anna Meißner, "deswegen haben wir großen Wert auf breite und befestigte Wege gelegt. Wir haben sogar ein unterfahrbares Hochbeet, an dem Menschen im Rollstuhl werkeln können." Viele der Materialien und Pflanzen sind Spenden von der Baumschule Hußenether, und erst vor kurzem stifteten einige handwerklich begabte Senioren, die "Herzo-Heinzelmännchen", eine neue Sitzgruppe, für die die Stadt die Materialkosten deckte.
Einnahmen werden gespendet
Die zweite Station war die Kleiderkammer der katholischen Kirchengemeinde. Obwohl diese aktuell aufgrund der Corona-Regelungen nicht geöffnet hat, durften die Frauen des KDFB mit genügend Abstand einen Blick hineinwerfen und das Angebot bewundern. In der Kleiderkammer kann jeder, der möchte, nachhaltige Second-Hand-Mode zu kleinsten Preisen erwerben. Etwa 15 Ehrenamtliche sortieren jede Woche die neuen Lieferungen und sind (möglichst bald wieder) Montag, Mittwoch und Samstag vor Ort, wenn die Kleiderkammer ihre Türen öffnet. Alle Einnahmen werden für soziale Zwecke gespendet, und gleichzeitig wird dem Geldbeutel und der Umwelt etwas Gutes getan.
Als letzte Station machte sich der Frauenbund auf ins Kreislauf-Kaufhaus der soziotherapeutischen Suchthilfeeinrichtung "Laufer Mühle". Hier können gut erhaltene und aufbereitete Haushaltsgegenstände, Kleidung und Elektrogeräte gekauft werden, natürlich auch zu kleinen Preisen. Das Kaufhaus betreibt aktiv Inklusion von Langzeitarbeitslosen und Suchtkranken und will ihnen den Glauben an ihre Fähigkeiten zurückgeben.
Ziel des Kaufhauses ist es, den sozialen und beruflichen Kreislauf der Beschäftigten wieder in Gang zu setzen und schon genutzte Dinge wieder in den Konsum-Kreislauf zu bringen, um ein nachhaltiges Einkaufsverhalten zu fördern. Wie auch im Herzo-Garten und der Kleiderkammer gilt hier: Jeder ist willkommen, egal ob er etwas spenden möchte, nachhaltig einkaufen will oder auf der Suche nach echten Schnäppchen ist.