Die Herzogenauracher Realschule pflegt seit 1999 enge Kontakte nach Weißrussland. Ein bunter Abend bringt zum Auftakt Gäste und Gastgeber zusammen.
Eine Lehrerin der Herzogenauracher Realschule, deren Vater Kriegsgefangener in Deutschland war, versuchte 1990 ihre weiß-russischen Wurzeln zu finden. Eine russische Lehrerin dolmetschte für sie. So entstand eine Freundschaft zwischen zwei Nationen, und 1999 fuhr bereits eine Klasse der Staatlichen Realschule Herzogenaurach nach Weißrussland.
Zurzeit begeht die Schule bereits den achten Austausch und ist die einzige Schule in Bayern, die ihren Schülern einen solchen Austausch ermöglicht. Heute ist an der Realschule Herzogenaurach Lehrerin Doris Keller für die Organisation der Fahrten zuständig. Sie übernahm 2007 von Marga Auer und pflegt nun regelmäßig den Kontakt nach Weißrussland.
Für die Gäste aus Weißrussland, die zur Zeit in Herzogenaurach sind, und deren Gaqstfamilien fand am Montagabend in der Aula der Realschule ein bunter Abend statt.
Zunächst führten Schüler der Klasse 5e für die Gäste zwei Tänze auf, Thomas Baak spielte auf seinem steirischen Akkordeon eine traditionelle Melodie und Mara Lechner-Schmidt musizierte auf dem Flügel.
Dass auch die weißrussischen Schüler sehr musikalisch sind, zeigten sie in ihrem Teil des Abends. Außerdem zeigten sie Bilder aus ihrem Land und dessen Wahrzeichen wie zum Beispiel die Paradiesinsel und erläuterten auf Deutsch, was es mit den gezeigten Orten auf sich hat. Im Anschluss sangen die weißrussischen Gäste förmlich um die Wette und sorgten ohne Schüchternheit mit deutschen Volksliedern für heitere Stimmung in der Aula. Und getanzt wurde obendrauf.
Im Anschluss an die Veranstaltung hatten die Eltern ein kleines Büfett in der Schulmensa organisiert, das bei Schülern, Eltern sowie Lehrern gut ankam.
Es war Zeit genug, um sich über das eine oder andere zu unterhalten und sich über die Eindrücke in Deutschland auszutauschen.
Melina von Richthof erzählt: "Es war sehr interessant, als wir zu Beginn der Schuljahres in Weißrussland zu Besuch waren. Auch wenn vieles ungewohnt war wie zum Beispiel die Toiletten." Und Jan Dinckel fügt hinzu: "Die Verständigung mit den Austausschülern ist nicht leicht. Bei uns läuft da viel mit dem Google-Übersetzer." Im Großen und Ganzen jedoch sind die Schüler glücklich und zufrieden, die Erfahrungen gemacht und ein paar neue Freunde kennen gelernt zu haben. Auch der Weißrussin Olga Pawlowisch machte der Austausch Freude.
Sie ist bereits zum zweiten Mal mit dabei und ihr gefällt vor allem die moderne Schule, sagt sie, aber auch die Herzogenauracher Altstadt.
Am Dienstag stand für die 20 deutschen und 21 russischen Schüler dann unter anderem das Herzogenauracher Freibad auf dem Programm, bevor es am Freitag wieder in die Heimat geht.