In Uehlfeld gibt es heftigen Widerstand gegen das Vorhaben, am Ortsausgang Richtung Vestenbergsgreuth zwei 18 bis 20 Meter hohe Wohngebäude zu bauen.
Die Uhr zeigte kurz vor ein Uhr nachts an, als Bürgermeister Werner Stöcker (CSU) die Bürgerversammlung in der Nacht zum Mittwoch beendete. Rund 200 Uehlfelder waren in das Gasthaus Prechtel gekommen, um mit dem Gemeinderat über vor allem ein Thema zu diskutieren. Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Räte ihre Zustimmung für eine Absichtserklärung zu einem sechsstöckigen Wohnhaus erteilten. Heißt konkret: Die Verhandlungen mit einem Investor laufen bereits, wie genau die Gebäude letztendlich gebaut werden, wird erst in einem späteren Bebauungsplan beschrieben.
Barrierefreier Wohnraum
Das Konzept von Investor Hans-Peter Burkhardt ist dabei klar: Es soll günstiger Wohnraum sowohl für junge als auch für ältere Generationen geschaffen werden. "In den Gemeinden gibt es eine große Nachfrage nach kleinen Wohnungen", stellt Stadtplaner Frieder Müller-Maatsch fest. Insgesamt sollen in den zwei "hohen Häusern" 48 Wohnungen mit je rund 50 Quadratmetern Fläche entstehen. Sie sollen sogenannte "Punkthäuser" werden. In der Mitte liegt der Aufzug, der ein barrierefreies Wohnen gewährleistet, um diesen herum wird ein Treppenhaus gebaut. Zu den Außenseiten hin sollen dann je vier Wohnungen pro Etage entstehen. Die Häuser sollen 18 bis 20 Meter hoch werden.
Zudem ist eine Tiefgarage in Planung, so dass Anlieger dort ihre Autos parken können. Bis zu 15 weitere Besucherparkplätze sollen vor dem Haus ihren Platz finden. Als das Konzept, das direkt am Ortsausgang Richtung Vestenbergsgreuth neben dem Altenheim realisiert werden soll, den Anliegern am Freitag erstmals vorgestellt wurde, trafen die Funktionäre auf heftigen Widerstand. Neben der Höhe der Gebäude stört die direkten Anwohner vor allem auch die Lage.
Bürgerinitiative gegründet
Dementsprechend hitzig war am Dienstagabend auch die Diskussion in der Bürgerversammlung. Mögliche, von den Kritikern vorgeschlagene alternative Standorte seien von der Gemeinde erst gar nicht berücksichtigt worden, so der Vorwurf. So wurde unter anderem der Festplatz vorgeschlagen, der allerdings, so Bürgermeister Stöcker, zum Teil Überschwemmungsgebiet sei. Um eine Tiefgarage bauen zu können, muss sie mindestens zwei Meter Abstand zum höchsten anzunehmenden Grundwasserspiegel haben. Das sei laut Stöcker am Festplatz nicht der Fall, hingegen am geplanten Standort gegenüber des Altenheims schon.
Infolge der Gespräche am Freitag gründeten die Bewohner die Bürgerinitiative "Lebenswertes
Uehlfeld". Über eine Fanseite auf Facebook stellen sie seitdem ihre Forderungen dar. So heißt es auf der Seite: "Das Ortsbild Uehlfelds und seiner Ortsteile soll erhalten bleiben, unter anderem durch Widerstand gegen die Errichtung von Häusern mit Hochhauscharakter. Weiter fordern wir Transparenz bei der Planung und Durchführung von Bauvorhaben in der Gemeinde." Zudem hat die Initiative zahlreiche Plakate rund um den Bauplatz aufgehängt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Auch am Dienstagabend wurde dem Gemeinderat fehlende Transparenz vorgeworfen. Das weisen die Räte aber entschieden zurück. "Ich denke, offener kann man es nicht mehr machen", entgegnete Müller-Maatsch den Kritikern. Außerdem, so Bürgermeister Stöcker, veröffentliche man Informationen über diverse Medien: "Diese Unterstellungen müssen wir uns nicht gefallen lassen". So suche man den direkten Dialog mit den Bürgern. Das Vorgehen über Facebook oder Plakate hingegen kritisiert er scharf. Er schätze den persönlichen Dialog.
Argumente kontra Emotionen
Gemeinderat Gerhard Winkler (Grüne) mahnt die Bürger an: "Es müssen Argumente zählen. Keine Emotionen!" Außerdem sei "das letzte Wort auch noch nicht gesprochen". Wenn es eine Vielzahl an Gegnern gibt, so werde man "es nicht durchdrücken". Der Investor habe laut Stöcker noch keinen Vertrag unterschrieben. Gebaut werde außerdem nur, wenn alles zu 100 Prozent verkauft ist.
Wie kann man auf so eine Schnapsidee kommen? Hässlicher geht es wohl nicht. Bin mal gespannt wer die Wohnungen kauft. Wahrscheinlich die paar Leute die auf der Bürgerversammlung dafür waren. Die 90 % die dagegen waren bestimmt nicht. Wir haben schon einen hässlichen Ortseingang, einen Zweiten brauchen wir nicht.