Uehlfelder streiten über die Zukunft der Wasserversorgung

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Bürgermeister Werner Stöcker sowie Bernd Loistl und Norbert Trinkaus (v. l.) von der Eigentümerschutzgemeinschaft halten eine Übernahme der Uehlfelder Wasserversorgung durch die Kommune für nicht machbar. Foto: Sonja Werner
Bürgermeister Werner Stöcker sowie Bernd Loistl und Norbert Trinkaus (v. l.) von der Eigentümerschutzgemeinschaft halten eine Übernahme der Uehlfelder Wasserversorgung durch die Kommune für nicht machbar. Foto: Sonja Werner

Ein spannendes Duell zwischen Udo Schmidt nebst Bernhard Penz gegen die Eigentümerschutzgemeinschaft (ESG) Uehlfeld und Umgebung samt Bürgermeister Werner Stöcker (CSU) war zu erwarten in der Informationsveranstaltung der SPD zum Thema Wasserschutzgebiet.

Interessiert hat es allerdings nur eine knappe Handvoll Zuhörer, die am Ende auch noch enttäuscht nach Hause gingen. Zu festgefahren und kompromisslos waren die jeweiligen Ansichten über das Vorgehen zum Widerstand gegen die von der Fernwasser Franken geplante Ausweitung des Wasserschutzgebiets rund um Uehlfeld auf das 15-fache.
Schmidt und Penz fordern von der Gemeinde, die Wasserversorgung in eigene Hände zu nehmen, sich also aus dem Fernwasserverband herauszulösen und somit unabhängig von dessen Bestimmungsrecht zu machen. Die von der ESG ins Auge gefasste Klage, falls die vorläufig noch im Feststellungsverfahren befindliche Ausweitung vom Landratsamt Neustadt/Aisch abgesegnet werden sollte, halten sie für kaum durchsetzbar und auf jeden Fall für eine langwierige Angelegenheit.
Emotionsgeladen war die Diskussion ohne Zweifel, lief jedoch irgendwie aneinander vorbei.
Eine von Schmidt im Lauf des vergangenen Kommunalwahlkampfes in die Wege geleitete Aufforderung an die Bürger zur Unterschrift für ein Bürgerbegehren, um die Gemeindevertreter zu einem entsprechenden Schritt zu zwingen, hatte bei der ESG schon viel Unmut ausgelöst. "Ihr fahrt uns damit voll in die Seite", warf Bernd Loistl aus dem ESG-Vorstand den beiden SPD-Politikern vor. Ebenso wie Bürgermeister Stöcker vertrat er den Standpunkt, dass abgesehen von den Kosten, die ein solcher Schritt erfordere, er nichts an den Tatsachen ändere.
Das Wasserwirtschaftsamt fordere den Schutz des Wassers. Dass der Nachweis, es müsse noch mehr geschützt werden, als es in dem seit den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts bestehenden Wasserschutzgebiet bereits erfolgt, fehle, interessiere dort nicht. Das ist aber ein Hauptargument, auf das ESG, Gemeinde und auch die Bürger ihren Widerstand stützen.

Kommt die Privatisierung noch?

Schmidt hielt dagegen, dass Penz und er ja lediglich weiter dächten. Die drohende Privatisierung der Wasserentnahme durch Bestimmungen der EU - von Penz ins Gespräch gebracht und seiner Ansicht nach trotz des ersten Abschmetterns durch den europaweiten Widerstand im vergangenen Jahr irgendwann durch die Hintertür doch noch kommend - beträfe zumindest unsere Kinder, und hier müsse man heute vorbauen. Sein Vorschlag solle nun dafür sorgen, dass man dann nicht alle Einflussmöglichkeit aus der Hand gegeben habe.
Die von Norbert Trinkaus von der ESG gestellte Frage, was eine solche Übernahme durch die Gemeinde denn koste, konnte Schmidt allerdings nicht beantworten. Ein diesbezügliches Gespräch mit der Fernwasserversorgung habe nicht stattgefunden.
Immerhin hierin waren sich die Vertreter der beiden Standpunkte einig: Primäres Ziel muss es sein, die Ausweitung des Gebietes zu verhindern. Wer dann wie viel Wasser in Uehlfeld fördert und wie der weitere Ablauf ist, das wäre der zweite Schritt. Ohne einen festen Termin zu vereinbaren, sprachen zumindest beide Seiten davon, dass es sinnvoll wäre, sich einmal in nichtöffentlicher Runde zusammenzusetzen und über die Vereinbarkeit der beiden Vorstellungen zu sprechen.