Und plötzlich geht's bergab

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Am ersten Tag waren die meisten Tester noch eher skeptisch. Immerhin heißt es der Technik zu vertrauen und den Sturz ins Loch zu wagen.
Am ersten Tag waren die meisten Tester noch eher skeptisch. Immerhin heißt es der Technik zu vertrauen und den Sturz ins Loch zu wagen.
 
 
 
 
 
 

Das Herzogenauracher Freizeitbad Atlantis eröffnet seine neue Attraktion: die Hochgeschwindigkeitsrutsche Turbo-Rocket.

Ein paar skeptische Blicke sind es schon. "Da soll ich jetzt rein?" Marcel zweifelt ein wenig an der Konstruktion, die das Herzogenauracher Freizeitbad nun in Betrieb genommen hat. Auffällig ist erst einmal, dass es keinen "klassischen" Rutscheneingang gibt. Der Nutzer muss durch eine Tür, um dann erst einmal abgeschlossen auf einer Falltür zu stehen.
Turborutschen sind enge Röhrenrutschen, die vor allem ein Ziel haben: möglichst hohe Geschwindigkeit zu erzielen. Und es soll die von der Achterbahn her bekannten G-Kräfte nach oben treiben. Also höchstes Vergnügen im freien Fall und den engen Kurven, wie der Chef des Atlantis, Patrick Geiger, bei der offiziellen Eröffnung erläutert. Das erste Vergnügen ist der freie Fall in die Tiefe, ein Erlebnis, das Herzogenaurachs Bürgermeister German Hacker (SPD) als erster austestet.
Vorab hatte er noch lächelnd erklärt: "Wurde mit einem Kartoffelsack ausgetestet, der kam unverletzt unten an." Um im selben Atemzug zuzugeben, dass er schon gespannt sei, wie diese Kräfte auf seine eigenen 103 Kilogramm Lebendgewicht Einfluss hätten.
Diese Turborutschen, die es rund ein Dutzend Mal in Deutschland gibt, seien schon sehr extrem, laut Herstellerangaben. Da dieser Rutschentyp nicht von allen Badegästen genutzt werde, sind Turborutschen in der Regel nicht einzeln installiert, sondern meist als Ergänzungsrutsche gedacht. So auch in Herzogenaurach, wo der Rutschenturm nun neben dem Black Hole und der Familienrutsche als Adrenalin-Ergänzung diene. Im Atlantis stehe schon ein High-Tech-Produkt. Es gibt zwar Turborutschen mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 72 km/h und Beschleunigungskräften von 2,6 g, was in etwa der Kraft eines Space Shuttles beim Eintritt in die Erdatmosphäre entspricht, doch der Aspekt, dass möglichst viele diese Rutsche nutzen können, spielte ein weitere Herausforderung.


Sicherheit geht vor

Eine Besonderheit ist aber auch die Sicherheitsvorkehrung: Denn so hat diese Rutsche am Ende eine Drehkreuzanlage, die die Freigabe beim Start reguliert. Dort wird erst freigegeben, wenn der Vorausrutschende die Rutsche sicher verlassen hat.
Der Starter hingegen steht auf einer Falltür, die ebenfalls nach diversen Sicherheitsvorkehrungen, sich nach einem Knopfdruck und der richtigen Startposition öffnet. Bürgermeister Hacker jedenfalls war begeistert. Als Stadtoberhaupt nutzte er die Möglichkeit eines zweiten Versuches, um auch diesen mit den Worten "Wahnsinn" abzuschließen.
Badchef Geiger fasste zusammen: "Genau das Ding für den ultimativen Kick adrenalinhungriger Besucher.